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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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er.
    Jetzt?
    Bald?
    Jetzt.
    Er riss seinen Mund weit auf, zeigte jeden Zahn, den er zur Verfügung hatte, brüllte furchterregend und stürzte sich auf Mongrel.
    Nathan rechnete damit, dass Mongrel entsetzt zurückschrecken und dabei genug Abstand zwischen den beiden schaffen würde, sodass Nathan sich herumdrehen und den Weg zurückrennen konnte, den sie gekommen waren. Seine Beine waren kürzer, aber er hatte auch den Vorteil der Jugend auf seiner Seite und verfügte über die Fähigkeit, ohne Watscheln laufen zu können, außerdem war er sich sicher, dass er es zum Eingang schaffen konnte, bevor ihn Mongrel eingeholt hatte. Kleft würde nicht damit rechnen, dass Nathan unangekündigt aus dem Gebäude gestürmt kam, und wäre nicht darauf gefasst, ihn aufzuhalten; Nathan würde dann einfach in die Stadt rennen und Hilfe suchen.
    Leider schreckte Mongrel nicht zurück. Er blickte Nathan lediglich an, als hätte er einen liebenswerten Welpen vor sich, der es beim Spielen mit einem Kauspielzeug übertrieben hatte, ansonsten aber harmlos war.
    »Dein Verhalten enttäuscht mich«, sagte Mongrel. »Ich hatte gehofft, dir keinen Schlag verpassen zu müssen, aber offensichtlich soll das nicht der Fall sein.«
    Er fasste in seine Anzugtasche und holte eine lange Metallstange heraus, obwohl sie nicht so lang war, dass sie nicht die ganze Zeit glaubwürdig in seinem Anzug hätte stecken können. Er berührte mit ihrem Ende Nathans Brust. Nathan schrie bei dem Schock auf, dann wurde ihm schwindelig und dann stellte er fest, dass er auf dem Boden lag und ein wenig zuckte. Danach stellte er fest, dass es viel dunkler war als vor dem Schock, und dass es immer dunkler wurde, und dann konnte er gar nichts mehr sehen, und dann war es ihm egal.

Siebzehn
     
    Als er aufwachte, befand er sich auf einer Theaterbühne, umgeben von Monstern.
    Sie saßen in einem Kreis um ihn herum, neun oder zehn von ihnen. Momentan verschlang keines sein Muskelfleisch (oder versuchte es), also waren sie scheinbar nicht direkt feindselig, aber sicherlich einschüchternd.
    Professor Mongrel saß ebenfalls in dem Kreis, wie auch Assistent Kleft.
    »Willkommen zurück«, begrüßte ihn Mongrel.
    Nathan wischte sich etwas getrocknetes Blut aus seinem Mundwinkel. »Danke.«
    »Du hast vielleicht festgestellt, dass du noch am Leben bist. Ich kann nicht garantieren, dass dies immer der Fall sein wird, nachdem ich dich mit meinem Elektroschocker gestupst habe, also würde ich dir raten, mir keine weiteren Gründe zu geben, ihn zu benutzen.«
    »Werde ich nicht.«
    »Gut. Dann lass mich dir jetzt deine neuen Freunde vorstellen!« Mongrel deutete auf einen Jungen, der vielleicht um die siebzehn Jahre alt war und lange rote Haare hatte. »Das ist Donald. Er kann eine Münze verschlucken und die notwendige Änderung vornehmen, sobald sie auftaucht. Zeig’s ihm, Donald!«
    Donald steckte sich eine Münze in den Mund und verschluckte sie.
    »Es handelt sich um keinen schnellen Prozess«, gab Mongrel zu, »deshalb steht er eher als Hausmeister zur Verfügung anstatt als Künstler. Aber trotzdem, es ist ein beeindruckender Trick, falls du ihn vertragen kannst. Weiter geht’s …« Mongrel zeigte auf eine sehr große Frau mit einem langen, dichten Bart. »Das hier ist Mildred, die bärtige Dame.«
    »Freut mich, dich kennenzulernen«, sprach sie mit einer Stimme, die bei weitem nicht so kratzig war, wie Nathan vielleicht erwartet hätte.
    »Hast du Angst vor ihr?«, fragte Mongrel.
    »Hm, nein«, antwortete Nathan. »Ich meine, sie ist ja nur eine Dame mit einem Bart.«
    »Aber das ist unnatürlich!«, erwiderte Mongrel. »Äußerst unnatürlich! Jagt dir so eine Abweichung vom Normalen keine Furcht ein?«
    Nathan war sich nicht sicher, ob er nicht einfach mitspielen sollte. Er wollte nicht schon wieder einen Schlag verpasst bekommen. »Ich schätze schon, dass es gruselig sein könnte.«
    »Nein, du hattest beim ersten Mal recht. Das ist es nicht. Wir haben versucht, den Bart mit verschiedenen Farben einzufärben und ihn zu den furchterregendsten Gestalten zurechtgeschnitten, die man sich vorstellen konnte – sogar zu einer Fledermaus – aber nichts funktioniert. Er verursacht kein Zittern.«
    »Ich habe sogar einmal versucht, Gegenstände zu werfen«, meinte Mildred.
    »Als Nächstes haben wir Gondola und Horatio, die ehemaligen siamesischen Zwillinge. Sie waren früher an der Hüfte zusammengewachsen, bis sie in einem nicht so grauenvollen Unfall getrennt wurden.

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