Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
Vom Netzwerk:
als sie das Glas in Empfang nahm. Er prostete ihr zu und nahm selbst einen Schluck.
    » Ich weiß gar nicht, weshalb ich gekommen bin«, gestand Ricky offen. » Es ist absolut unvernünftig.«
    Mukesh verzog amüsiert seinen fein geschwungenen Mund. » Ist es das wirklich? Vielleicht ist es endlich mal an der Zeit, etwas Unvernünftiges zu tun, meinst du nicht auch?« Bevor sie etwas darauf antworten konnte, beugte er sich zu ihr vor und fixierte sie erneut mit seinen undurchdringlichen schwarzen Augen. Es war wie ein Zauber, der sich mit einem Mal über sie legte, und Ricky spürte, wie es ihr vor Wonne eiskalt den Rücken herunterlief. Plötzlich musste sie an den ersten Kuss denken, den er ihr vor vielen Jahren vor der Ruine gegeben hatte.
    » Denkst du auch an damals?«
    Erriet er wirklich ihre Gedanken? Verlegen lächelnd wandte sie sich von ihm ab. Mukesh akzeptierte es und richtete sich wieder auf. Er lehnte sich in seinem Sitz zurück und begann, mit ihr über belanglosere Dinge zu plaudern. Während sie ihm fast gedankenlos antwortete, beobachtete sie eingehender seine Erscheinung. Aus dem jungen, etwas verträumten Prinzen von damals war ein stattlicher Mann geworden. Er trug einen dunklen Frack mit gestärkter, weißer Hemdbrust, was den olivfarbenen Teint seiner Haut vorteilhaft betonte. Mittlerweile trug er einen gestutzten Schnauzbart, der ihn älter und reifer wirken ließ. Ricky entging auch nicht sein Tick, sich immer wieder mit dem Zeigefinger über die leicht gebogene Adlernase zu streichen. Heimlich interpretierte sie es für sich als leichte Nervosität. Nach den anfänglichen, harmlosen Plaudereien begann er über seine Heimat zu reden, die sich langsam, aber immer deutlicher von der Bürde des englischen Kolonialismus zu befreien begann. Seine Ausführungen waren gestenreich und voller Enthusiasmus. Die dunklen Augen leuchteten und entfachten auch Rickys Begeisterung für Indien erneut. Fasziniert lauschte sie seinen munteren, oft humorvollen Erzählungen und ließ sich von ihnen wie in einen bunten, märchenhaften Kokon einweben. Ihrer beider Unsicherheit verschwand, und mit einem Mal hatte sie das Gefühl, noch nie etwas anderes getan zu haben, als sich mit Mukesh zu unterhalten.
    » Was hältst du davon, wenn wir nun zu Abend essen?«, fragte er sie schließlich. » Ich habe meinen eigenen Koch mitgebracht. Er hat in meiner Suite für uns ein indisches Essen vorbereitet. Oder möchtest du lieber etwas anderes?« Er sah sie fürsorglich an.
    » Oh, wie herrlich!« Die Aussicht auf ein indisches Essen ließ Ricky plötzlich hungrig werden. Begeistert stimmte sie zu. » Ich habe seit Jahren nicht mehr indisch gegessen. Das letzte Mal in Afrika, als Großvater Rajiv für uns gekocht hat. Das ist eine wundervolle Idee!«
    Ein Page in roter Uniform und keck auf der Seite sitzender Schachtelkappe auf dem Kopf fuhr sie mit dem elektrischen Aufzug in die oberste Etage, wo Mukesh eine luxuriöse Suite aus mehreren Räumen bewohnte. Neben einem Schlafzimmer bestand sie aus einem Salon, einem weiteren geräumigen Zimmer mit Schreibtisch, einem Ankleidezimmer und einem großzügigen Badezimmer. Jeder Raum war mit erlesenen Möbeln geschmackvoll ausgestattet.
    » Das ist einfach herrlich«, staunte Ricky und fuhr sachte mit einer Hand über den kostbaren Bezug eines Bembé-Sofas. Mukesh führte sie zu dem bereits gedeckten Tisch vor den großzügigen Fenstern und bat sie Platz zu nehmen. Von hier aus hatte man einen wundervollen Blick auf den geschäftigen Pariser Platz.
    » Ganz Berlin liegt einem hier zu Füßen!« Ricky war immer noch ganz hingerissen. Unterdessen öffnete Mukesh eine Flasche Champagner, die er aus einem silbernen Eiskübel gezogen hatte. Er schenkte ihnen beiden ein und reichte ihr das Glas, wobei er scheinbar unabsichtlich kurz ihre Hand berührte. Ricky war wie elektrisiert, obwohl sie so tat, als hätte sie es nicht bemerkt.
    » Ich möchte auf unser Wiedersehen anstoßen …«, begann Mukesh mit seiner sanften Stimme. Während er ihr zuprostete, beobachtete er sie genau. » … und auf unsere Zukunft!«
    Ricky wollte etwas erwidern, ihm sagen, dass es geradezu lächerlich war, sich irgendwelche Hoffnungen zu machen, aber dann erlahmte ihr Widerstand aus unerfindlichen Gründen, und sie schwieg. Mukesh quittierte es mit einem zufriedenen Lächeln.
    Unterdessen fuhr einer seiner Bediensteten auf einem mehrstöckigen Rollwagen die unterschiedlichen Speisen herein und richtete sie auf

Weitere Kostenlose Bücher