Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
sich, weshalb sie einen Idioten wie Fletcher Mallard heiraten wollte.
Doch eigentlich ging ihn das nichts an. Er war nur aus einem einzigen Grund hier: Er wollte herausfinden, warum sein Urgroßvater so viele Affären gehabt hatte. Das durfte er nicht vergessen.
Pamela blickte aus dem Fenster und sah, wie Dillons Auto in die Einfahrt einbog. Als er ausstieg und einen Moment lang das Haus betrachtete, nutzte sie die Gelegenheit, um sich Dillon genauer anzuschauen.
Schon gestern waren ihr seine breiten Schultern und seine muskulösen Oberarme aufgefallen. Sie mochte gut gebaute Männer. In den engen Jeans und dem blauen Holzfällerhemd sah er unglaublich attraktiv aus.
Seufzend musterte sie ihren Verlobungsring. Vielleicht hatte Fletcher recht gehabt. Möglicherweise war es doch keine so gute Idee gewesen, Dillon einzuladen.
In Ordnung, sie war verlobt und würde in wenigen Monaten heiraten. Das bedeutete allerdings nicht, dass sie keinen anderen Mann anschauen durfte.
Als Dillon sie durch das Fenster anblickte, zuckte sie vor Schreck zusammen. Sie hatte angenommen, dass man sie von draußen nicht sehen konnte.
Rasch ging sie zur Tür und öffnete sie. Dillon war kurz von einer Schar von Gänsen abgelenkt. So erhielt sie erneut die Möglichkeit, ihn zu betrachten. Sie hätte ihn stundenlang einfach nur anschauen können.
Während der fünf Jahre in Los Angeles war sie ständig von gut aussehenden Männern umgeben gewesen. Aber keiner von ihnen konnte Dillon das Wasser reichen. Nie zuvor hatte sie ein Mann so in den Bann gezogen.
Als er in ihre Richtung schaute, nahmen seine dunklen geheimnisvollen Augen sie sofort gefangen. Sie konnte nichts anderes tun, als ihn anzustarren. Er brachte sie vollkommen durcheinander. Obwohl sie wusste, dass es nicht richtig war, konnte sie sich nicht dagegen wehren.
Ein hupendes Auto in der Ferne riss sie aus ihren Gedanken. Schnell wich sie Dillons Blick aus und atmete tief durch. „Guten Morgen“, begrüßte sie ihn. Sie wusste genau, dass gerade Funken zwischen ihnen gesprüht hatten. Auch gestern Abend hatte sie dieses Gefühl gehabt. Sie konnte es nicht ignorieren. „Heute ist ein schöner Tag, nicht wahr?“
„Ja“, erwiderte er lächelnd und ging zu ihr.
Seine leuchtenden Augen ließen ihr Herz schneller schlagen.
„Aber es kann sein, dass es später regnet“, fügte er hinzu.
Sie nickte. „Das ist gut möglich.“ Der Smalltalk half ihr, bei klarem Verstand zu bleiben.
„Ich hoffe, ich bin nicht zu früh dran“, sagte er mit heiserer Stimme.
„Nein, nein. Ich habe gerade Kaffee gekocht. Möchten Sie auch einen?“
Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, als würde ich schon zu viel von Ihrer Zeit stehlen.“
„Das stimmt nicht. Außerdem wollen Sie doch etwas über Ihren Urgroßvater erfahren, oder?“
„Ja. Bis jetzt weiß ich nur, dass er der Geschäftspartner Ihres Urgroßvaters war und mit Ihrer Urgroßmutter Portia Novak durchgebrannt ist.“
Pamela musste lächeln, als sie Dillon in die Küche führte. „Portia war nicht meine Urgroßmutter“, korrigierte sie. „Als ich geboren wurde, hatte sie meinen Urgroßvater längst verlassen.“
Verwundert setzte er sich an den Küchentisch. „Das ist mir neu.“
Sie schenkte ihm einen Becher Kaffee ein. „Bestimmt haben Sie viele Geschichten über Raphel und Portia gehört.“
„Nein, eigentlich nicht. Ich bin anfangs davon ausgegangen, dass Gemma die einzige Frau meines Urgroßvaters gewesen ist. Erst als unsere Verwandten aus Atlanta zu Besuch gekommen sind und uns von ihren Recherchen berichtet haben, habe ich von Portia Novak und den anderen Frauen erfahren.“
Pamela zog die Brauen hoch. „Welche anderen Frauen?“
Er seufzte. „Gemma war Raphels fünfte Frau.“ Dillon interessierte vor allem, was mit Lila Elms passiert war. Als Raphel eine Affäre mit ihr begonnen hatte, war Lila mit einem Priester verheiratet gewesen. Dillon fragte sich, ob sein Urgroßvater sie allen Ernstes zur Frau genommen hatte, nur um sie kurze Zeit später wegen Portia Novak zu verlassen.
Und was war mit Raphels dritter Frau Clarice passiert? Oder mit seiner vierten, Isabelle? Alle Namen schienen auf irgendeine Weise mit Raphel verbunden zu sein. Wenn die Recherche-Ergebnisse stimmten, war Dillons Urgroßvater bereits vor seinem zweiunddreißigsten Geburtstag viermal verheiratet gewesen. Das würde ihn wirklich zu einem Frauenhelden machen.
Dillon nippte an seinem
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