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Familienkonferenz in der Praxis

Familienkonferenz in der Praxis

Titel: Familienkonferenz in der Praxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gordon
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sich bewährt. Vielleicht anderthalb Monate haben wir unter dem Problem gelitten.«
    Regelmäßige Problemlösungstreffen
    Einige Familien haben fest eingeplante Problemlösungstreffen für die ganze Familie zur Institution gemacht, so ähnlich wie Mitgliederversammlungen in Unternehmen. Eine Mutter berichtet:

    »Nach meinem ersten Besuch des Kurses haben wir zwei Jahre lang einen Anschlag an der Schranktür gehabt, wo alle sehen konnten, was zur Problemlösung anstand. Wir trafen uns einmal die Woche. Ich schrieb die Dinge, die uns störten, auf die Liste, sodass sich jeder schon vorher Gedanken über sie machen konnte. Außerdem durften die Kinder die Liste ergänzen, damit sie das Gefühl hatten, auch an ihr mitgewirkt zu haben. Unsere Lösungen haben wir immer schriftlich festgehalten und sie in einem Ordner aufbewahrt, damit wir nachsehen konnten, ob sie sich auch bewährten. Das half, das Gedächtnis der Kinder aufzufrischen – es war eine Verstärkung.«

    Die Vorteile regelmäßiger, zeitlich fixierter Problemlösungstreffen liegen auf der Hand. Man sollte aber einige Richtlinien beachten:
Lassen Sie sie nicht zu lange dauern. Denken Sie daran, wie rasch Kinder ermüden und unruhig werden.
Manche Konflikte müssen sofort bewältigt werden. Die regelmäßigen Treffen sollten also keine Sitzungen ersetzen, die für sofort zu lösende Konflikte notwendig werden.
Behandeln Sie im Familientreffen nur Fragen und Konflikte, in die alle Kinder verwickelt sind. Die anderen Kinder langweilen sich bei
einem Treffen, in dem es um einen Konflikt zwischen einem Elternteil und einem Kind geht.
Wenn die Tagesordnung lang ist, lassen Sie die Familie darüber entscheiden, welches Problem Vorrang hat und zuerst angegangen werden sollte. Weniger wichtige Programmpunkte können vertagt werden.
    Präventive Problemlösung
    Jene Familien, die die Methode mit Erfolg dazu verwendeten, Konflikten vorzubeugen, hielten gewöhnlich Treffen ab, in denen Regeln und Übereinkünfte festgesetzt wurden, die für ein harmonisches Familienleben und den reibungslosen Ablauf geplanter Unternehmen sorgten. Im folgenden Beispiel wird geschildert, wie solch ein Planungstreffen in einer dieser Familien ablief:

    »Meine Tante und mein Onkel treffen am Mittwoch zu einem Besuch bei meiner Mutter ein. Für den Donnerstagabend haben wir sie eingeladen. Ich beschloss, meine beiden Söhne mit meinem Problem zu konfrontieren. Es war der Wunsch, dass das Haus an diesem Tage tipptopp sein sollte. Tim ist zwölf Jahre alt. Er ist sorgsam und handelt mit viel Umsicht. Übrigens beobachtet er auch sehr gut und sagt, er weiß, wenn ich ›aktiv zuhöre‹, weil meine Stimme sich dann verändere. Marvin ist acht Jahre alt, sehr leicht begeistert und stets bereit, sich blind in irgendwelche Abenteuer einzulassen. Ich erklärte ihnen, dass Mr. Miller, mein Kursleiter, vorgeschlagen hätte, mein Problem mit ihnen zu erörtern. Ich sei sehr an ihren Vorschlägen interessiert. Sie waren von der Idee begeistert, dass ich ihnen nicht einfach sagte, was sie zu tun hätten, sondern dass wir uns darüber unterhalten wollten.«

    Tim : Du musst ordentlich arbeiten.
    Mutter : Ja, ich werde ordentlich arbeiten.

    Marvin : Wenn du das Haus sauber hast, lässt du niemanden mehr von uns hinein!
    Tim : Wir dürfen hereinkommen!
    Marvin : Ich könnte dir beim Saubermachen helfen. Was hältst du davon, wenn du drei Zimmer sauber machst und wir uns um den Rest kümmern?
    Mutter : In Ordnung, ich könnte das Wohnzimmer sauber machen.
    Tim : O nein, das Wohnzimmer geht am leichtesten – das machen wir.
    Mutter : Was haltet ihr davon, wenn ich das Esszimmer, den Salon und die Küche sauber mache?
    Marvin : O nein! Die Küche geht am leichtesten. (Ich vermute, mein Gesichtsausdruck sah einigermaßen ungläubig aus.) In Ordnung, Mama, mach du die Küche.
    Tim : Ich vermute, du meinst, dass wir unsere eigenen Zimmer sauber machen sollten.
    Marvin : Ich kann Jeff bitten, mir dabei zu helfen, mein Zimmer sauber zu machen. Ihn interessieren die Sachen in meinem Zimmer nicht besonders, wir spielen dann nicht damit.
    Tim : Ich räume meinen Schreibtisch auf. Vom Fensterbrett aber nur die Hälfte. (Das Fensterbrett ist ungefähr zweieinhalb Meter lang und mit Schätzen bedeckt wie halb fertigen und fertigen Modellen, Tintenfässern, die mit farbigem Wasser gefüllt sind, einem großen Saftkanister, Bleistiften, Murmeln usw.)
    Mutter : Brauchst du das wirklich alles?
    Marvin : Wo soll er all

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