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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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nicht einmal mehr die Kraft, ihre beiden Kinder in die Arme zu nehmen.
    » Was ist mit ihr?«, fragte er besorgt.
    Doktor Smith war immer noch beschäftigt, ihre Blutungen zu stillen. » Ihre Frau hat sehr viel Blut verloren«, meinte er ernst. » Ich habe ihr ein Eisenpräparat gespritzt, aber ich fürchte, das wird nicht genügen. Ihre Frau muss auf dem schnellsten Weg ins Krankenhaus. Ich fürchte, die Geburt hat sie zu viel Kraft gekostet.«
    *
    Jella saß gerade mit Johannes und Sarah auf der Veranda und erzählte ihnen von dem schockierenden Erlebnis am Buschmanns Paradies.
    » Abgesehen von den armen Tieren haben diese Barbaren ja auch einen heiligen Ort entweiht. Stellt euch nur vor, was das für die Buschmänner bedeutet«, klagte sie. » Sie werden diesen wunderbaren Ort vielleicht nie wieder betreten.«
    Johannes rührte kopfschüttelnd in seiner Teetasse. » Das sind die Buren«, knurrte er. » Früher war alles viel besser.«
    Sarah, deren Haare inzwischen ebenfalls grau geworden waren, tätschelte seine knochige Hand. » Jede Zeit hat ihr Gutes. Früher gab es auch böse Menschen.«
    » Das ist wahr«, gestand Johannes widerwillig ein. » Wenn ich nur an diesen Nachbarn denke, der Fritz in das Lager gebracht hatte, wie hieß er doch gleich noch?« In letzter Zeit war der alte Mann etwas vergesslich geworden.
    » Das war Rüdiger von Nachtmahr!«, sprang ihm Jella bei. Keiner von ihnen dachte gerne an dieses Scheusal, das ausgerechnet Sonjas Vater war.
    » Wo steckt der jetzt?«, wollte ihr Vater wissen. Jella zuckte mit den Schultern.
    » Weiß der Teufel, wo sich der Kerl herumtreibt. Hakoma rottet vor sich hin, seine Ländereien musste er verkaufen. Vielleicht lebt er ja gar nicht mehr in Südwestafrika.«
    » Matteus hat ihn neulich gesehen, als er die Schafe nach Otjiwarongo gebracht hat«, mischte sich Sarah ein. » Er war mit ein paar fremden Männern an derselben Tankstelle wie er. Sie hatten alle Gewehre bei sich.«
    » Das ist mal wieder typisch«, brauste Jella sofort auf. Sie hatte Nachtmahr niemals verzeihen können, dass er damals dafür gesorgt hatte, dass ihr Mann unschuldig auf der Haifischinsel gefangen gehalten wurde. » Wo auch immer dieser Kerl auftaucht, gibt es Gewalt! Bestimmt waren seine Genossen Großwildjäger …«
    In diesem Moment läutete das neue Telefon. Jella entschuldigte sich und verschwand in der Küche.
    » Rüdiger von Nachtmahr«, brummte Johannes unterdessen verbittert. » Dieser Mann hat unserer Familie viel Leid gebracht.«
    » Du musst nicht nur an das Leid denken«, tadelte Sarah. Sie wollte verhindern, dass Johannes noch mehr ins Grübeln geriet. » Ohne Rüdiger von Nachtmahr gäbe es keine Sonja und auch nicht Benjamin.«
    » Ist ja schon gut! Du hast wie immer recht.« Dieses Mal lenkte er erstaunlich schnell ein. Er schien mit seinen Gedanken schon wieder ganz woanders zu sein. » Lass uns nach Hause gehen«, meinte er schließlich. » Mir tut der Rücken weh. Außerdem möchte ich später noch etwas mit der Kutsche hinausfahren.«
    Sarah gefiel das nicht, dennoch schwieg sie. In letzter Zeit wurde ihr Mann immer wunderlicher. Stundenlang fuhr er allein hinaus in die Savanne. Kein Mensch wusste, was er dort tat. Wenn sie ihn danach fragte, bekam sie nur eine unwirsche Antwort. Es war ja nicht so, dass sie ihm seine Alleingänge nicht gönnte, aber immerhin war er fast siebzig Jahre alt und konnte leicht einmal einen Schwächeanfall erleiden.
    Im nächsten Augenblick kam Jella zurück auf die Veranda. Sie hatte Neuigkeiten.
    » Stellt euch vor, Sonja hat Zwillinge bekommen«, erzählte sie ganz aufgewühlt. » Einen Jungen und ein Mädchen.«
    Sarah klatschte vor Freude in die Hände, und der frisch gebackene Großvater vergaß für einen Augenblick seine Knurrigkeit und grinste ebenfalls. Jella dämpfte jedoch ihre Freude. » Die beiden Kinder sind wohlauf«, meinte sie mit kurzem Zögern. » Allerdings mussten sie Sonja ins Krankenhaus bringen. Sie hat bei der Geburt ziemlich viel Blut verloren.«
    » Besteht Lebensgefahr?« Johannes’ Stimme klang nüchtern. Plötzlich war er wieder hellwach.
    » Sie haben ihr eine Bluttransfusion gegeben. Das hat sie zunächst stabilisiert, allerdings hat sie nun hohes Fieber. Es besteht der Verdacht einer Sepsis.« Sie kaute unsicher auf ihrer Unterlippe. » Leider hat sie das Bewusstsein immer noch nicht wiedererlangt. Wenn nicht ein Wunder geschieht … ich mag gar nicht daran denken!«
    » Was ist mit den

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