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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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wieda! Die Stelle jehört mir schon so jut wie sicha.« Die anderen Frauen lachten sie aus.
    » Nur weil de Fritzi heeßt, bist de noch lange keine Massary«, spottete eine andere. Fritzi Massary war der große Operettenstar im Metropol-Theater. Im Moment trat sie gerade als Adele in Johann Strauss’ Operette » Die Fledermaus« auf. Da die Sängerin, die den Prinz von Orlowski sang, krank geworden war, suchte man nun nach einem raschen Ersatz. Johann Strauss hatte den Prinzen als Hosenrolle angelegt, eine Paraderolle, wie Ricky fand. Sie beschloss, die lästernden Frauen nicht weiter zu beachten, und setzte sich ans Ende der Reihe. Kurze Zeit später ging die Tür auf, und die erste Bewerberin wurde ins Intendantenzimmer gerufen. Es dauerte nicht lange, da kam sie auch schon wieder heraus. Jeglichen Blickkontakt vermeidend verließ sie das Theater. Die zweite war nicht viel länger in dem Raum. Sie reagierte sehr viel emotionaler und stürmte heulend an ihnen vorbei. Auch die dritte Kandidatin blieb nur wenig länger im Raum. Nun waren nur noch die Brünette, die von den anderen Fritzi genannt worden war, und sie übrig. Mit hoch erhobenem Kopf marschierte Fritzi an ihr vorbei. Tatsächlich blieb sie deutlich länger als die anderen. Als sie nach zwanzig Minuten das Zimmer endlich verließ und wieder neben Ricky Platz nahm, war ihr der Triumph deutlich anzusehen. » Ick hab dir ja jesacht, dat de gleich wieder verschwinden kannst. Die Rolle jehört mia.«
    Ricky biss sich auf die Unterlippe. » Das werden wir ja sehen!« Sie erhob sich und begab sich so selbstbewusst, wie es ihr nur möglich war, zu der Tür, von der aus sie gerade aufgerufen wurde. Der Intendant, ein kleiner, relativ unscheinbar wirkender Mann, begrüßte sie freundlich und bat sie einzutreten. In seinem geräumigen Zimmer stand ein Flügel, an dem der musikalische Leiter des Theaters lehnte. Er war eine beeindruckende Persönlichkeit mit einem wallenden Vollbart und funkelnden Augen hinter einer dicken Brille.
    » Ist das die Letzte?«, fragte er sichtlich genervt. Es war offensichtlich, dass er seine Wahl schon getroffen hatte. Ricky atmete tief durch. Sie würde sich auf keinen Fall dadurch beeinflussen lassen. Noch war gar nichts entschieden.
    » Wo sind Sie denn bislang aufgetreten?«, fragte der Leiter gelangweilt, während er in ihren Unterlagen blätterte. » Hier steht, dass Sie aus den ehemaligen afrikanischen Kolonien stammen.« Er sah sie über den Rand seiner Nickelbrille amüsiert an. » Lernt man da denn was anderes als Negergesang?«
    Ricky fühlte, wie sie rot wurde, und begann sich bereits klein und minderwertig zu fühlen.
    » Sie wird immerhin von Ihrem Kollegen Valentin Reuter vom Luisentheater im Gesang unterrichtet. Das scheint mir Reputation genug zu sein«, mischte sich der Intendant nun ein. Er zwinkerte Ricky beruhigend zu. » Ich finde, Sie sollten sie jetzt einfach mal singen lassen.«
    » Gut, gut«, lenkte der musikalische Leiter ein, setzte sich an den Flügel und gab Ricky die Passage an, die sie singen sollte. Nach den ersten perlenden Akkorden setzte sie ein. Einen Moment hatte sie gefürchtet, dass ihre Stimme vor Aufregung versagen könnte, doch das tat sie zum Glück nicht. Nach den ersten Zeilen verlor sie ihre anfängliche Unsicherheit, und es gelang ihr, sich auf den Ausdruck zu konzentrieren und sich in die Rolle hineinzufinden. Mitten in der Arie brach der musikalische Leiter das Stück ab. Es herrschte Schweigen im Raum. Ricky sah erschrocken vom Intendanten zum Musikdirektor.
    » War ich wirklich so schlecht?«, fragte sie fassungslos. Zum ersten Mal trat ein wohlwollendes Lächeln auf das Gesicht des Musikdirektors. » Nein, das waren Sie nicht, aber ich muss nicht mehr hören. Sie haben wirklich Talent, junges Fräulein. Wenn es nach mir geht, dann haben Sie die Rolle.«
    Ricky gelang es nur schwer, ihre Erleichterung und Freude nicht lauthals zum Ausdruck zu bringen. Alles in ihr jubelte. Endlich, endlich …
    » Na, dann wollen wir gleich die vertraglichen Konditionen besprechen«, meinte der Intendant fröhlich. » Schließlich werden die Proben gleich morgen fortgesetzt.«
    Ricky konnte ihr Glück immer noch nicht fassen. Sie hatte ein Engagement, ihr erstes! Auf dem Schreibtisch des Intendanten klingelte das Telefon. Ungnädig hob er ab. » Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich jetzt nicht gestört werden will«, schimpfte er seine Sekretärin im Vorzimmer an. Doch dann ließ er sie das Gespräch

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