Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Falsches Gold

Falsches Gold

Titel: Falsches Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blank
Vom Netzwerk:
Peter. »Oxidation und Patina? Ich verstehe nur Bahnhof.«
    »Aber Peter!« Justus sah seinen Freund leicht vorwurfsvoll an. »Oxidation hatten wir schon längst in der Schule. Sie tritt ein, wenn Metall mit Sauerstoff reagiert und dadurch seine Farbe verändert. Und Patina bedeutet nichts anderes, als dass etwas so alt aussieht, wie es ist, weil Fett und Staub und Schmutz auf der Oberfläche haften. Dadurch verlieren die Dinge ihre Farben und ihren Glanz – und bekommen stattdessen eben ihr altes Aussehen, die Patina. Und diese kann man natürlich auch künstlich erzeugen, um Dingen, die in Wirklichkeit neu sind, ein altes Aussehen zu verleihen. Deswegen sprachen Sie doch wohl von Fälschern, oder?«
    Der blonde Mann nickte. »Wie gesagt, mein Onkel hat es mir so erzählt.«
    »Ihr Onkel?« Onkel Titus war überrascht mitten im Laden stehen geblieben. »Ist denn Mr Augustus nicht da?«
    Der junge Mann zuckte bedauernd die Schultern. »Er ist leider im Krankenhaus«, sagte er höflich. »Nichts Schlimmes, aber es wird noch einige Tage dauern. Ich bin George Forger und vertrete ihn während seiner Abwesenheit. Guten Tag!« Er reichte Onkel Titus die Hand. »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Onkel Titus nickte. »Titus Jonas. Wünschen Sie Ihrem Onkel bitte gute Besserung.« Dann zog er den Beutel mit den Münzen hervor und gab ihn Mr Forger zur Begutachtung. »Die wollte ich gerne verkaufen.«
    Mr Augustus’ Neffe öffnete das Ledersäckchen und ließ die Münzen auf einen Tisch rollen. »Ach, einige Double Eagles!«, rief er und nickte. Er zog eine Lupe hervor, mit deren Hilfe er die vier Münzen untersuchte, dann legte er sie auf eine Feinwaage. »Das sind 1922er-Stücke, leider nicht die S-Prägung, die ist seltener und deswegen wertvoller. Wie alle Doppeladler enthalten sie zu neunzig Prozent Gold und zehn Prozent andere Metalle. Die Prägung wurde von Sainte-Gaudens entworfen. Wegen des nicht ganz frischen Erhaltungszustandes kann ich Ihnen pro Stück sechshundert Dollar bieten. Na, sagen wir sechshundertzwanzig.«

    Onkel Titus lachte und nickte, ohne zu zögern. »Einverstanden. Ich verlasse mich auf Sie wie auf meinen alten Freund Mr Augustus.«
    Mr Forger nickte. »Sie werden keinen Grund zur Beanstandung finden, Mr Jonas.«
    »Seht ihr, Jungs«, Onkel Titus wandte sich den drei ??? zu, während Münzen und Geld die Besitzer wechselten, »so problemlos verlaufen Geschäfte unter vertrauenswürdigen Menschen. Und das Geld dürfte neben der Waschmaschine für Tante Mathilda auch noch für ein Eis für euch reichen!«
    Er schüttelte Mr Forger die Hand, und kurz darauf verließen die drei ??? an Onkel Titus’ Seite Coins Corner und machten sich auf den Weg zum Marktplatz. Da klingelte Onkel Titus’ Handy.

Kehrseite der Medaille
    »Titus, Titus, bist du schon bei Mr Augustus?« Onkel Titus hatte den Anruf kaum angenommen, als Tante Mathildas Stimme schon laut und hektisch aus dem Hörer drang. »Titus, Titus, ich muss noch dringend etwas mit dir besprechen!«
    Die drei ??? hatten Mühe, sich das Lachen zu verkneifen.
    »Ja, Mathilda«, sagte Onkel Titus schließlich. »Wir sind allerdings bereits auf dem Weg zur Waschmaschine. … Was? … Aber warum? … Ach so!« Neugierig spitzten die drei ??? die Ohren.
    Onkel Titus war stehen geblieben und nickte. »Ja, natürlich reicht das noch. Ja, wir beeilen uns. Ja, ich schicke die drei sofort los. Nein, kein Problem, sie sind ja zu dritt, da passiert bestimmt nichts mit dem Geld!«
    Onkel Titus schüttelte den Kopf und klickte das Gespräch weg. Er sah die drei ??? an. »Jungs, Mathilda möchte gerne eine der Münzen als Andenken an unseren Schatzfund behalten. Könntet ihr also noch mal kurz zu Mr Forger gehen und ihn bitten, euch einen der Double Eagles zurückzugeben?« Er drückte Justus sechshundertzwanzig Dollar in die Hand. »Das ist viel Geld, passt bitte gut auf! Ich hole inzwischen die neue Waschmaschine, und dann gehen wir alle ein Eis essen, einverstanden?«
    »Verlass dich auf uns!«, rief Justus und verstaute die Geldscheine tief in seiner Hosentasche.

    Während Onkel Titus sich mit dem Pick-up auf den Weg machte, kehrten die drei ??? zurück in das Münzgeschäft.
    Mr Forger war nicht zu sehen. »Hallo?«, rief Justus laut. »Mr Forger! Dürften wir Sie noch mal stören?«
    In der hintersten Ecke des Ladens schwang der Vorhang zur Seite. Mr Forger erschien und sah die drei ??? unwillig an. »Habt ihr etwas vergessen?«
    »Nein.« Justus

Weitere Kostenlose Bücher