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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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bewahren wollte? » Ich will nur dein Bestes. Als Go-go-Tänzerin wirst du von den Männern wie Freiwild behandelt. Es ist allgemein bekannt, dass diese Mädchen leicht zu haben sind.«
    » Das also ist deine Meinung von mir?« Ricky geriet außer sich. » Du möchtest mir damit sagen, dass ich ein leichtes Mädchen bin?« Ihre bernsteinfarbenen Augen funkelten ihn wütend an. » Dann weiß ich jetzt also, was du von mir hältst.«
    Valentin schwieg bestürzt. Es war alles andere als seine Absicht gewesen, Ricky zu beleidigen.
    » Ich möchte doch nur das Beste für dich«, versuchte er sie zu beschwichtigen. » Natürlich bist du kein leichtes Mädchen. Das würde ich niemals behaupten.« Er fühlte sich plötzlich um Worte verlegen. Warum verstand sie denn nicht, dass er sich nur Sorgen um sie machte? » Du wärst um ein Haar im Metropol genommen worden. Der Intendant und der musikalische Leiter haben dich in bester Erinnerung. Warum versuchst du es nicht in ein paar Wochen dort noch einmal? Ich bin sicher, dass es dann klappt.«
    Rickys Wut ließ endlich etwas nach. Die Arme hielt sie jedoch trotzig vor der Brust verschränkt.
    » Ich werde das Angebot dennoch annehmen. Mir bleibt nämlich gar keine andere Wahl. Wenn ich nicht tanze, dann kann ich bereits nächsten Monat meine Miete nicht mehr bezahlen.«
    Valentin sah sie erstaunt an. Ricky hatte ihm nie erzählt, wie knapp sie bei Kasse war. Er war immer davon ausgegangen, dass sie über ausreichende Mittel von zu Hause verfügte. Er besaß zwar auch nicht viel, aber wenn sie beide sich zusammentaten …
    » Ich könnte dir etwas leihen«, schlug er spontan vor. Aber dann revidierte er seine Aussage und fügte schnell hinzu. » Wir könnten uns auch gleich ganz zusammentun.« Er sah sie hoffnungsvoll an. Das war die Gelegenheit, um sich ihr endlich zu erklären. Er liebte sie, das musste sie längst wissen, aber er war leider auch ganz und gar kein Romantiker. » Ich verdiene genug für zwei«, beendete er lapidar seinen Antrag. Er fragte sich, ob sie nun wusste, wie er es gemeint hatte. Wenn Ricky nur wollte, so würde er sie ihr Leben lang auf Händen tragen. Doch sie lehnte rundheraus ab.
    » Ich kann dein Geld nicht nehmen«, meinte sie grimmig. » Damit würde ich mich von dir abhängig machen.«
    » Wäre das denn so schlimm?« Valentin sah sie enttäuscht an. Hatte sie denn gar nicht verstanden, dass er ihr gerade einen Heiratsantrag gemacht hatte? Er suchte nach anderen Worten, um seinen Antrag deutlicher zu machen, doch Ricky ließ es nicht zu.
    » Ach, Valentin!« Sie lächelte bereits wieder versöhnlich. » Lass uns nicht streiten. Es ist lieb von dir, dass du mir Geld anbietest, aber mein Stolz verbietet mir, es anzunehmen. Vor allem, weil ich nicht weiß, ob ich es dir jemals wieder zurückzahlen könnte. Ich habe bereits zugesagt. Heute Nachmittag beginnen die ersten Proben. Großmutter Imelda sagt immer: Lieber ein Spatz auf der Hand als eine Taube auf dem Dach. So ist das nun mal. Übermorgen trete ich bereits das erste Mal auf. Wirst du kommen?« Sie sagte es mit einem betörenden Augenaufschlag, dem Valentin nicht widerstehen konnte.
    » Natürlich«, murmelte er säuerlich. » Jemand muss doch auf dich aufpassen.«
    *
    Voller Energie und Anspannung erschien Ricky zu ihrer ersten Probe. Für sie war dieses kleine Engagement ein erster Anfang. Alles Weitere würde sich schon ergeben. Der Hausmeister, ein mürrischer alter Kerl mit Schiebermütze und schlechtem Atem, führte sie durch einen spärlich erleuchteten Gang vor die Tür des Umkleideraums. » Da müssen Se rinn«, beschied er sie unfreundlich und überließ sie kommentarlos ihrem weiteren Schicksal. Ricky hörte Stimmen und Gelächter und klopfte an. Als ihr niemand antwortete, drückte sie die Klinke herunter und betrat einen hell erleuchteten Raum, an dessen Front mehrere Spiegel mit Friseurtischen und kleinen Hockern standen. Die meisten der Tänzerinnen waren gerade dabei, sich umzuziehen. Sie warfen Ricky teils neugierige, teils misstrauisch abschätzende Blicke zu; keine reagierte auf ihren Gruß. Kurz entschlossen wandte sie sich an die Nächstbeste, eine etwas pummelige Rothaarige, zwischen deren Schneidezähnen eine größere Lücke klaffte.
    » Kannst du mir sagen, woher ich mein Kostüm bekomme?«, fragte sie freundlich. Die Rothaarige musterte Ricky mit gerümpfter Nase und deutete dann auf eine Tür. » Da hinten ist der Fundus«, erklärte sie knapp. » Du kannst dich

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