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Falscher Ort, falsche Zeit

Falscher Ort, falsche Zeit

Titel: Falscher Ort, falsche Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Mosley
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Wänden. Die rotblonde Kellnerin trug einen sehr kurzen knallroten Rock über kräftigen formlosen Beinen und war mit nicht zueinander passenden Tätowierungen übersät, die von einem Leben voller Rebellion und Versagen kündeten.
    »Hey, Lonnie«, sagte sie zu dem Jüngsten in unserer Runde.
    »China«, antwortete er.
    »Was kann ich euch Jungs bringen?«
    »Ich nehme ein Bier vom Fass, und die beiden können haben, was immer sie wollen«, stellte ich klar, dass ich die Rechnung übernehmen würde.
    Lonnie nahm ein Bier, Pete verlangte eine doppelte Margarita ohne Salz.
    »Die Sache läuft wie folgt«, sagte ich zu den Männern, nachdem China weg war. »Ich brauche Informationen, mit denen ich weiterarbeiten kann. Personenbeschreibungen, Nummernschilder, irgendwas, das diese Männer gesagt haben oder das Angelique über sie gesagt hat. Wenn Sie nicht in der Lage sind, mir ein paar entsprechende Details zu nennen, können wir einfach die Drinks zu uns nehmen und unserer Wege ziehen.«
    Lonnie und Pete sahen sich an. Das war eine klare Ansage, und sie akzeptierten sie.
    Pete nickte. »Was ist, wenn Sie sie mit dem, was wir Ihnen geben, nicht finden?«
    »Das ist mein Problem. Ich zahle für nützliche Hinweise. Aber ich will nichts von einem schwarzen Lincoln und zwei Typen in Anzügen hören.«
    »Was ist, wenn Sie für die Typen arbeiten, die hinter ihr her sind?«, fragte Lonnie. Trotz seines Umgangs war er immer noch ziemlich naiv.
    »Wissen Sie, wohin Angelique verschwunden ist?«
    »Nein.«
    »Dann wissen die Typen, die versucht haben, sie zu schnappen, wahrscheinlich schon alles, was Sie mir sagen können. Ich muss sie kriegen.«
    China brachte unsere Getränke. Sie tauschte ein paar Freundlichkeiten mit Lonnie aus, bevor sie an die Bar zurückkehrte, um mit dem jungen Barkeeper zu plaudern, der einen knallgelben Irokesen hatte.
    »Ich hab mir das Kennzeichen notiert«, sagte Lonnie, als das Mädchen weg war. »Es war ein dunkelgrüner Lincoln … ziemlich neues Modell.«
    »Haben Sie die Nummer bei sich?«
    »In meiner Brieftasche.«
    »Sonst noch was?«
    »Figg – Figgis – und ich haben das Mädchen schreien gehört, als wir an einem Motorrad gearbeitet haben«, sagte Lonnie. »Wir sind auf die Straße gerannt und haben zwei Typen in Anzügen gesehen, die versucht haben, sie in den Wagen zu zerren. Sie sahen nicht aus wie Bullen, also sind wir hingelaufen. Figg hat einen Radschlüssel mitgenommen. Er war als Erster da und hat den Typen gesagt, sie sollen sie loslassen. Die Typen meinten, er solle sich verziehen, darauf hat er deren Windschutzscheibe auf der Beifahrerseite eingeschlagen.Einer der Typen griff in seine Tasche, und ich hab ihm einen Kinnhaken verpasst.«
    »Was haben sie dann gemacht?«
    »Figg hat einen der Scheinwerfer zertrümmert, und die Typen hatten wohl Schiss, dass die Bullen sie anhalten könnten, selbst wenn sie uns entkommen. Sie haben das Mädchen losgelassen und sind abgehauen. Da hab ich mir das Kennzeichen gemerkt … jeden… jedenfalls lange genug, um es aufzuschreiben.«
    »Was hat Miss Lear gesagt?«
    »Sie hat sich bei uns bedankt. Wir haben sie gefragt, was die Typen wollten, und sie meinte, sie weiß es nicht, aber dass sie wahrscheinlich für einen Mann arbeiteten, der sie belästigte. Wir haben sie gefragt, wer dieser Mann ist, aber sie hat es nicht gesagt.«
    »Hat sie erwähnt, worum es ging?«
    »Sie hat behauptet, sie weiß es selbst nicht genau.«
    »Sonst noch was?«
    »Hm-hm. Sie hat sich bloß bedankt und ist dann in ihre Wohnung gegangen.«
    »Wie lange ist das her?«
    »Das war heute vor zwei Wochen. Das weiß ich noch, weil wir an dem Abend eine Party hatten. Wir haben Angelique eingeladen, und sie hat gesagt, sie würde vorbeikommen, aber dann ist sie doch nicht aufgetaucht.«
    »Haben Sie die Polizei gerufen?«, fragte ich.
    »Wir reden nicht mit den Bullen, Mann«, sagte Pete. »Nie.«
    »Warum haben Sie dann das Kennzeichen notiert?«
    »Ich hab ihr die Nummer gegeben«, sagte Lonnie. »Ich dachte, sie wollte vielleicht selber zur Polizei gehen.«
    »Kann ich sie haben?«
    Lonnie sah Pete an, und der Ältere nickte. Der Junge zog einen grauweißen Zettel mit einer Nummer aus seiner billigen Brieftasche aus grünem rissigem Plastik.
    »Es war ein New Yorker Nummernschild«, sagte er.
    Ich griff in die rechte Brusttasche und zog ein Bündel Bargeld heraus, das ich vorbereitet hatte.
    »Wem gebe ich das?«, fragte ich die Männer.
    Pete griff nach dem

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