Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
eingeladen, weil sie anderweitig in der Schauspielschule beschäftigt gewesen waren. An den vergangenen zwei Abenden hatte sie darauf verzichtet, um Abstand zu gewinnen. „Weil er einfach zu viel zu tun hat. Außerdem hat er euch doch alles über seine Recherchen erzählt, als er das letzte Mal hier war.“
„Wirst du ihn noch einmal einladen?“, wollte Jillian wissen.
„Ja, aber ich werde ihn nicht dazu drängen. Wie schon gesagt, er ist hier, um zu recherchieren, und nicht, um uns zu unterhalten.“
Die Antwort schien ihre Schwestern zufriedenzustellen, da sie das Thema wechselten und sich über die Ereignisse in der Schule unterhielten. Pamela war froh, dass sie nicht länger über Dillon reden musste. Trotzdem kreisten ihre Gedanken weiter um ihn. Jedes Mal, wenn sie sich an ihr Abenteuer in der Schauspielschule erinnerte, jagten ihr heiße Schauer über den Rücken. Sie befürchtete, dass sie ihren Gefühlen erneut nachgeben würde, wenn sie sich ein weiteres Mal allein mit ihm traf. Wahrscheinlich würde sie nicht Nein sagen können, wenn er aufs Neue mit ihr schlafen wollte.
Seit ihrem leidenschaftlichen Abend hatte sie ihn weder gesehen noch mit ihm gesprochen. Gestern hatte er ihr eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Er hatte das Hotel gewechselt und übernachtete nun in Rosebud. Im Gegensatz zu Gamble gab es im Nachbarort einen konstanten Handyempfang. Sie hatte Verständnis dafür, dass er mit der Außenwelt in Kontakt bleiben wollte. Immerhin musste er sich um seine Firma kümmern.
Beinahe hätte sie ihn angerufen, um ihm zu sagen, dass sie die Nachricht erhalten hatte. Doch schließlich hatte sie es sich ausgeredet. Sie wusste, dass sie ihn wiedersehen würde, da er irgendwann das Tagebuch zurückgeben musste. Hoffentlich hatte sie bis dahin vergessen, wie leidenschaftlich seine Küsse und wie heiß seine Berührungen gewesen waren. Jedes Mal, wenn sie sich daran erinnerte, wurde ihr ganz warm.
Rasch trank sie einen Schluck Eistee. Sie musste daran denken, was Gwyneth ihrer Schwester erzählt hatte. Wenn Fletcher später anrief, würde sie ihn darauf ansprechen. Bestimmt würde sein Anruf nicht lange auf sich warten lassen.
Und tatsächlich klingelte noch vor dem Abendessen das Telefon.
Seufzend ging sie aus der Küche ins Wohnzimmer und griff nach dem Hörer. „Ja?“
„Wie läuft es, Pamela?“, erkundigte sich Fletcher.
Wie immer ließ sie seine Stimme kalt. „Bestens. Und bei dir? Ist das Problem mit der Versicherung gelöst?“
„Ja. Es gibt gute Neuigkeiten. Wahrscheinlich werde ich am Wochenende nach Gamble zurückkehren.“
Sie schluckte und versuchte, erfreut zu klingen. „Das sind wirklich gute Nachrichten.“
„Weißt du, was mich noch mehr freuen würde?“
Sie ahnte es. „Nein, was denn?“
„Wenn du dich bis zu meiner Rückkehr für einen Hochzeitstermin entschieden hast. Ich weiß, du möchtest lieber bis Februar warten. Aber du würdest mich sehr glücklich machen, wenn wir noch dieses Jahr heiraten könnten.“
Ihr Magen krampfte sich zusammen. Das wäre ja schon im kommenden Monat! „Bis dahin können wir unmöglich alles organisieren.“
„Du musst nur mit mir vor den Traualtar treten, mehr nicht. Außerdem möchte ich so schnell wie möglich deine Hypothek begleichen. Du weißt ja, das wird eines meiner Hochzeitsgeschenke für dich sein.“
Musste er sie unbedingt daran erinnern, dass sie ihn nicht aus Liebe heiratete?
„Ich bin mir sicher, dass du diese Angelegenheit möglichst schnell klären möchtest“, fügte er hinzu.
„Natürlich.“
„Glaubst du, dass du vor meiner Rückkehr einen Termin findest?“
Seufzend sah sie zu ihren Schwestern hinüber, die am Esstisch saßen und herumalberten. Sie verdienten eine gute Ausbildung und eine sichere Zukunft. Ganz bestimmt würden sie fleißige Studentinnen werden und etwas aus ihrem Leben machen. Sie hatte ihrem Vater am Sterbebett versprochen, dass sie alles tun würde, um ihren Geschwistern eine gute Zukunft zu ermöglichen. Aber dafür brauchen wir Fletchers Geld.
„Pamela?“
Sie atmete tief durch. „Ja, ich werde einen Termin finden. Doch ich kann dir nicht versprechen, dass wir noch in diesem Jahr heiraten werden.“
Er schwieg einen Augenblick lang, dann sagte er in sachlichem Tonfall: „Okay, lass uns einen Termin festsetzen, der uns beiden zusagt. Gibt es sonst etwas Neues?“
„Ja, da wäre noch eine Sache. Nadia hat wohl etwas in den falschen Hals
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