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Fame Junkies

Fame Junkies

Titel: Fame Junkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morton Rhue
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beste Freundin. Inzwischen kennst du so viele Leute aus dem Business, da hättest du ruhig mal meinen Namen ins Spiel bringen können. Vielleicht wäre eine Rolle in einem Film, einer Serie oder einem Werbespot rausgesprungen.«
    Autsch. Das sitzt. »So einfach ist das nicht, Avy. Erstens kenne ich nicht so viele Leute und zweitens kenne ich niemanden so gut, dass ich ihn um etwas bitten könnte. Ich muss Willow dankbar sein, dass ich sie fotografieren darf, nicht umgekehrt, verstehst du? Meinst du, die interessiert es, wer sie fotografiert? Heute ist es Jamie Gordon, morgen Davy Alexrod oder irgendein anderer. Es gibt Tausende von guten Fotografen, die sich um diesen Job reißen würden. Und wenn ich ihnen auf die Nerven gehe, erreiche ich dadurch nur eins: nämlich, dass sie mich garantiert nie mehr buchen.«
    »Aber du hast gerade eine ganze Woche bei Willow Twine gewohnt. Du hättest wenigstens mal meinen Namen erwähnen können. Warum hast du sie nicht gefragt, ob du mich auch auf die Party einladen kannst?«
    »Ich hab ein paarmal versucht dich anzurufen, aber deine Handynummer ist ja anscheinend nicht mehr aktuell. Und in der Starwood-WG war ich auch, dadurch hab ich überhaupt erst deine neue Adresse rausbekommen. Heute hatte ich zum ersten Mal Zeit, richtig nach dir zu suchen.«
    Das stimmt nicht. Ich hätte früher nach ihm suchen können. Ich hätte genug Zeit gehabt.
    Avy sieht mich traurig an, als wüsste er genau, dass ich nicht ganz ehrlich bin. »Ich hab dir die ganzen Infos vor ein paar Monaten gemailt, Jamie. Meine neue Adresse und die neue Handynummer. Wahrscheinlich hattest du einfach keine Lust, die Mail zu lesen.«
    Ich starre in meinen Kaffee. Er hat Recht. Es gab ein paar Mails, die ich nicht geöffnet habe, weil ich einfach keinen Nerv hatte, mich mit ihm wegen seiner kosmetischen Operationen auseinanderzusetzen. »Du hast auch nicht jedes Mal zurückgemailt.«
    »Stimmt nicht.« Avy schüttelt den Kopf. »Ich hab auf jede Mail geantwortet und falls ich mal nicht reagiert hab, lag das daran, dass ich eine Zeit lang weg war.«
    »Weg? Wo denn?«
    Avy reibt sich nachdenklich die Nase, als würde er überlegen, wie viel er mir anvertrauen kann. »Hauptsächlich in Mexiko.« Er deutet auf sein Gesicht. »Ich hab ja ein paar Sachen machen lassen. Du hast mir noch gar nicht gesagt, wie du es findest.«
    Genau vor dieser Frage habe ich mich die ganze Zeit gefürchtet. »Du siehst verändert aus, Avy. Ich brauch bestimmt einige Zeit, um mich daran zu gewöhnen.«
    Er sieht mich erschrocken an. »Du findest es nicht gut, oder?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Du weißt doch selbst, dass du verändert aussiehst.«
    Jetzt sind es Avys Augen, die feucht werden. Er wischt die Tränen mit den Fingern weg und ich fühle mich schrecklich schuldig, weil ich ihm keine bessere Freundin gewesen bin. Er ist ganz allein nach L.A. gekommen und muss sich oft furchtbar einsam gefühlt haben. Ich beuge mich vor und greife nach seiner Hand. »Du hast Recht, Avy. Du hast eine bessere Freundin verdient. Es tut mir leid, dass ich dich nicht mehr unterstützt habe. Wirklich.«
    Avy nickt, schnieft, wischt sich eine Träne mit dem Handballen weg und starrt an mir vorbei. »Ja. KeineAhnung. Wahrscheinlich hätte es ja sowieso nichts gebracht. Dabei hab ich wirklich alles versucht, das kannst du mir glauben. Ich bin zu jedem Casting gerannt und habe alles getan, um aufzufallen. Einfach alles! Ich hab Sachen gemacht, Jamie … Sachen, über die ich nicht mal sprechen kann.« Er tupft sich mit einer Serviette die Augen ab. »Verdammte Scheiße, ich versteh das nicht. Ich weiß, dass ich gut bin. Du weißt es doch auch, oder? Ich war das größte Talent, das die an der Herrin jemals in der Theater-AG gehabt haben. Das haben mir auch alle immer wieder gesagt. Die Jobs in den Werbespots hab ich ja schließlich nicht umsonst bekommen. Ich war gut. Und wenn meine verdammten Eltern mir nicht alles vermasselt hätten, dann hätte ich bei Rich and Poor mitgemacht.«
    »Avy, du bist talentiert. Hattest du denn in der ganzen Zeit, die du jetzt hier bist, keinen einzigen Job? Das kann doch gar nicht sein.«
    »Doch, ein paar schon. Aber das waren alles Sachen, die in der Sackgasse endeten. Lächerliche Minirollen, Statistenjobs. Du hast keine Ahnung, wie das hier in L.A. läuft, Jamie. Wie viele andere Avy Tennents hier um dieselben Rollen kämpfen. Hier bin ich nicht einer unter Millionen, ich bin einer von Millionen, verstehst du? Du

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