Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
Wilcox, die ihr den Sohn wegnahm.
Da kann ich dich beruhigen , dachte Beth müde, man könnte mich deinem Sohn nackt auf den Bauch binden und er würde mich nicht als Frau wahrnehmen.
Für Quinn war sie ein geschlechtsloses Neutrum, allerdings eines, das er aus unerfindlichen Gründen sehr ins Herz geschlossen hatte. Quinn mochte sie und zeigte das auch ganz unverhohlen, was ihr ein wenig über die zahllosen einsamen Nächte hinweghalf, in denen sie sich umsonst nach ihm verzehrte. Sie war seine engste Vertraute. Ein Status, den sie sich in den letzten drei Jahren schwer erkämpft hatte, denn er neigte dazu, den Menschen grundsätzlich zu misstrauen, weil viele nur den reichen Goldesel in ihm sahen. Ihre Schwärmerei für Quinn war somit harmlos und ziemlich einseitig, es bestand also kein Grund für Mrs. Hochwohlgeboren, sich dermaßen über ihre Existenz aufzuregen. Trotzdem verwandelte sie sich bei jedem Aufeinandertreffen in einen feuerspeienden Drachen, der Beths Ego in ein Häufchen nutzloser Asche verwandelte. Aber nicht heute. Entschlossen, sich weder von ihr noch von Charlotte einschüchtern zu lassen, straffte sie die Schultern.
„Lady St. Clair, ich kann Sie nur bitten, ein andermal wiederzukommen oder ihn heute Abend noch mal zu kontaktieren. Ich werde ihm sagen, dass Sie hier waren, und er wird sich ganz sicher bei Ihnen melden.“
Charlotte Fitzroy stieß nach dieser Bemerkung ein spöttisches Kichern aus.
„Mein Gott, was für ein impertinentes Geschöpf.“
Beth hörte gar nicht hin, sondern dachte nur noch daran, ihm diese beiden Hyänen vorerst vom Leib zu halten. Seit Tagen wirkte er angeschlagen, in sich gekehrt, und seine Laune war meistens unterirdisch. Vielleicht hatte er ja Streit mit ihrer Stiefschwester? Beth kannte Callies impulsives Temperament, zusammen mit Quinns ungeduldiger Ader ergab das eine brisante Mischung. Sobald sie an ihre Stiefschwester dachte, die erst vor wenigen Monaten ihre Modelkarriere beendet hatte und für immer nach London zurückgekehrt war, wurde ihr ganz anders zumute. Die wunderschöne Calista. Beth unterdrückte ein Seufzen. Ausgerechnet mit ihr hatte er sich einlassen müssen. Von allen Frauen …
„Meine liebe Ms. Summers“, unterbrach Winnifred ihre düsteren Gedanken, „sollten Sie weiterhin für Thayet Jewels und für meinen Sohn arbeiten wollen, dann sollten Sie lernen, dass man mich nicht einfach vor der Tür stehen lässt. Ich “, sie wies mit ihrem Zeigefinger auf sich selbst, „bin keineswegs niemand, und ich rate Ihnen dringend, mich mit dem Respekt zu behandeln, den ich verdiene. Sonst sorge ich höchstpersönlich dafür, dass Sie diesen Schreibtisch räumen müssen, und ich schwöre Ihnen, danach kriegen Sie höchstens noch einen Job als Toilettenfrau.“
Sprachlos vor Entsetzen fragte sich Beth, was sie auf so eine Drohung noch antworten sollte.
„Ob du Respekt verdienst oder nicht, solltest du andere beurteilen lassen, Mutter. Findest du nicht auch?“ Als Beth Quinns eisige Stimme hörte, fühlte sie eine riesige Welle der Erleichterung, die über sie hinwegrollte. Dankbar für sein Eingreifen drehte sie sich auf dem Stuhl sitzend nach hinten um. Er stand vor seinem Büro und maß seine Mutter mit wütenden Blicken. Beth wusste von seiner durchwachsenen Beziehung zu Winnifred. Sie war geprägt von Machtkämpfen und kleineren und größeren Streitereien. Eine liebevolle Bindung zwischen Mutter und Sohn sah wirklich anders aus. Aber so offen wie heute zeigte er seine Gefühle normalerweise nicht, und sie fragte sich erneut, was in letzter Zeit mit ihm los war.
Winnifred lenkte ihre Aufmerksamkeit auf ihren Sohn. „Quinn, endlich … Ich habe mit dir zu reden, und deine unfähige Sekretärin hat mich doch tatsächlich vor der Tür stehen lassen wie einen Lakaien“, ereiferte sie sich und warf Beth einen Blick zu, unter dem sie unwillkürlich zusammenzuckte. „Ich habe lediglich versucht, ihr begreiflich zu machen, dass ich mir so ein Verhalten nicht bieten lasse. Es war sozusagen … ein gut gemeinter Rat.“
Sie lächelte blasiert, Quinn kräuselte grimmig die Lippen.
„Ich gebe dir einen guten Rat, wenn du selbst schon so großzügig welche verteilst“, fuhr er fort. „Sollte ich jemals wieder mitbekommen, dass du Beth drohst, dann wirst du dir hinterher wünschen, duhättest es nicht an Achtung mangeln lassen. Sie macht nur ihre Arbeit und das sehr gut. Lass sie verdammt noch mal in Frieden.“
Eine eindeutigere
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