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Falsches Gold

Falsches Gold

Titel: Falsches Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blank
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hier nicht, nicht mal Stufen. Aber man kann sich an den Wänden abstützen.«
    Justus und Bob hörten es im Kamin kratzen und schaben. Durch die Luke rieselte dichter Staub.
    »Peter?«, rief Bob.
    »Hey, super«, schallte es plötzlich von weiter oben aus dem Schacht zurück. »Nach ein paar Metern hängt hier eine alte Eisenleiter. Wartet mal. Die lässt sich ausziehen. Die muss für den Schornsteinfeger sein.«
    Es schabte und scharrte wieder, dann fuhr eine weitere dicke Rußwolke aus der Klappe. »Just, Bob! Alles bereit, bitte einsteigen!«, rief Peter und lachte.
    Bob steckte den Kopf zuerst in den Kamin. Auf der gegenüberliegenden Seite hing jetzt eine schmale Eisenleiter, und oben stand Peter und winkte. Bob begann zu klettern. Dann rief er Justus. Zehn Minuten später standen die drei ??? von Kopf bis Fuß tiefschwarz wie die Schornsteinfeger nebeneinander auf dem Dach des Fred Fireman Memorial Hospitals .

    »Das war erste Klasse, Peter!« Justus klopfte seinem Freund auf den Rücken, und eine schwarze Wolke stob über das Dach davon.
    Peter grinste, sodass seine Zähne in seinem verrußten Gesicht leuchteten. »Und wo waschen wir uns diesmal? Ich schätze, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit, um erst noch zu Hause unter die Dusche zu springen.«
    Justus nickte. »Ganz richtig«, sagte er. »Wir haben es wirklich eilig. Wir müssen Forger finden. Ich hoffe nur, dass Mr Augustus recht hat und Forger tatsächlich nicht so ein Experte ist wie er selbst! Denn ehrlich gesagt ist diese Hoffnung im Moment unsere einzige Chance.«

Im Misthaufen
    Über eine Feuerleiter stiegen die drei ??? vom Dach des Krankenhauses. Zum Glück war der große Parkplatz, auf dem sie landeten, verlassen. Und ihre Räder standen gleich um die Ecke. Eilig stiegen die drei geschwärzten Gestalten auf.
    »Und was genau kann es uns bringen, wenn Mr Forger kein Experte ist?«, fragte Peter Justus.
    »Na, dass er nicht weiß, dass sich Silber- und Goldmünzen verschieden verhalten. Der von ihm angelegte Misthaufen ist zumindest ein Hinweis darauf. Vielleicht denkt er wirklich, er könne auch Goldmünzen mit Schwefelwasserstoff patinieren.«
    »Pati… was?«, rief Peter.
    »Künstlich altern«, erklärte Bob. »Hast du denn Mr Augustus nicht zugehört? Das macht man so mit gefälschten Kunstwerken. Es ist sozusagen das Meisterstück eines Fälschers, wenn es ihm gelingt, ein Stück wirklich alt aussehen zu lassen.«
    »Und der Schwefel?«, fragte Peter.
    Justus lächelte. »Wenn man einen Silberlöffel in ein Ei hält, läuft er nach einer Weile schwarz an, wegen des Schwefelwasserstoffs im Eiweiß. Und Schwefelwasserstoff befindet sich auch in jedem Misthaufen. Deswegen haben Fälscher ihre Silbermünzen oft im Mist vergraben. Und da, hoffe ich, finden wir auch Forgers Werke.«
    Erschrocken starrte Peter Bob und Justus an. »Aber das heißt ja, wir müssen schon wieder im Dreck wühlen!«
    »Das könnte durchaus der Fall sein«, gab Justus gelassen zurück.
    Bald darauf standen die drei ??? vor Coins Corner . Das Geschäft war verschlossen, und auch auf ihr Klingeln rührte sich nichts. Sie fuhren weiter zur Rückseite des Hauses, wo der Eingang zur Werkstatt lag.
    »Oh nein, Freunde!« Bob zeigte auf den Misthaufen. Obenauf lag ihre wandelnde Regentonne, zerschlagen in ihre Einzelteile.
    Justus nickte beklommen. »Es schmerzt wirklich, so eine Folge von roher Gewalt ansehen zu müssen. Aber damit müssen wir jetzt fertig werden.«
    Er ging leise zur Tür und zog am Knauf. Die Werkstatt war verriegelt. »Scheint niemand da zu sein. Ob Forger schon weg ist mit den Münzen?«
    Peter betrachtete den Misthaufen. »Ich hoffe es fast. Wenn er uns hier nämlich sieht und dem alten Mr Augustus etwas tut, dann werde ich mir das für immer vorwerfen. Sollten wir nicht Kommissar Reynolds holen?«
    Justus zögerte einen Augenblick. Dann nahm er eine der Planken, die von der Tonne übrig geblieben war, und begann mit ihr, den Misthaufen umzugraben. »Noch nicht. Es ist höchste Eile geboten. Wenn Forger auftaucht, begeben wir uns sofort und auf schnellstem Weg zur Polizeiwache. Aber jetzt müssen wir die Zeit nutzen.«
    »Okay!« Bob und Peter nahmen sich jeder auch eine Planke von der Tonne und halfen Justus beim Graben.
    »Mann, wie das stinkt«, beschwerte sich Peter.
    Justus zuckte die Schultern. »Das gehört eben zu diesem Fall dazu. Waschen können wir uns später.«
    Sie gruben weiter. Plötzlich wurde Bob ganz aufgeregt. »Da ist ein

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