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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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Antwort zu beiden möglichen Variationen deiner Frage nein. Aber das ist der Name, den ich jetzt verwende. Ist Nathan Pepper dein echter Name?«
    »Ja.«
    »Ausdruckslos. Du brauchst einen Künstlernamen. Was hältst du von Der Schreckliche Beißjunge?«
    »Das gefällt mir nicht.«
    »Wie wäre es dann mit Der Schreckliche Kieferjunge?«
    »Das gefällt mir auch nicht.«
    »Der Schreckliche Fressjunge?«
    »Nein.
    »Ist es der Begriff ›schrecklich‹, der dir nicht gefällt?«
    »Ich versuche, nicht schrecklich zu sein.«
    »Naja, diese Angewohnheit werden wir bei dir abstellen. Du kannst nicht Teil von Professor Mongrels Theater des Makabren sein, und gesellschaftsfähig bleiben.«
    »Ich will nicht Teil davon sein«, entgegnete Nathan. »Ich will nach Hause.«
    »Dann geh nach Hause«, meinte Professor Mongrel. »Niemand hält dich davon ab.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich.« Professor Mongrel schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, das plötzlich finster und ernst wurde. »Aber du musst den ganzen Weg bis in die Stadt zurücklaufen. Alleine.«
    »Das kann ich. Ich habe ein Jahr lang ganz allein im Wald gelebt.«
    »Oh. Ich verstehe. Das war mir nicht bewusst. Ja, dann fürchte ich, dass dich doch jemand davon abhält. Lass uns deine neuen Freunde treffen, ja? Kleft, repariere diese Kutsche!«
    Mongrel nahm Nathan an die Hand und führte ihn in das Gebäude. Die Vordertür öffnete sich zu einem langen, dunklen Korridor mit kahlen Wänden und einem Fußboden, der sich leicht nach links neigte.
    »Hast du Angst vor Spinnen?«, fragte Mongrel, als sie den Korridor entlangliefen, der kein Ende zu nehmen schien.
    »Eigentlich nicht.«
    »Hast du Angst, Spinnen zu essen ?«
    Nathan hatte ehrlich noch nie darüber nachgedacht. »Ich würde es nicht wollen , wenn es nach mir geht.«
    »Oh, das solltest du, und das wirst du. Als ich von dem wundersamen Jungen mit den Reißzähnen gehört habe, habe ich mir gesagt: ›Das ist ein Junge, der vor meinem Publikum Spinnen essen sollte.‹ Erledige sie mit zehn Bissen! Einer für jedes Bein, einer für den Leib, und grinse dann die Zuschauer mit den Reißzähnen an, bevor du den Kopf in deinen Mund steckst und ihn zerkaust! Das ist Unterhaltung!«
    »Das ist grausam!«
    »Wieso, den Spinnen gegenüber? Sei nicht albern! Spinnen haben keine Nervenendungen. Außerdem habe ich gedacht, dass kleine Jungen gerne Spinnentiere quälen.«
    »Ich verletze gar nichts gerne.«
    »Warst du nicht deshalb im Gefängnis? Weil du jemandem fast den Arm abgebissen hast?«
    Nathan war entsetzt. Waren seine Taten wirklich so übertrieben worden? Hatte sich landesweit die Nachricht verbreitet, dass er eine Art Barbar wäre? »Ich habe ihn nicht ab gebissen!«
    »Fast.«
    »Nein. Beinahe sein ganzer Arm war noch da. Ich habe gar nichts hinuntergeschluckt. Es war überhaupt nicht so, wie man es Ihnen erzählt hat.«
    Mongrel zuckte mit den Schultern. »Es spielt keine Rolle. Ob du seinen Arm zu einem Skelett-Stängel gekaut hast oder ihm lediglich die Fingernägel auf eine unorthodoxe Weise geschnitten hast, wir werden dich so an ein Publikum verkaufen, dass du dem Eintritt von einer halben Münze entsprechend aussiehst. ›Wenn er nicht diese Spinnen äße, würde er Sie essen.‹«
    Sie liefen immer noch den Korridor entlang, der enger zu werden schien. Nathan fiel das Atmen schwer.
    Oh, welch ein schreckliches Unglück! Was würde er tun? Das Essen von Spinnen würde Penny und Mary nicht aus ihrer Notlage retten. Er musste fliehen!
    Er wollte niemanden mehr beißen, aber hatte er eine Wahl?
    Er musste jetzt handeln, bevor er zu spät war.
    Oder war es bereits zu spät?
    Hätte er handeln sollen, bevor sie in das Gebäude gegangen waren?
    Nein, denn außerhalb des Gebäudes hielt sich Kleft auf. Wenn Nathan früher gehandelt hätte, hätte er mit Kleft und zugleich mit Mongrel kämpfen müssen. Wenn er jetzt handelte, könnte er zuerst mit Mongrel kämpfen, und dann später mit Kleft. Dies war ein weitaus besserer Plan.
    Je länger er wartete, desto höher stiegen die Chancen, dass er gegen andere Leute kämpfen musste.
    Was, wenn es sich bei den anderen um Gefangene handelte? Was, wenn er sie überreden könnte, sich gegen ihren Geiselnehmer zu erheben? Indem er mit dem Handeln wartete, konnte er sich in einer viel besseren Lage für die Aktion wiederfinden, die er schließlich ausführen wollte.
    Oder seine Lage könnte sich verschlimmern.
    Ich sollte wirklich etwas unternehmen, dachte

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