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Falsche Brüder

Falsche Brüder

Titel: Falsche Brüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Truppe rüstete zum
weiteren Rückzug.
Mir war, als hemmte etwas meinen Schritt. Ich blieb einen
Augenblick stehen, sah mich unschlüssig um.
Hugh nickte mir aufmunternd, lächelnd zu. Und da ging ich
weiter.
Als wir den jenseitigen Waldrand erreicht hatten, verhielten wir,
gedeckt durch Bäume, Steine und Gesträuch

merkwürdigerweise, vordem hatte Hugh ganz anders gehandelt.
Ich tat es den Alten gleich, vielleicht zehn Männern und zwei
Frauen, die in einer losen Kette mir und Hugh folgten.
Zunehmend bemächtigte sich meiner bebende Spannung. Hier
bereitete sich ganz sicher eine jener Aktionen vor, die man
diesem Hugh nachsagte.
Hugh selbst steuerte unter Ausnutzung jeder Deckung einer
dem Waldrand vorgelagerten Buschgruppe zu, bedeutete mir,
ihm dorthin nicht nachzukommen, sondern hinter einer
knorrigen Birke in Sicherheit zu bleiben.
Ich gewahrte, dass auch die anderen eine entsprechende
lauernde Haltung eingenommen hatten, lose verteilt, gleichauf
mit mir im Schutz von Bäumen und Stubben, die Gewehre –
Gewehre! – in Schussbereitschaft! Nanu!
Noch zuckten draußen am Waldsaum die blauen Blitze hin und
her, oftmals gefährlich nahe an Hughs Versteck. Und schlug
einer unmittelbar vor mir ein, verspürte ich nach wie vor den
Drang, mich in der Erde zu verkriechen.
Von meinem Standort aus konnte ich Hugh zwischen Zweigen
und Blättern ausmachen. Er lag unter dem Busch hinter einem
mächtigen Felsbrocken, und die Panzerbüchsen, die er auf dem
Rücken mit sich geschleppt hatte, befanden sich ausgerichtet
neben ihm.
So plötzlich wie begonnen, verebbte der Beschuss.
Normalerweise war das der Zeitpunkt, zu dem der fluchtartige
Rückzug einsetzte.
Ich fieberte, sah mich um. Die Kameraden, die ich ausmachen
konnte, hatten ihre Haltung nicht verändert, auch Hugh nicht.
Bei ihnen herrschte gespannte Aufmerksamkeit.
Plötzlich kamen von hinten Geräusche auf. Jemand brach
durch den Wald, rannte, kam näher. Ich drehte, mich um, da
hörte ich schon Hugh: „Zurück, Idiot!“
Jener Vitala Seppo preschte heran, starren Gesichts, einen
Birkenzweig in der Hand. Er nahm von uns keine Notiz,
überschritt den Waldsaum, begann, den Zweig über dem Kopf
zu schwenken und plötzlich zu rufen: „Nicht schießen, wir
wollen sprechen, wir sind Freunde, Menschen, lasst uns reden,
wir wollen vernünftig…“
Weiter kam er nicht. Zwanzig Meter war er vom Waldrand
entfernt, als eine einzige Salve krachte. Gekrümmt blieb er
liegen. Den Zweig hielt er weit über dem Kopf in der
verkrampften Hand.
Ich biss die Zähne zusammen.
Da erscholl unvermittelt der verhaltene Ruf Hughs: „Achtung!“
Ich stierte angestrengt ins Freie hinaus. Schweiß stand auf
meiner Stirn, und am liebsten hätte ich das Gewehr
weggeworfen und wäre gerannt, gerannt…
Hinter einer flachen Welle hervor schoben sich zwei
Halbkugeln, scheinbar unendlich langsam. Ein kurzer scheuer
und angstvoller Blick zeigte mir, dass noch mehrere solche
Gebilde längs der Front vorrückten. Aber ich sah auch Hugh.
Er hatte eine Panzerbüchse aufgenommen, zielte, ja zielte!
Aber noch zögerte er, war ihm das merkwürdige Fahrzeug nicht
nah genug?
Ich drehte hastig den Kopf. Die Kameraden! Die, die ich sah,
hatten die Gewehre im Anschlag. Der Nächststehende nickte mir
zuversichtlich zu und forderte mich so gleichsam auf, seinem
Beispiel zu folgen.
Die Halbkugeln rückten näher. Kein Geräusch ließ sich
vernehmen. Sie glitten ohne Räder und Ketten etwa zwanzig
Zentimeter über dem Boden. Die Gebilde schienen glatt, grau
bis auf einen Kranz von dünnen Stacheln – Antennen? –, der auf
halber Höhe um den Körper lief.
Dort, wo Hugh lag, flammte ein Feuerstrahl auf, ein Zischen –
und ein Leuchtball sprang zu der vordersten Halbkugel,
verweilte, glühte dort wie eine Sonne auf, verschwand, und
dann folgte eine dumpfe Detonation. Im selben Augenblick
sackte das Fahrzeug zu Boden und rührte sich nicht mehr.
Ich fühlte mich verwirrt, sah wie Hilfe suchend auf Hugh.
Der jedoch zielte bereits erneut – auf die zweite Maschine. Das
gleiche Bild, das gleiche Ergebnis. Sollte er die beiden…?
Undenkbar im Augenblick für mich.
Dann überstürzten sich die Ereignisse.
Aus den gelähmten Gebilden quollen jeweils drei grüne
Knäuel, die versuchten, schnell Abstand zu gewinnen.
„Feuer!“ schrie Hugh.
Und da krachten rings um mich die Gewehre der Kameraden.
Irritiert legte ich ebenfalls an, suchte mein Ziel in einem der
Knäuel, denn nur die konnten

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