Falsches Spiel, wahre Leidenschaft
abzuwenden.
„Ja, aber du musst dir doch auch einprägen, was ich gesagt habe“, erwiderte er und trat ein. Über ihre Schulter blickte auch er auf den Monitor. „Pyrrha frisst. Sieht doch ganz normal aus.“
Nervös fuhr Gwen sich durchs Haar. „Weißt du … ich sehe mich nicht gerne selbst auf der Leinwand oder im Fernsehen.“
So etwas kannte er zwar auch von anderen Schauspielern, aber gerade in diesem Fall verstand er es nicht ganz. „Das ist doch etwas anderes. Es ist kein Film, sondern nur ein Interview.“
„Ja, aber trotzdem …“
Schnell schwenkte er ihren Bürostuhl herum, packte sie an der Hüfte und zog sie hoch. „Jetzt komm schon, bitte. So lange dauert die Sendung doch nicht.“
„Ich möchte wirklich nicht …“
Nur äußerst widerstrebend folgte sie ihm, und beide nahmen auf der Couch vor dem Fernseher Platz. In Luc keimte ein Verdacht auf. „Was genau hast du der Reporterin eigentlich erzählt?“
Sie wich seinem Blick aus und zuckte mit den Schultern. „Ich … ich habe meine Rolle nur ein bisschen aufgepeppt.“
Ihm wurde ganz anders. „Was, um Himmels willen …“
„Vielleicht haben Sie es ja rausgeschnitten“, versuchte sie ihn zu beruhigen.
„Gwen …?“, fragte er bedrohlich ruhig. „Was hast du ihr erzählt?“
Eingeschüchtert blickte sie zu Boden. „Wenn du mich schon zwingst, das anzusehen, musst du dich jetzt auch gedulden und warten, bis es im Fernsehen kommt.“
„Ich mag keine Überraschungen.“
„Dann sind wir quitt. Du magst keine Überraschungen, und ich sehe mich nicht gern im Fernsehen.“
Plötzlich erschien ein Foto von Luc und Gwen auf dem Bildschirm. „Gleich nach der Werbung … unsere neue Exklusivreportage“, sagte der Moderator. „Unsere Starreporterin Trina Troy hat sich für heiße News ins kalte Montana gewagt. Es geht um Gwen McCord, den Filmstar, der sich jetzt um kranke Pferde kümmert, und einen der begehrtesten Junggesellen Hollywoods … Luc Hudson. Bleiben Sie dran.“
„Ob die wirklich Trina Troy heißt?“, fragte Gwen.
„Bestimmt nicht“, grummelte er. Er schien über etwas nachzugrübeln.
Plötzlich standen beide auf und sagten gleichzeitig:
„Ich hole mir ein Bier.“
„Ich hole mir einen Wein.“
Beide gingen in die Küche. Sie holte eine Bierdose aus dem Kühlschrank und drückte sie ihm in die Hand. „Hier.“
„Du wirkst ganz schön angespannt“, sagte er.
„Ja, ich hatte ganz vergessen, wie unangenehm diese Paparazzi-Typen sind“, gab sie zurück, während sie sich einen Wein einschenkte. „Oder sagen wir, ich hatte es verdrängt. Außerdem bin ich es nicht gewohnt, hier im Haus ständig jemanden um mich zu haben.“
„Mache ich dich nervös?“
„Ja. Und du solltest sofort damit aufhören.“
„Das kann ich leider nicht. Im Gegenteil, ich werde dich in Zukunft noch viel nervöser machen.“
Gerade rechtzeitig waren sie zurück im Wohnzimmer. „Jetzt zu unserem Beitrag von Trina Troy“, verkündete der Moderator. „Sie berichtet uns, wie Luc Hudson die bekannte Schauspielerin Gwen McCord in den kalten Nächten von Montana warm hält – unter der Bettdecke.“
„Unter der Bettdecke?“, fragte Luc verstört.
„Ach, was die immer so reden …“
Trina Troy erschien auf dem Bildschirm. „‚Entertainment TV‘ hat Luc Hudson und Gwen McCord auf der Ranch der Schauspielerin in Montana besucht“, sagte sie. „Das verliebte Paar hat sich freiwillig unserem heiteren Partnerschafts-Übereinstimmungstest unterzogen.“
Dann war Gwen zu sehen, wie sie die Fragen über Lucs Lieblingsdinge beantwortete. Sie sah wunderschön aus. Die Kamera liebt sie eben, dachte Luc. Und wie sie die verliebte Partnerin spielt, ist einfach grandios.
„Als Nächstes wollten wir hören, was Luc an Gwen begeistert“, kündigte Trina Troy den nächsten Ausschnitt an. Die Passage wurde gezeigt, und Luc war mit seiner Leistung sehr zufrieden. Seine improvisierten Sätze klangen absolut glaubwürdig.
„Natürlich haben wir Gwen die gleichen Fragen gestellt“, ertönte Trina Troys Stimme, „und sie sagte uns, seine hohen moralischen Wertvorstellungen hätten sie sofort begeistert. Aber den Rest sehen wir uns lieber selbst an.“
„Uff, jetzt kommt’s“, murmelte Gwen und nahm einen großen Schluck Wein.
„Was ich an Luc liebe?“, fragte Gwen in dem Bericht. „Na ja, er ist natürlich ein ungeheuer attraktiver Mann und körperlich gut in Form. Das ist schon sehr hilfreich, wenn er Pferde rettet
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