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Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Falsch gespielt: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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Thread vor Augen da, der sie zuerst auf Tampler aufmerksam gemacht hatte. »Ich will jemanden töten. Ich werde jemanden töten.«
    Da klingelte das Telefon. Es war der Kollege vom Betrugsdezernat, der nur schlechte Nachrichten zu überbringen hatte. Nein, es seien keine größeren Beträge auf Simon Tamplers Konten eingegangen, und nein, es seien auch keine kleinen Beträge von ungewöhnlicher Seite eingezahlt worden, die zusammengenommen einen größeren Betrag ergeben hätten. Tampler habe – kurz gesagt – überhaupt kein Geld.
    Wie, fragte sie sich, hatte der Auftraggeber Simon Tampler für den Mord an Erlandsson bezahlt? Mutmaßlich bar auf die Hand. Wann? Tja, warum nicht direkt vor und direkt nach der Ausführung des Auftrags? Was nur noch deutlicher auf Staffan Jenner hindeuten würde. Schließlich hatte er Erlandsson auf dem Heimweg vom Långbro Värdshus am längsten begleitet. Jenner hätte Simon Tampler ohne größere Probleme in der Dunkelheit des Herrängsskogen treffen und ihm die Fünfzigtausend geben können. Dann hätte er abgewartet, bis alles vorbei war, und ihm das restliche Geld gegeben, nicht ohne ihm noch mehr zu versprechen, wenn Tampler den Mund darüber hielt, dass er für den Mord angeheuert worden war. Falls er Pech haben und der Polizei in die Hände fallen sollte. Gerdin hatte von Hamad und Westman gehört, wie Jenner während der ersten Vernehmung eine Straße nach der anderen heruntergebetet hatte, als er beschreiben sollte, wie er nach dem Abendessen im Långbro Värdshus nach Hause gegangen sei. Auswendig gelernt, dass es gegen den Wind stank.
    Auf der anderen Seite schien Jenner nervlich ein ziemliches Wrack zu sein, und wenn sie sich in seine Situation hineindachte, war es vielleicht nicht allzu glaubwürdig, dass er sich mit einem Mann verabredet haben sollte, der laut eigenem Bekunden alles umbringen wollte, was sich auf zwei Beinen bewegte. Also war es vielleicht doch nicht so. Plötzlich fiel ihr ein, dass es ja auch für weniger gut gestellte Menschen eine Methode gab, Geld von einer Ecke der Welt in eine andere zu verschicken. Wie funktionierte das nochmal? Eifrig klickte sie sich zu der schwedischen Homepage von Western Union durch und wurde von dem Text begrüßt: »Schnell – dein Geld ist in wenigen Minuten angekommen. Einfach – mehr als 370 000 Filialen in mehr als 200 Ländern, und man braucht kein Bankkonto.« Schwieriger war es also nicht. Mit falschen Ausweisen und dergleichen. Kein großes Problem. Dass sie nicht vorher schon daran gedacht hatte. Das lag wohl daran, dass es irgendwie unschwedisch war. Oder unschweizerisch.
    Sie klickte sich zum Mörderthread zurück, auf den sie gestarrt hatte, bevor das Betrugsdezernat angerufen hatte. Blieb mit ihren Augen an dem Bildschirm hängen:
    DerHeilige: Macht euch nur weiter lustig über mich, ihr seid herzlich eingeladen. Ich weiß, was ich will, und ich werde es schaffen.
    Spitfire: Wie viel muss man bezahlen, um jemanden »eliminieren« zu lassen?
    DerHeilige: Für 100 000 würde ich es machen.
    PhilBunke: Für dieses Kleingeld würde ich noch nicht einmal jemandem die Füße brechen.
    Goyz: Hast du überhaupt eine Waffe?
    DerHeilige: Ich habe eine Glock 38.
    Goyz: Jetzt ist so langsam Zeit zum Windelwechseln, DerHeilige.
    DerHeilige: Ich werde es tun, auch wenn mich niemand bezahlen will. So ist es einfach. Meinetwegen könnt ihr glauben, was ihr wollt. Ich bin absolut entschlossen.
    Und plötzlich war Gerdin vollkommen klar, wie es abgelaufen sein musste, als derjenige, der den Mord an Sven-Gunnar Erlandsson in Auftrag gegeben hatte, auf den fehlgeleiteten Simon Tampler gestoßen war. Das Wort »unschwedisch« meldete sich in ihren Gedanken zurück.
    Erneut klingelte das Telefon. Dieses Mal war es Westman. Sie klang aufgeregt.
    »Wir haben zwei Leichen ausgegraben«, teilte sie mit. »Bei der einen handelt es sich zweifellos um Larissa Sotnikova.«
    Gerdin seufzte tief. Ein Kommentar war überflüssig.
    »Das Fahrrad hat er auf sie draufgeworfen«, fuhr Westman fort. »Der andere Körper gehört einer unbekannten Frau, vermutlich jung, vielleicht ein Teenager.«
    »Rebecka Magnusson?«, schlug Gerdin vor.
    »Nein. Die haben wir lebend in einem Erdkeller ganz in der Nähe gefunden.«
    »Großartig! Sie hat nach so langer Zeit noch gelebt?«
    »Gerade so. Du ahnst gar nicht, wie schlecht es ihr gegangen sein musste. Fünf Monate unter der Erde. Arschkalt, eine Taschenlampe als einzige Lichtquelle. Und ganz

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