Fangboys Abenteuer (German Edition)
dort weniger Zeit als einige seiner Klassenkameraden (obwohl, zugegeben, mehr Zeit als manche anderen). Manchmal dachte er, dass er es verdiente, und manchmal fand er, dass er zu Unrecht beschuldigt wurde, aber im Großen und Ganzen war es nicht so schlimm.
Beverly verprügelte Nathan bei drei weiteren Gelegenheiten. Sie verprügelte nie einen der anderen Jungs, selbst wenn diese sie ärgerten, und als sie ihn das dritte Mal verprügelte, hatte sie ihn gezielt in der Pause aufgesucht, nachdem ein Junge, den Nathan kaum kannte, sie Godzilla genannt hatte. Obwohl er es seiner Lehrerin nicht sagte, erzählte er Penny und Mary und manchmal Sharon davon. Er versuchte, ihnen einen Hauch von Wut einzuflößen, aber sie lächelten bloß.
Gegen Ende Oktober kam Ronald nach der Schule auf ihn zu und drückte ihm einen Umschlag in die Hand. »Das ist die Einladung zu meiner Halloween-Party«, erklärte er.
»Wo ist seine?«, fragte Nathan und deutete auf Jamison.
»Er kann nicht kommen.«
»Warum nicht?«
»Meine Mom sagt, dass ich nur zehn Leute einladen darf, weil sie nicht für die ganze Klasse Äpfel kaufen will.«
»Dann mach ihn zu einem der Zehn.«
»Er passt nicht wirklich dazu.«
»Es ist eine Halloween-Party, oder? Was passt besser zu einer Halloween-Party als ein sterbender Junge?«
Jamison nickte. »Ich könnte direkt dort sterben, während der Party.«
»Vielleicht passt er dazu«, gab Ronald zu. »Aber ich mag ihn nicht besonders.«
»Naja, deine Mutter wird einfach elf erlauben müssen. Wenn er nicht kommt, komme ich nicht.«
Ronald seufzte. »In Ordnung«, sagte er und gab Jamison eine Einladung. »Streich Gordons Namen durch und schreib deinen eigenen drauf! Es ist eine Kostümparty, also zieht euch etwas Gruseliges an!«
»Danke«, sagte Jamison, nachdem Ronald gegangen war. »Ich war noch nie auf einer Halloween-Party.«
»Ich auch nicht. Als was sollen wir gehen?«
»Als ich das letzte Mal im Krankenhaus war, haben sie mir die Intensivstation für Verbrennungen gezeigt. Die Patienten dort waren nicht glücklich. Wir könnten als zwei Brüder gehen, die so schlimm verbrannt wurden, dass ihre Körper aneinanderkleben.«
»Soll Halloween so grauenvoll sein?«
»Das kann es. Letztes Jahr habe ich mich als Junge verkleidet, dessen Eingeweide alle herausgehangen waren. Ich habe auch echte Eingeweide benutzt.«
»Menschliche?«
»Nein, keine menschlichen. Welcher Mensch würde seine Eingeweide für ein Halloweenkostüm spenden? Ich hatte aber welche von einer Kuh und einige von einer Ziege. Ich habe ein Buch aus der Bibliothek geholt und sichergestellt, dass alle Teile dort waren, wo sie auch hingehören. Ich habe noch nie in meinem Leben so viele Süßigkeiten bekommen, obwohl mir danach nicht nach Essen zumute war.«
»Das klingt ekelhaft. Lass uns keine echten Eingeweide benutzen!«
»Ich könnte als ein selbstmordgefährdeter Junge gehen. Ich würde die ganze Zeit traurig aussehen und eine große Flasche Tabletten mit mir herumtragen.«
»Nein.«
»Du könntest dich als Esel verkleiden und ich als ein Junge, dessen Gesicht von einem Eselstritt zermatscht wurde.«
»Das ist sehr düster.«
»Naja, als was willst du denn gehen?«
Nathan dachte darüber nach. »Wie wäre es als ein Ritter mit Ritterrüstung?«
»Ritter sind nicht gruselig!«
»Sie haben Schwerter.«
»Na und? Niemand liegt nachts wach und hat Angst, dass ihn ein Ritter holen könnte.«
»Ich will nicht als etwas Gruseliges gehen.«
»Gut. Dann geh als eine Ballerina, die auf Regenbogen tanzt.«
»Ich könnte eine Vogelscheuche sein.«
»Oder geh als Kätzchen. Als ein harmloses kleines Kätzchen. Wir sollten etwas rosa Garn zum Spielen holen, und du könntest schnurren und dich auf den Rücken drehen, damit dir jemand deinen Bauch streichelt, und du könntest miauen. Ich glaube nicht, dass du den Sinn von Halloween verstehst.«
***
Als Penny ihn von der Schule abholte, lächelte sie, obwohl sie nicht glücklich schien. »Hattest du einen schönen Tag?«
»Es war okay. Ich bin zu einer Halloween-Party eingeladen.«
»Das ist nett. Mary und ich haben immer gerne Hallo-
weenkürbisse geschnitzt.«
»Ist Mary heute Abend zu Hause?«
»Sie hat gesagt, dass sie vorbeikommt, um dich ins Bett zu bringen und dir einen Kuss zu geben.«
»Ist Sharon auch dabei?«
»Ich nehme es an. Magst du Sharon?«
Nathan nickte. »Ja. Sie ist immer sehr nett. Magst du sie nicht?«
»Oh, ich mag sie sehr. Sie macht meine
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