Falsches Spiel, wahre Leidenschaft
– Sie kennen ja die Geschichte – oder wenn ich stolpere und er mich auffängt.“ Sie lächelte verführerisch. „Und was auch ganz wichtig ist … er ist eine Granate im Bett. Absolut unglaublich.“
Luc sprang auf. „Wie bitte? Was war denn das?“
„Ich musste improvisieren“, erwiderte Gwen schulterzuckend. „Die Frage war nicht auf unserer Liste, ich war nicht darauf vorbereitet. Aber du weißt doch … Sex verkauft sich gut.“
Sein Handy klingelte. „Hast du eine Ahnung, was für einen Ärger mir das einbringen kann?“, fuhr er Gwen an. „Meine Familie, meine Geschäftspartner …“ Er nahm den Anruf entgegen. „Luc Hudson“, sagte er gereizt.
„Hallo, Mister Hudson. Ich bin Sarah Jenkins vom Hottie Magazine, der Zeitschrift für die moderne und aufgeschlossene Frau. Wir wollten anfragen, ob Sie vielleicht für unsere erotische Reportage zur Verfügung stünden …“
„Nein, leider nicht“, sagte er kurz angebunden und beendete das Gespräch. Dann wandte er sich Gwen zu, die sich gerade aus dem Zimmer schleichen wollte. „Halt, hier geblieben. Du hast mich da in einen ganz schönen Schlamassel reingeritten.“
„Tut mir leid“, murmelte sie. „Aber wir brauchten doch etwas Spektakuläres, um die Medien von Nickis Problemen abzulenken. Das haben wir geschafft. Und …“
„Und was?“, fragte er.
„Und es ist besser, dass es dich getroffen hat und nicht mich.“
6. KAPITEL
Als Gwen Lucs Blick sah, bekam sie das Gefühl, sich zu weit aus dem Fenster gelehnt zu haben. „Du kannst doch aus eigener Erfahrung noch gar nicht wissen, ob ich wirklich so ‚unglaublich‘ im Bett bin“, sagte er und drängte seinen muskulösen Körper an sie. „Vielleicht sollten wir dir in der Hinsicht schnellstens auf die Sprünge helfen.“
Ihre Knie zitterten, sie hatte Mühe, aufrecht stehen zu bleiben.
Mit dem Zeigefinger fuhr er ihr übers Gesicht und dann hinunter bis zum Hals. „Warum schlägt dein Herz denn so schnell?“, fragte er spöttisch und ließ seinen Finger zwischen ihre Brüste gleiten. „Und dein Atem geht genauso schnell. Sind wir etwa erregt, hm?“
Natürlich erregten sie seine Berührungen. Sie fühlte sich wieder als Frau, sogar mehr als je zuvor in ihrem Leben.
Aber wenn sie sich jetzt gehen ließ und ihrer Lust nachgab, konnte das unabsehbare Folgen haben. Sie ergriff seine Hand und sah sie an. Seine Haut war dunkler als ihre, seine Hände viel größer. Sie fühlte, wie seine Muskeln kaum merklich zuckten.
„Ich … ich will keinen Fehler machen“, flüsterte sie.
„Wenn wir zusammen sind, wirst du eine Menge machen, aber bestimmt keine Fehler, Gwen.“
Schwer atmend bemerkte sie, wie er sich von ihr zurückzog. Sie war erleichtert, dass er ihr offensichtliches Verlangen nach ihm nicht ausnützen wollte.
„Ich nehme dich erst, wenn du wirklich dazu bereit bist“, sagte er mit ruhiger Stimme. „Und das wird nicht mehr lange dauern.“
Es war eigentlich eine sehr arrogante Aussage, aber sie wusste, dass er recht hatte. Am ganzen Körper zitternd, trat sie einen Schritt zurück. Sie brauchte jetzt Platz, Luft zum Atmen.
„Ich … ich muss auf dem Monitor unbedingt mal nach Pyrrha sehen.“
Er nickte. „Du weißt ja, wo du mich findest.“
Als sie auf dem Weg in ihr Arbeitszimmer war, schlug ihr das Herz immer noch bis zum Hals. Nein, die Komplikationen einer Liebesbeziehung passten so gar nicht in ihr jetziges Leben. Das konnte sie überhaupt nicht gebrauchen. Sie wollte keine Gefühle für einen Mann entwickeln, der all das repräsentierte, was sie hinter sich gelassen hatte.
Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, galt ihr erster Blick dem Monitor. Sie konnte kaum glauben, was sie dort sah – oder besser nicht sah. „Was, um Himmels willen …“, murmelte sie und klickte die Stallansicht aus einem anderen Blickwinkel an, mit dem gleichen beunruhigenden Ergebnis.
Ihr wurde ganz anders. Das konnte doch nicht sein! „Luc“, rief sie und lief auf den Flur hinaus. „Sie ist weg. Pyrrha ist weg!“
Wie sich herausstellte, hatte der Stalljunge die Tür zu Pyrrhas Stall offen gelassen, sodass die Stute einfach hinausspazieren konnte. Gwen und Luc wollten sofort mit der Suche beginnen. Dennis bat sie, mit ihm in Verbindung zu bleiben. Er würde mit dem Pferdetransporter kommen, sobald sie das Tier gefunden hatten.
Draußen war es stockdunkel und bitterkalt, und ein eisiger Wind trieb die Schneeflocken seitwärts über die
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