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Fame Junkies

Fame Junkies

Titel: Fame Junkies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morton Rhue
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würde M s Twine nicht angemessen beschützen. Und dann sagte er, jeder könne kommen und sie erstechen.
    Frage: Waren das seine exakten Worte?
    Antwort: Ja, er sagte: »Jeder kann einfach auf sie zugehen und sie erstechen.« Sam forderte ihn erneut auf, zu verschwinden, aber M r Hildebrandt hörte nicht auf, Sam Vorwürfe zu machen und zu behaupten, dass er – also M r Hildebrandt – M s Twine viel besser beschützen könne.
    Frage: Und dann?
    Antwort: Ein Wagen kam vorgefahren. Es waren Bekannte von M s Twine. Wir hätten ihnen gern das Tor geöffnet, um sie hereinzulassen, aber das konnten wir nicht riskieren, solange M r Hildebrandt noch davorstand. Sam forderte ihn noch einmal auf, zu gehen, aber M r Hildebrandt reagierte immer aggressiver. Er fragte Sam, ob er wüsste, wer die Personen im Auto seien und was sie hier wollten. Dann sagte er, wenn Sam den Wagen nicht durchsuchen würde, könne er das für ihn erledigen. Natürlich hatten die Insassen des Wagens keine Ahnung, was los war oder wer M r Hildebrandt war. Das war dann der Moment, in dem Sam beschloss, hinauszugehen und M r Hildebrandt vom Haus wegzuführen.
    Frage: Können Sie uns beschreiben, wie er M r Hildebrandt wegführte?
    Antwort: M r Hildebrandt weigerte sich, mit ihm mitzugehen, deshalb blieb Sam nichts anderes übrig, als ihm den Arm hinter dem Rücken zu verdrehen und ihn wegzuführen.
    Frage: M r Hildebrandt hat ausgesagt, M r Russell habe ihn tätlich angegriffen. Haben Sie etwas beobachtet, das einem tätlichen Angriff entspricht?
    Antwort: Ich habe nur gesehen, wie Sam M r Hildebrandts Arm hinter dem Rücken festhielt und ihn die Straße entlangführte, bis beide außer Sichtweite waren.

JAMIE
März, 10. Klasse – 6. Tag in L.A.
    Starwood! Ich muss grinsen, als ich den Namen auf dem Schild in der Einfahrt lese. Ein ziemlich passender Name für eine Wohnanlage für minderjährige Schüler, die im Showbusiness arbeiten. Einige wohnen hier mit ihren Eltern, die sie nach L.A. begleitet haben, andere leben wie Avy in betreuten WGs. Der Gebäudekomplex liegt inmitten eines parkähnlichen Grundstücks mit hohen Palmen, Tennisplätzen und mehreren Swimmingpools.
    Aber als ich an der Tür des Apartments klingele, dessen Adresse Avy mir gegeben hatte, öffnet mir ein etwa siebenjähriges Mädchen. Seine Mutter sagt mir, dass sie schon seit zwei Monaten hier wohnen und die Vormieter nicht gekannt haben.
    Im Büro der Hausverwaltung bekomme ich Avys Nachsendeadresse. Er wohnt jetzt in einem Stadtteil namens Inglewood. Die ersten drei Taxiunternehmen, die ich anrufe, behaupten, keinen Wagen frei zu haben, als ich ihnen sage, wo ich hinwill. Allmählich mache ich mir Sorgen. Der Fahrer, der sich schließlich bereit erklärt, mich hinzubringen, kündigt an, dass er mich an der Ecke West Manchester Boulevard absetzen wird, weil er nicht in die Seitenstraßen hineinfahren will.
    »Was wollen Sie überhaupt in der Gegend?«, fragt er mich unterwegs.
    »Ich besuche einen Freund.«
    Er wirft mir im Rückspiegel einen skeptischen Blick zu, als könnte er nicht glauben, dass ich Freunde habe, die in Inglewood leben.
    Als ich das zweistöckige Apartmentgebäude endlich gefunden habe, bin ich schockiert, wie heruntergekommen es aussieht. Auf dem Pflaster im Hof liegen Scherben, Zigarettenkippen und Fast-Food-Packungen. In den Beeten wuchert Unkraut. Der Grund des Pools ist von einer eklig grünen Algenschicht überzogen. Es ist eines dieser Gebäude, bei denen man über eine ringsum verlaufende Veranda in die Wohnungen gelangt.
    Ich steige die rissige Betontreppe hinauf und gehe an den Wohnungen entlang, bis ich zur Nr. 239 komme. Die Tür ist eingedellt und zerkratzt, als hätte jemand mal versucht, sie einzutreten. Statt eines Vorhangs hängt ein fleckiges grünes Laken vor dem Fenster. Über der Tür rattert eine rostige Klimaanlage, aus der Kondenswasser tropft.
    Im Inneren plärrt der Fernseher. Da niemand auf mein Klingeln reagiert, nehme ich an, dass die Klingel kaputt ist, und klopfe stattdessen so laut ich kann. In den Lärm aus dem Fernseher und der Klimaanlage mischen sich gedämpft Stimmen und Gläserklirren, dann nähern sich Schritte der Tür. »Einen Moment noch!«, ruft jemand – es ist Avys Stimme.
    Wieder höre ich Schlurfen und Leute, die miteinander reden. Dann ruft jemand: »Wer ist denn da?«
    »Hallo? Hier ist Jamie. Ich bin eine Freundin von Avy Tennent.«
    Sie scheinen sich zu beraten. Kurz darauf dreht sich der Knauf und die Tür

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