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Falsch

Falsch

Titel: Falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer
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bleiben nur ein paar Stunden. Pass gut auf den Hubschrauber auf, morgen kommt jemand und holt ihn ab. Und zerlege ihn nicht, mit den Eigentümern ist nicht zu spaßen.«
    »Kein Problem.« Der Techniker nickte anerkennend. »Zusatztanks, mattschwarz, coole Farbe. Eher ungewöhnlich.«
    »Perfekt für Schmuggeltouren über die Grenze. Gold, Drogen, Menschen«, antwortete der Sicario leise. »Glaub mir, die Jungs auf der anderen Seite in Brasilien wissen auch, was sie tun.«
    Finch schloss den Agusta ab und ließ die Schlüssel in die Hand des Technikers fallen. »Die Uhr tickt«, meinte er ungeduldig zu Alfredo. »Wir sollten hier nicht herumhängen.«
    »Brauchst du sonst noch etwas?«, erkundigte sich der Haustechniker und lächelte Fiona zu, die mit Sparrow auf ihrer Schulter neben Vincente und Finch trat.
    »Einen Wagen.« Alfredo blickte auf die Uhr. »Ich will das Risiko nicht eingehen und ein Taxi nehmen. Wenn wir Pech haben, dann sitzt der falsche Fahrer drin und kann seinen Mund nicht halten.«
    »Nimm meinen, er steht vor der Halle auf dem Parkplatz, die Schlüssel stecken. Wo finde ich ihn wieder?«
    »Am Flughafen heute Abend«, meinte der Sicario. »Wir müssen schnell abhauen, ich schick dir eine SMS , wo genau der Wagen steht. Und jetzt sind wir weg, die Zeit läuft. Ich sollte gar nicht in der Stadt sein.«
    »Dann raus mit euch und viel Glück.« Der Haustechniker klopfte Alfredo auf die Schulter. »Melde dich, wenn du wieder zurück bist.«
    Als der Sicario in den überraschend neuen silberfarbenen Golf einsteigen wollte, der vor der Halle parkte, hielt ihn Finch auf. »Ich schlage vor, wir trennen uns«, meinte er, »Fiona und ich nehmen ein Taxi, fahren direkt zum Flughafen und kümmern uns um die Tickets nach London. Ihr besorgt Papiere und kommt so rasch wie möglich nach. Und da ist noch etwas …«
    Alfredo, Georg und Vincente sahen ihn fragend an.
    »Jeder von euch sollte sich genau überlegen, ob er wirklich mit nach Europa kommen möchte, und das meine ich verdammt ernst. Es wird keine Vergnügungsreise, das sollte jedem nach dem Angriff auf das Anwesen klargeworden sein. Irgendjemand ist zu allem entschlossen und hinter den Hinweisen her.« Er blickte jeden der Reihe nach an. »Damit also hinter uns.«
    »Sieht ganz so aus, als würden wir gefährlich leben«, bestätigte Alfredo grinsend. Dann wurde er wieder ernst. »Aber vergesst nicht – ohne den alten Böttcher alias Botero wäre ich schon unter der Erde. Er wollte nach Europa, der Spur der Hinweise folgen, also gehe ich jetzt an seiner Stelle. Das ist das wenigste, was ich für ihn noch machen kann. Und hier hält mich sowieso nichts mehr.« Er legte den Kopf schief und sah Finch fragend an. »Wenn ihr jemanden wie mich überhaupt brauchen könnt …«
    »Böttcher hätte gesagt – welcome aboard .« Finch wandte sich Vincente zu. »Wie ist es mit dir? Bist du dabei, oder bleibst du hier?«
    Der Junge legte beide Zeigefinger Seite an Seite und deutete nach Osten.
    »Gut. Georg, du hast eine Frau und Kinder, eine Firma …«
    »… und ein Familiengeheimnis aufzudecken«, vollendete Gruber. »Ich rufe meine Frau an und erkläre ihr alles. Die fünfundzwanzigtausend Dollar sind auf der Bank, also wird die Agentur überleben, während ich in Europa bin. Alles andere wird sich zeigen.« Er zog sein Handy aus der Tasche und schaltete es ein. »Ich möchte die Vergangenheit meines Vaters kennenlernen, und vielleicht ist das jetzt die letzte Gelegenheit dazu. Ich könnte es mir nie verzeihen, die zu verpassen.«
    »Dann buche ich fünf Flüge nach London und weiter nach Genf«, stellte Finch zufrieden fest. »Nachdem wir keine Zeit hatten zu packen, kaufen wir alles, was wir brauchen, vor Ort.« Er drückte Alfredo ein Bündel Dollar in die Hand. »Das sollte für die Pässe reichen. Gebt eure richtigen Namen an, das erspart Probleme. Dann passen bei Nachforschungen Führerschein und Kreditkarten zum Pass.«
    Alfredo steckte das Geld ein und wollte einsteigen, aber der Pilot hielt ihn ein weiteres Mal zurück. »Im Austausch dafür gibst du mir die Glock. Ich möchte nicht, dass du im letzten Moment Probleme in Medellín bekommst. Seid unauffällig, fahrt langsam, meidet die falschen Viertel. Und noch etwas. Wenn ihr nicht bis spätestens um zwanzig Uhr am Flughafen seid, fliegen Fiona und ich allein. Unser Vorsprung schmilzt mit jeder Minute.«

São Gabriel da Cachoeira,
Rio Negro/Brasilien
    Llewellyn war sauer, stocksauer.
    Nach

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