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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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zurückblieb.
    »Nathan!« Ronalds Mutter rannte die Treppe herunter. »Was hast du gemacht?«
    »Er hat mich gebissen!«, jammerte Will. »Er hat mir in den Arm gebissen!«
    Nathan wusste nicht, was er mit dem (kleinen) Stück von Wills Arm, das noch in seinem Mund war, tun sollte. Ausspucken würde wohl noch mehr Aufmerksamkeit erregen, als er wollte, während sich ihm bei der Vorstellung, es hinunterzuschlucken, der Magen umdrehte. Außerdem wäre es kannibalisch. Er würgte und spuckte den Brocken auf den Boden.
    »Ich wollte nicht …!«
    »Schau dir das Blut an!« Ronalds Mutter schrie. »Ich habe noch nie so eine Horrorvorstellung gesehen!«
    »Ich bin ein Todgeweihter!«, sagte Will. »Er hat mich umgebracht. Das weiß ich genau!«
    Ronalds Mutter riss den Jungen in ihre Arme. »Henry!«, rief sie nach oben. »Ruf einen Krankenwagen! Und die Polizei!«
    Die Polizei? Sie wollte doch nicht wirklich die Polizei wegen ihm rufen, oder?
    Sie schaute ihren Sohn an. »Ronald! Geh weg von ihm! Komm zu mir! Jetzt! Ihr alle, folgt mir nach oben!«
    Ronalds Mutter rannte mit Will die Treppe hoch. Alle anderen Jungs folgten ihr, außer Jamison. Ein paar von ihnen schrien auch, aber keiner so laut wie Will.
    Nathan ließ sich in seinen Stuhl plumpsen. »Das wollte ich nicht. Wir haben nur gekämpft, und er hat mich so wütend gemacht. Wenn er seinen Arm nicht weggezogen hätte, wäre nichts abgerissen. Ich wollte ihn nicht so verletzen.«
    »Ich bin froh, dass du es getan hast«, sagte Jamison. »Wenn er solche Sachen sagt, hat er es verdient.«
    »Aber was ist, wenn ich ins Gefängnis muss?«
    »Die stecken keine Kinder ins Gefängnis.« Jamison verdrehte bei dieser dämlichen Bemerkung die Augen, aber dann begann er, ziemlich besorgt auszusehen. »Oder?«

Zwölf
     
    »Kleine Jungs raufen ständig«, sagte Officer Danbury. »So ist das eben. Wenn sie nicht rauften, wären sie Mädchen.«
    Viele Leute drängten sich in der Polizeistation aneinander. Officer Danbury, Nathan, Penny, Mary, Sharon, Ronalds Mom, Will (mit seinem verbundenen Arm), und Wills Eltern.
    »Jedoch«, fuhr Officer Danbury fort, »war das keine gewöhnliche Rauferei, weil einer von ihnen bewaffnet war, das ist das gleiche, als würde er ein Messer oder eine Pistole bei sich tragen.« Er sah Wills Mutter an. »Wenn Ihr Sohn mit einer Waffe durch die Stadt läuft und damit einen anderen Jungen erschießt, würden Sie erwarten, dass er einige Konsequenzen zu tragen hat, oder?«
    »Das würde ich mit Sicherheit!«
    »Und wenn er ein Messer hat und damit willkürlich Leute absticht, würden Sie wollen, dass für Gerechtigkeit gesorgt wird, stimmt’s?«
    »Allerdings!«
    »Damit hat sich die Sache erledigt.« Officer Danbury richtete seine Aufmerksamkeit auf Nathan. »Du kommst ins Gefängnis, junger Mann.«
    »Aber das ist nicht fair!«, protestierte Penny.
    »Nicht fair? Das Gesetz hat nichts mit Fairness zu tun. Ihr Junge stellt eine Gefahr für die Gesellschaft dar. Um die Wahrheit zu sagen, ist mir im Moment sehr unwohl, da ich so nahe bei ihm stehe, obwohl Sie alle da sind und als Barriere zwischen uns dienen. Was, wenn er die Kehle dieses armen Jungen herausgerissen hätte? Dieser kleine Verband, den Will trägt, würde nicht viel gegen eine klaffende Wunde am Hals ausrichten. Will, glaubst du wirklich, dass du jetzt hier stehen würdest, wenn er dir die Kehle herausgerissen hätte?«
    »Ich wette, das wollte er!«, sagte Will.
    »Natürlich! Ich erkenne eine Bedrohung, wenn ich eine sehe. Da er jetzt nämlich eine Gewalttat begangen hat, sehe ich ihn als die Bedrohung an, die er darstellt. Das Gefängnis wird ihn auf den rechten Weg bringen, oder zumindest einen guten Platz zum Verrotten abgeben.«
    »Nein!«, brüllte Mary. »Er hat meine Ehre verteidigt!«
    »Es war eindeutig nicht Ehre, was er hätte verteidigen sollen«, erwiderte Officer Danbury. »Zehn Tage Gefängnis für den Jungen. So lautet mein Urteil.«
    »Sie sind aber kein Richter!«, protestierte Penny.
    »Vierzehn Tage! Und wenn Sie nicht aufpassen, leisten Sie ihm in seiner Zelle Gesellschaft!«
    »Ich will ihm Gesellschaft leisten!«
    »Dann vierzehn Tage, und er darf keinen Besuch bekommen! Abgesehen natürlich von dem Wachmann, der ihm Brot und Wasser bringt, aber dieser Wachmann wird ihm keine menschliche Geborgenheit geben!«
    Gefängnis! Nathan konnte es nicht glauben. Nur Schurken kamen ins Gefängnis!
    »Das Gefängnis ist noch zu gut für ihn!«, verkündete Wills Mutter.

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