Falsche Geliebte, richtiger Mann? / Eine Spur von Leidenschaft / Liebesnacht vorm Hochzeitstag
nichts mit ihm zu tun hatte. Gott sei Dank! Hatten Todd und Chelsea ernsthafte Eheprobleme? War die Harmonie zwischen ihnen nur Show?
Todd räusperte sich. „Ich würde mich wirklich freuen, wenn du kommen könntest, Adam.“
Adam betrachtete seinen Freund. Wenn es Todd so wichtig war, dann würde er die Einladung annehmen. Er nickte. „Ich werde sehen, was ich machen kann.“
Todd war sichtlich erleichtert.
Nachdem er gegangen war, saß Adam nachdenklich am Schreibtisch und drehte den goldenen Füller zwischen seinen Fingern. Er erinnerte sich an die Zeit nach Maddies Tod. Todd war in der schlimmsten Zeit seines Lebens immer für ihn da gewesen, hatte ihn gezwungen aufzustehen, sich anzuziehen und zu essen. Kein anderer war an ihn herangekommen. Nur Todd.
Plötzlich wusste er, dass er, selbst wenn zwischen Todd und Chelsea irgendetwas nicht stimmte, es Jenna jetzt noch nicht erzählen würde. Sonst könnte sie auf die Idee kommen, dass es für ihn in Ordnung war, wenn sie für einen kürzeren Zeitraum als den vereinbarten Monat seine Begleiterin war. Und ob das Geldproblem zwischen ihnen bald gelöst war oder nicht, ob das Problem Chelsea früher beendet war als erwartet – er wollte einen ganzen Monat mit Jenna Branson. Und den würde er bekommen.
„Stille Wasser sind tief, nicht wahr?“, murmelte Marco Conti, als er den Atelierraum betrat, in dem Jenna am Montagmorgen arbeitete.
Sie versuchte, nicht auf das widerliche Glitzern in seinen Augen zu reagieren. Wie Roberto und Carmen Conti einen solchen Sohn heranziehen konnten, war ihr unbegreiflich. Die Liebe zu ihm hatte sie offensichtlich blind gemacht. In ihren Augen konnte Marco nichts falsch machen.
„Was willst du damit sagen, Marco?“ Sie nahm eine kleine Zange und arbeitete weiter.
„Zuerst lässt du mich bei dem Rennen am letzten Wochenende einfach sitzen, und dann höre ich, dass du auf dem Mayoral Ball mit keinem Geringeren als Adam Roth warst. Und dann wirst du auch noch auf der Blumenausstellung am Samstag mit ihm gesichtet.“
„So?“
„Wer hätte das von dir erwartet, cara mia .“
Sie blickte auf. „Marco, mit wem ich ausgehe, geht dich nichts an. Und ich habe dich beim Rennen nicht sitzen lassen. Ich war nicht dein Date.“
Sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich für einen kurzen Moment. „Ein Roth ist kein schlechter Fang.“
„Ich glaube nicht, dass Adam diese Bemerkung gefallen würde“, sagte sie ohne nachzudenken und war überrascht, als sie sah, dass Marco zusammenzuckte.
Er erholte sich schnell und lächelte schmierig. „Ich habe nur einen Scherz gemacht, Jenna.“ Pause. „Du musst ihm nicht erzählen, was ich gesagt habe.“
Aha … es gab tatsächlich jemanden, der Marco einschüchtern konnte.
Interessant.
Es war Jenna völlig egal. Sie wollte Marco nur loswerden. „Nein, er muss es nicht wissen.“ Ein Gedanke kam ihr. „Aber ich wäre dir dankbar, wenn du jeglichen Klatsch, den du hörst, von hier fernhalten würdest. Ich will nicht, dass meine Kollegen tuscheln. Ich bin sicher, Adam wüsste auch sehr zu schätzen, dass du mir hilfst.“
Marco richtete sich auf. „Natürlich.“
Sie atmete erleichtert aus, als er ging. Mit ihrer List war sie ihn nicht nur losgeworden, er hatte auch das Gefühl, sein Gesicht gewahrt zu haben. Jenna war sehr mit sich zufrieden.
Die Selbstzufriedenheit hielt jedoch nicht an. Sie war nervös wegen ihres nächsten „Auftritts“ mit Adam, wann auch immer das sein mochte. Ohne Zweifel würde sie ihn in den nächsten Wochen zu vielen Events begleiten müssen.
Gegen halb acht an diesem Abend schaute Adam bei ihr vorbei. Auch wenn er sie zur Begrüßung nicht küsste, ihr Herz schlug bei seinem Anblick dennoch schneller.
„Möchtest du irgendwo etwas trinken gehen?“, fragte er, als er eintrat.
Sie schloss die Tür hinter ihm. „Muss ich?“
Er drehte sich um und sah sie schief an.
„Entschuldige, es war nicht so gemeint, wie es vielleicht klang. Aber ich gehöre zur arbeitenden Bevölkerung. Ich gehe unter der Woche nicht aus.“ Tatsächlich ging sie überhaupt nur selten aus, auch nicht an den Wochenenden. Auch in der Hinsicht unterschied sie sich wahrscheinlich sehr von seinen anderen weiblichen Bekanntschaften. Geliebten, korrigierte sie sich. Sie selbst war eine Bekanntschaft, keine Geliebte, und dabei sollte es auch bleiben. Anders zu sein war in diesem Fall also gut.
In seinem Gesicht zeigte sich eine Spur von Erleichterung. „Das ist okay. Ich habe
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