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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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Rest des Weges auf dem Rücken der Pferde ritten. Nathan hatte lange davon geträumt, auf einem Pferd zu reiten, obwohl er in seinen Fantasien nicht gefesselt und geknebelt war und nicht so heftig durchgerüttelt wurde, dass seine Beine zu einem einzigen Riesenbluterguss mutierten.
    »Endlich sind wir da«, sagte Kleft, als sie durch eine Stadt namens Apple Falls ritten. Sie kamen an Hotels, Restaurants, Kirchen, Friedhöfen und einem unheimlichen Spielplatz vorbei, bevor sie in eine lange, kurvenreiche Straße bogen. Am Ende stand ein kleines Gebäude, gebaut in seltsamen Winkeln und mit sechs verschiedenen Holzsorten, darauf ein blutrotes Schild: Professor Mongrels Theater des Makabren.
    Nathan runzelte die Stirn und sagte aus Neugier etwas.
    »Was hast du gesagt?«, fragte Kleft und zog den Knebel heraus.
    »Ich habe gedacht, dass es Professor Klefts Parade des Makabren heißt.«
    »Das wird es«, meinte Kleft. Sein Gesicht verdunkelte sich. »Eines Tages.«
    Die Vordertür öffnete sich, und ein kleiner, molliger Mann in einem schwarzen Anzug samt Zylinder watschelte heraus.
    »Kleft! Wo zum Teufel hast du gesteckt?«, brüllte er.
    »Ich bitte um Verzeihung, Sir«, erwiderte Kleft. »Es hat Komplikationen gegeben.«
    »Was zum Teufel hast du mit meiner Kutsche angestellt?«
    »Das zählt zu den Komplikationen.«
    »Das macht mich rasend!« Er schaute Nathan an. »Ist das der Junge mit den Reißzähnen?«
    »Ja.«
    »Offensichtlich besitzt er übermenschliche Kräfte. Ich bin dankbar, dass diese Seile ihn davon abgehalten haben, dich zu überwältigen. Binde ihn los, du Dummkopf!«
    Kleft murmelte leise etwas Unhöfliches, dann kniete er sich hin und fing an, das Seil um Nathans Füße aufzuknoten.
    Der Mann watschelte zu ihnen hinüber. »Du heißt hoffentlich Nathan Pepper«, sagte er.
    Nathan nickte.
    »Und wenn du deinen Mund aufmachst, sobald ich diesen Satz zu Ende gesprochen habe, sind deine Zähne hoffentlich furchterregend.«
    Nathan machte den Mund auf. Der Mann riss die Augen auf und trat einen Schritt zurück. »Bei den Schlangen der Medusa, ich habe erwartet, dass sie nur halb so gruselig sind!« Dann lächelte er. »Gute Arbeit, Assistent Kleft. Ich werde dir nächste Woche weniger Münzen von deinem Lohn abziehen.«
    »Ich danke Ihnen, Sir«, sagte Kleft, warf das erste Seil beiseite und arbeitete an dem weiter, das um Nathans Handgelenke gewickelt war.
    »Was ist mit dem Kutscher passiert?«
    »Er wurde ermordet«
    »Ermordet?«
    »Ermordet von dieser Bestie eines Jungen. Können Sie sich daran erinnern, dass unser Kutscher einen Hals hatte, bevor wir losgezogen sind?«
    »Das tue ich.«
    »Naja, das hat sich geändert.«
    »Grundgütiger!«
    »Der Junge hat sich in einem Rausch der Reißzähne und Fingernägel auf ihn gestürzt. So viel Blut! Anscheinend bedarf es nur der Aussprache eines bestimmten geläufigen englischen Wortes – ich wage nicht zu sagen welches – um seine Mordlust zu entfachen. Unser Kutscher war tapfer, aber Tapferkeit hilft einem Mann nicht viel, wenn seine Luftröhre der ganzen Welt zur Schau gestellt wird. Unmengen von Blut. Man hat, abgesehen von mir, fünf weitere Männer gebraucht, um ihn aufzuhalten, und wenn Sie gesehen hätten, wie diese fünf Männer jetzt aussehen, würde sich Ihnen der Magen umdrehen und Sie würden angeekelt aufschreien. ›Widerlich!‹, würden Sie brüllen. ›Man sollte diese armen Seelen lieber von ihrem Elend erlösen, anstatt sie so verunstaltet leben zu lassen.‹ So, so viel Blut. Fast acht Eimer Wasser waren nötig, um den Jungen nach diesem Amoklauf zu säubern. Schauen Sie, wie er Sie anstarrt, wie ein Tiger oder ein Hai, der seine Beute ins Auge fasst. Da schüttelt es mich.«
    »Nichts davon ist wahr«, widersprach Nathan.
    »Und er lügt!«, erwiderte Kleft. »Sie haben mich losgeschickt, eine verlogene Killermaschine abzuholen. Dass ich selbst nicht tot bin, ist ein Wunder, für das ich dem höchsten Wesen jahrzehntelang danken werde.«
    »Genug!«, sagte der Mann. »Als ich nach dem Kutscher gefragt habe, habe ich auf eine Antwort gehofft, die drei bis fünf Sekunden dauert, nicht länger.« Er streckte Nathan die Hand entgegen. »Mein Name ist Professor Mongrel.«
    Nathan schüttelte sie. »Ist das Ihr echter Name?«
    »Wenn du fragst, ob mein Vorname Professor lautet, nein, das tut er nicht. Und wenn du fragst, ob der Nachname, den ich nach meiner Geburt geerbt habe, Mongrel ist, nein, das ist er nicht. Also lautet die

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