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Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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kannte, den sie, wie sie jetzt begriff, niemals gekannt hatte, warf das Fahrrad auf das Mädchen, ein Geräusch, das Dewi nie mehr vergessen würde. Ein dumpfer Laut und dazu etwas so Unschuldiges wie klappernde Fahrradpedale. Dann schaufelte er die Grube wieder zu und ging unbekümmert fort.
*
    Gerdin empfand es als höchst unbefriedigend, nicht draußen in den Wäldern von Huddinge mitsuchen zu dürfen. Gleichzeitig war es natürlich ein logischer Beschluss, den Sjöberg fassen musste. Ihre Ärzte hatten ihr aufs Schärfste davon abgeraten, überhaupt zur Arbeit zu gehen, aber das war albern, sie konnte genauso gut hier herumsitzen wie zu Hause. Aber okay, in diesem verdammten Siebenmeilenwald herumzulaufen war vielleicht nicht das Beste, was sie sich vornehmen konnte, so weit stimmte sie überein. Die Narbe tat weh – oder die Narben, denn anscheinend waren gleich eine ganze Reihe unterschiedlicher Schichten aufgeschnitten und wieder zusammengenäht worden – und es musste schließlich ordentlich verheilen, bevor sie sich allzu körperlichen Tätigkeiten widmen konnte. Graben zum Beispiel.
    Den Morgen – und auch den gestrigen Abend – hatte sie in Älvsjö verbracht. Als Westman sie gestern Abend nach dem Arztbesuch angerufen hatte, waren sie alle vier mit den schlimmsten Erwartungen nach Herrängen hinausgefahren. Während Hamad und Westman ohne Erfolg nach Leben in der Jennerschen Wohnung gefahndet hatten, hatten sie selbst und Sandén sich bei Erlandssons Einlass verschafft. Zum Glück hatten sie dort nichts Unverhofftes gefunden, aber Adrianti war immer noch verschwunden. Auch jetzt am Morgen hatten sie noch niemanden erreichen können. Das nagte an ihr. Adrianti hatte so verletzlich gewirkt. Einsam und zerbrechlich. Falls sich jetzt herausstellte, dass Dewi am Leben war, dann wäre es eine umso größere Tragödie, wenn sich Adrianti im selben Augenblick, in dem die vier Jahre lang vermisste Tochter von den Toten auferstanden war, selbst das Leben genommen hätte.
    Aber es gab ein weiteres denkbares Szenario, und das war genauso erschreckend. Dass Adrianti sich schließlich entschieden hatte, den Kontakt zu ihrem alten Liebhaber wieder aufzunehmen, und ihm ihr Herz ausgeschüttet hatte, ihren Befürchtungen Luft gemacht hatte, was Dewi zugestoßen sein könnte, was sie gesehen und gehört und welche Schlussfolgerungen sie gezogen hatte. Wenn es so war, wie Sandén gesagt hatte – dass Staffan Jenner entweder hinter dem Mord an Erlandsson steckte oder zusätzlich zu dem Mord an Erlandsson auch noch hinter der Ermordung einer Hand voll junger Frauen und Mädchen vom Rande der Gesellschaft –, dann lag es auf der Hand, dass Adrianti als Nächste an der Reihe wäre. Eine Frau ohne Schutznetz, die zu viel redete, sich zu viele Gedanken machte und die in allerhöchstem Grad gefährdet war. Adrianti Erlandsson war eine leichte Beute für einen Frauenhasser.
    Jede Viertelstunde rief Gerdin erst bei Adrianti und dann bei Jenner an und hoffte, dass zumindest einer von ihnen auf einem ihrer Telefone antwortete, sodass sie ihn zur Vernehmung vorladen konnten. Es meldete sich niemand. Stattdessen durfte sie sich anderen Dingen widmen, das Mittagessen übersprang sie. Sie hatte keine Ruhe zum Essen, in diesem Fall passierten zu viele interessante Dinge gleichzeitig. Und es irritierte sie maßlos, dass sie sich nicht im Zentrum des Geschehens befand. Also grub sie dort, wo sie stand. Das heißt, in ihrem Computer.
    Weil der Techniker gerade erst gekommen und Simon Tamplers Computer abgeholt hatte, würde es noch dauern, bis sie Bescheid bekamen, wie die Kommunikation zwischen ihm und dem Auftraggeber ausgesehen hatte. Wenn sie es überhaupt herausbekamen. Denn es kam ihr unwahrscheinlich vor, dass dermaßen sensible Informationen auf eine Weise ausgetauscht wurden, die leicht entdeckt werden und sie beide ans Messer liefern konnte. Deshalb machte sich Gerdin keine großen Hoffnungen, dass die Analyse von Simon Tamplers Rechner sie weiterbringen würde und nahm sich der Sache selbst an. Sie versuchte nachzuvollziehen, wie derjenige, der hinter dem Mord an Erlandsson steckte, Simon Tampler überhaupt gefunden hatte. Ein weiteres Mal ging sie alle Threads durch, in denen von Berufskillern und Auftragsmorden die Rede war, ohne dass etwas dabei herauskam. Dann durchforstete sie alle Threads, in denen Simon Tampler aktiv gewesen war oder die er sogar gestartet hatte. Jetzt saß sie mit dem schon mehrfach überprüften

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