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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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nach oben vor sich auf den Boden und schielte in den Schusskanal. Es sah aus wie ein schmaler, leerer Köcher. Ratlos kratzte er sich am Kopf.
    » Zeig mir deinen Donner!«, befahl er dem Gewehr.
    Doch die Waffe schwieg. Schließlich hob er den Donnerpfeil hoch und setzte ihn so an die Schulter, wie er es einmal aus weiter Entfernung bei einem weißen Mann beobachtet hatte, die rechte Hand am hölzernen Schaft, die linke umklammerte den kalten Lauf. Er zielte auf einen Mankettibaum in seiner Nähe.
    » Sende deinen Donner!«, befahl er mit leiser Stimme, doch nichts geschah. Das Gewehr war so schwer, dass es ihn Mühe kostete, es ruhig an seiner Schulter zu halten. Die Finger seiner rechten Hand umspannten kaum den hölzernen Schaft. Er musste nachfassen und legte seine Hand weiter vorne an den Schaftrand, dort, wo sich ein metallener Riegel befand. Er fand heraus, dass sich der Riegel nach hinten bewegen ließ und drückte durch. In diesem Moment löste sich ein Schuss.
    Der Rückstoß des Gewehrs traf den Buschmann so unvorbereitet, dass er hart nach hinten katapultiert wurde und zu Boden fiel. Dabei glitt ihm die Waffe aus den Händen. Debe war so verwirrt, dass er wie ein auf den Rücken gefallener Käfer auf dem Boden liegen blieb. Eine Zeit lang wagte er sich nicht zu rühren. Er wusste nicht, was schlimmer war, die Schmerzen an seiner Schulter oder der Nachhall des Schusses in seinen Ohren. Obwohl er die Schritte der zurückkehrenden Männer hörte, blieb er liegen. Erst ein derber Tritt in die Seite löste ihn aus seiner Schockstarre. Mühsam rappelte er sich auf und sah in die Gesichter dreier wütender weißer Männer.
    » Verdammter Niggerdieb«, brüllte der Älteste von ihnen. Sein wettergegerbtes Gesicht verhieß nichts Gutes. Debe hielt den Atem an. Bewegungslos stand er vor den großen Männern und fürchtete ihren Zorn.
    » Was fällt dir ein? Ich hätte gute Lust, dir die Haut abzuziehen und in meinem Haus an die Wand zu nageln!«
    » Er hat mit dem Schuss die Löwen verjagt«, beschwerte sich der Zweite. Die Haare unter seinem weiten Krempenhut klebten an seinem Kopf, als wären sie nass. » Das war meine letzte Chance, um noch an eine Löwentrophäe zu kommen. Jetzt werde ich wegen dieses Niggers ohne sie nach England zurückkehren müssen! Das werde ich Ihnen berechnen, meine Herren!«
    » Nun beruhigen Sie sich doch, Mr Cannister«, beschwichtigte der Dritte, der noch am ruhigsten reagierte. » Die Löwen sind nicht weit! Ich bin sicher, dass Sie heute Abend noch Ihre Chance bekommen werden.«
    » Du verdammte kleine Missgeburt«, erregte sich der Älteste erneut. Seine Augen glühten vor Zorn. Sein struppiges, schlohweißes Haar stand in seltsamem Kontrast zu den schwarzen, büscheligen Augenbrauen. Er stieß brutal gegen Debes Brust, sodass der aus dem Gleichgewicht geriet und nach hinten stolperte. » Wir werden ihn abknallen und dann mit seinem Leichnam die Löwen anlocken, die er durch seine Dummheit vertrieben hat!« Tatsächlich hob er sein Gewehr und drückte es Debe auf die zitternde Brust.
    » Lass gut sein, Nachtmahr.«
    Der Besonnene drückte entschieden den Lauf von Nachtmahrs Gewehr in Richtung Boden, während er den Buschmann interessiert musterte. » Sieh an, ein Buschmann!«, meinte er nachdenklich. » Sprichst du unsere Sprache?«, fragte er zu Debe gewandt.
    Immer noch voller Angst nickte dieser.
    » Was soll das, Baltkorn?«, murrte der Alte. » Er ist nichts als ein lausiger Negerdieb!«
    » Immerhin, er ist ein Buschmann und spricht unsere Sprache«, korrigierte der Mann, den sie Baltkorn nannten, mit einem listigen Zwinkern. Er trat an Debe heran und legte seine Hand auf dessen Schulter. Der Buschmann wusste nicht, was er davon halten sollte. Der Mund des Mannes lächelte freundlich, doch die Augen blieben kalt wie die einer Schlange.
    » Gefällt dir das Gewehr?«, fragte er lauernd. Debe nickte zögerlich. » Möchtest du gerne wissen, wie man damit schießt? Ich kann es dir zeigen!« Debe wurde sofort misstrauisch. Eben noch wollten ihn die Männer töten, und jetzt das?
    » Natürlich musst du erst etwas für mich tun!« Baltkorn deutete auf den Mann mit den feuchten Haaren.
    » Das ist Mister Cannister«, fuhr er fort. » Es war sein Löwe, den du soeben verjagt hast. Jetzt ist der Mann sehr böse auf dich. Dieser hier …«, er deutete auf Nachtmahr, » will dich sogar töten, weil du sein Gewehr stehlen wolltest!«
    Debe sah die Männer furchtsam an. Er zitterte und

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