Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
bekommen.“
„Worum geht es?“
„Sie denkt, dass du sie und ihre Schwestern nach unserer Heirat loswerden möchtest. Ich habe ihr versichert, dass du das niemals tun würdest und …“
„Obwohl ich mit der Formulierung nicht einverstanden bin, muss ich zugeben, dass ich darüber nachgedacht habe.“
Ihr Herz schlug schneller. „Wie bitte?“
„Beruhige dich, Pamela. Es ist nicht so, wie du denkst. Deine Schwestern sind sehr intelligent, und ich möchte, dass sie die bestmögliche Ausbildung erhalten. Leider ist das hier in Gamble unmöglich. Wie du weißt, bin ich auf eine hervorragende Privatschule gegangen, die mir den Weg in eine erfolgreiche Zukunft geebnet hat. Ich möchte, dass auch deine Schwestern diese Chance bekommen. Nur wenn sie ihren Abschluss auf einer Privatschule machen, werden sie an den besten Universitäten aufgenommen. Das möchtest du doch auch, oder?“
„Ja, aber …“
„Nur dort lernt man die richtigen Leute kennen, die einem einen erfolgreichen Start ins Berufsleben ermöglichen.“
„Trotzdem will ich nicht, dass sie ihr Zuhause verlassen“, flüsterte sie, damit ihre Schwestern sie nicht hören konnten.
„Ich weiß. Deshalb habe ich mich über Schulen in Cheyenne informiert. Das ist nicht so weit weg.“
„Dennoch müssten die Mädchen aus Gamble wegziehen.“
„Vergiss nicht, dass es hier um ihre Zukunft geht. In Cheyenne gibt es eine exzellente Privatschule, die gute Wohnmöglichkeiten in einem sicheren Umfeld bietet.“
„Warum hast du das nicht vorher mit mir besprochen?“, fragte sie aufgebracht.
„Ich wollte dich damit zur Hochzeit überraschen. Es sollte ein weiteres Geschenk werden. Ich weiß doch, wie viel dir an deinen Schwestern liegt.“
Pamela seufzte. „Lass uns darüber diskutieren, wenn du wieder hier bist.“
„Ich verstehe nicht, warum du dich deswegen ärgerst. Das ist doch genau das, was du wolltest.“
Dem konnte Pamela eigentlich nicht widersprechen. Und dennoch …
„Falls du deine Meinung geändert hast, ist das kein Problem für mich“, fuhr er fort. „Ich möchte alles tun, damit du glücklich wirst.“
„Ich weiß. Und ich bin dir sehr dankbar dafür. Aber lass uns darüber reden, wenn du zurück bist.“
„Gut, Liebling. Ich wünsche dir einen schönen Abend“, sagte er sanft und fügte plötzlich kühl hinzu: „Ist Dillon Westmoreland eigentlich noch in der Stadt?“
„Nein, er hat Gamble verlassen.“ Was nicht gelogen war. Fletcher musste ja nicht wissen, dass Dillon in ein Hotel in Rosebud umgezogen war.
„Gut. Ich nehme an, er hat herausgefunden, was er wissen wollte, und kehrt jetzt nach Hause zurück. Wahrscheinlich sehen wir ihn nie wieder.“
„Er wird noch einmal vorbeikommen, da er nach wie vor das Tagebuch meines Urgroßvaters hat.“
„Meinetwegen kann er das verfluchte Tagebuch behalten. Hauptsache, ich muss ihn nicht wiedersehen. Ich mag diesen Kerl nicht.“
Pamela kochte innerlich vor Wut. Es war nicht seine Entscheidung, ob Dillon das Tagebuch behalten durfte oder nicht. „Bis dann, Fletcher.“
„Wir sehen uns hoffentlich am Sonntag.“
Dillon musste lächeln, als er die vielen Stimmen im Hintergrund hörte, während er mit seinem Bruder Micah telefonierte. Micah war nur wenige Jahre jünger als Dillon und bei der Regierung als Epidemiologe beschäftigt. Alle bezeichneten ihn immer liebevoll als den verrückten Wissenschaftler der Familie.
„Wie lange wirst du zu Hause sein?“, fragte Dillon. „Oder bist du nur wegen des Wohltätigkeitsballs in der Stadt?“ Sein Bruder reiste ständig im Auftrag der Regierung um die Welt. Während der Vogelgrippe-Epidemie hatte er ein ganzes Jahr in China verbracht.
Den alljährlichen Wohltätigkeitsball hatten die Westmorelands ins Leben gerufen, um Geld für die kommunalen Hilfsprojekte der Westmoreland-Stiftung zu sammeln.
„Ich bin wegen des Balls gekommen“, erwiderte Micah. „Aber ich werde mindestens bis Neujahr bleiben. Danach reise ich für ein paar Monate nach Australien.“
„Freut mich. Ich werde am Wochenende für den Ball nach Hause kommen.“ Obwohl er sich schlecht mit dem Gedanken anfreunden konnte, so weit von Pamela entfernt zu sein – selbst wenn es nur kurz war.
„Ich habe gehört, dass Sheriff Harper dich dazu überredet hat, seine Schwester Belinda zum Ball auszuführen“, zog Micah ihn auf.
Dillon verdrehte die Augen. „Ja. Hätte ich nicht zugestimmt, wäre Bane zu einer Nacht im Gefängnis verdonnert worden.
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