Familie Zombie
das grausame Tier in ihm, und der Polizist bemerkte, dass sich die Gestalt auf seinem Rücken bewegte. Sie tat irgendetwas, was Duncan nicht erkannte, aber in einem Zusammenhang mit ihm stand.
Kosta packte zu und zerrte den Kopf und einen Teil des Oberkörpers in die Höhe. Er selbst kippte dabei zurück, was ihm nichts ausmachte. Mit der anderen Hand holte er sein Messer hervor.
Duncan sah es nicht. Er spürte nur, dass etwas passierte und handelte einem Instinkt folgend.
Er bockte wie eine störrische Ziege in die Höhe. Damit hatte der Zombie nicht gerechnet. Er verlor das Gleichgewicht und rutschte zur rechten Seite hin weg. So war er noch nicht dazu gekommen, sein verdammtes Messer einzusetzen.
Duncan bekam für eine winzige Zeitspanne seine Freiheit zurück. Genau diese Chance nutzte er aus. Er zog die Beine an und kroch auf allen vieren nach vorn.
Er wollte weg, sich erholen, an seine Waffe kommen und endlich schießen.
Zuvor drehte er sich um.
Kosta stand auf seinen Beinen. Trotz der Leere in den Augen schien sein Blick zu glühen. Nichts regte sich in seinem Gesicht, das auch eine Maske hätte sein können. Das Messer hielt er in der rechten Hand, die Spitze wies dabei schräg nach unten.
Duncan zog die Beretta!
Kosta sprang!
Und Kosta war leider schneller. Seine Füße rammten gegen die Brust des Liegenden. Aus der Kehle löste sich ein Schrei, dann hatte Duncan das Gefühl, als wäre ihm die gesamte Luft aus dem Körper gepresst worden. Er war nicht mehr in der Lage, zu atmen. Die Welt drehte sich vor seinen Augen, und der Zombie verwandelte sich in einen Schatten, der sich schnell nach unten bewegte.
O’Connor riss seine waffenlosen Hände hoch.
Die Messerklinge erwischte ihn an beiden Handgelenken und hinterließ dort rote Streifen, aus denen augenblicklich das warme Blut nach außen strömte.
Duncan stand so unter Stress, dass er die Schmerzen nicht spürte. Instinktiv tat er das Richtige. Er bewegte sich hektisch, um Kosta den Halt zu nehmen.
Es gelang ihm. Der Zombie rutschte von seinem Körper weg.
Damit war für den Polizisten der Kampf auf Leben und Tod noch nicht erledigt. Duncan wusste das. Er war verletzt. Er blutete. Er merkte jetzt die Schmerzen, aber er durfte sich darum nicht kümmern, wenn er überleben wollte. Er musste an die Waffe heran.
Auf dem Rücken liegend rutschte er zurück. Seine blutenden Hände glitten über die Kleidung hinweg in Richtung Hosenbund. Er hörte sich selbst jammern und keuchen. Die Angst war schlimm. Er durfte sich ihr nicht hingeben und musste weitermachen.
Kosta kam ihm nach.
Er hatte Zeit. Er spielte mit dem Messer. Nur das Äußere erinnerte an einen Menschen, ansonsten war er nichts anderes als ein böses grausames Tier.
Und er grinste.
Er grinste auch noch, als es Duncan O’Connor geschafft hatte, seine Waffe zu ziehen. Schon einmal hatte er auf ihn geschossen und mit seinen Kugeln nichts erreicht.
Duncan wollte auf Nummer Sicher gehen. Er hielt die Waffe mit beiden Händen fest. Trotzdem zitterte sie noch, aber es ging nicht anders. Er würde den Zombie auch nicht warnen, nur schießen – und er drückte ab.
Laut klang der Schuss in der Stille, und Duncan wartete darauf, dass der Zombie zusammenbrach.
Das tat er nicht.
Er ging weiter, denn die Kugel hatte ihn verfehlt. Zu überhastet hatte O’Connor in seiner Panik abgedrückt.
Noch einen Schritt ging Kosta auf sein Opfer zu. Um seinen Mund herum lag jetzt ein diabolisches Grinsen. Es war so etwas wie eine Vorankündigung auf den Tod.
Dann holte er aus.
***
Ich stand draußen oder auf der Türschwelle. So genau sah ich es nicht, denn etwas anderes war wichtiger.
Kosta und O’Connor kämpften!
Der verfluchte Zombie hatte es tatsächlich geschafft, Duncan, der meinen Rat nicht befolgt und den Wagen verlassen hatte, zu überwältigen!
Der Schuss peitschte auf.
Jetzt hätte Kosta zusammenbrechen müssen, aber er blieb stehen und ging sogar weiter. In seiner Angst und Hektik hatte Duncan danebengeschossen.
Dabei hatte ich mich darauf verlassen, dass er traf. Sonst hätte ich schon längst eingegriffen. Jetzt musste ich feststellen, dass die Entfernung zwischen uns verflucht groß war. Meine Waffe besaß ich nicht, ich konnte nur das Kreuz schleudern.
Auch dazu reichte die Zeit nicht mehr, denn Vincent Kosta machte Ernst und warf sich vor, um das Messer in den Körper des werdenden Vaters zu stoßen...
***
Die letzte, die allerletzte Chance!
Dieser Gedanke flog durch den
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