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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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Mal gesehen habe. Warum sind deine Zähne derartig gewachsen?«
    »Ich bin so geboren.«
    »Gott war an diesem Tag zornig, glaube ich. Oder nachlässig. Hast du mit ihnen Gräueltaten begangen?«
    Nathan bekam einen trockenen Mund. »Nicht absichtlich.«
    »Das Böse hat nicht immer etwas mit Absicht zu tun. Was hast du getan?«
    »Ich habe jemanden gebissen.«
    »Ich verstehe. Ich würde sehr ungern der Besitzer des Muskelfleisches sein, das zwischen diesen Reißzähnen eingekeilt worden ist. Wie hast du dich gefühlt, nachdem es passiert ist?«
    »Schrecklich.«
    »Wolltest du sterben?«
    »Hm, nein, sterben wollte ich nicht, ich habe mich nur schlecht gefühlt.«
    »Hat das bei dir Hassgefühle gegenüber dir selbst freigesetzt?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Ich wünschte, ich hätte es nicht getan.«
    »Hast du vor, andere zu beißen?«
    »Nein. Niemals.«
    »Hast du das Gefühl, dass deine Zähne vielleicht ein Segen sind? Dass sie dich besser machen als andere Menschen? Dass sie eigentlich ein Geschenk des Schöpfers sind?«
    »Nein.«
    »Das würde mir auch so gehen. Du darfst das Blatt jetzt entfernen.«
    Nathan zog das Blatt von seinem Arm. Die Wunde war verheilt. »Wie hast du das gemacht?«
    »Ein starkes Blatt. Gehe den Pfad der Gerechtigkeit und alles wird gut! Wenn du meine Hütte verlässt, folge der Sonne, bis sie hinterm Horizont versinkt, und gehe dann nach Norden, bis du einen Pfad erreichst! Es handelt sich um einen viel befahrenen Weg, und bald wird dich irgendjemand finden.«
    »Vielen Dank, Sir.«
    »Nein, ich danke dir, dass du mir gestattet hast, meinen Zweck zu erfüllen. Gott sei mit dir!«
    Nathan verließ die Hütte. Er hatte weder Essen noch Wasser, aber er wusste, dass er es schaffen würde. Er bräuchte nur …
    »Hab ich dich!«, knurrte Professor Kleft und packte Nathan am Genick. »Dunkle Zeiten liegen vor dir, das verspreche ich dir!«

Sechzehn
     
    Das Reparieren einer Kutsche gehörte nicht zu den Fähigkeiten, die Kleft im Überfluss besaß, fairerweise muss gesagt sein, dass er nie dergleichen behauptete. Die Kutsche wackelte und quietschte und die Pferde durchlebten eine schreckliche Zeit, das Ding nur auf zwei Rädern zu ziehen. Kleft war auch kein talentierter Kutscher, jedoch liefen die Pferde mehr oder weniger in die Richtung, die seinem Ziel entsprach.
    Nathan saß neben ihm. Seine Handgelenke waren mit einem dicken Seil zusammengebunden, seine Füße ebenfalls. Er hatte einen dicken Knebel im Mund. Kleft war nicht sanft gewesen, was das Fesseln und Knebeln betraf.
    »Du hast Glück, dass ich dich nicht umgebracht habe«, meinte Kleft. Das hatte er mindestens ein Dutzend Mal gesagt. »Du hast die Kutsche ruiniert und mich dazu gebracht, meinen Kutscher zu erschießen. Ich habe dich gerettet . Verstehst du das nicht? Ich bin aufgetaucht, um dir ein besseres Leben zu geben, und so bedankst du dich dafür, indem du eine Situation herbeiführst, in der ich gezwungen war, versehentlich einen Mann zu töten, der nur versucht hat, seinen Job zu machen? Glaubst du, das war eine großartige Geste deinerseits?«
    Nathan sagte nichts, da er geknebelt und nicht in der Lage war, seinen Teil zum Gespräch beizutragen.
    »Du hast seinen Tod auf dem Gewissen«, sagte Kleft. »Wenn du deine Augen schließt und sein schreiendes Gesicht vor dir siehst, wisse, es ist deine Schuld, dass er in einem flachem Grab beerdigt liegt.«
    Kleft machte seinen Standpunkt mindestens vierzehn Mal klar, einschließlich des Teils über das schreiende Gesicht. Nathan rechnete nicht damit, dass er bald damit aufhören würde.
    »Im Jenseits erwarten dich unangenehme Dinge. Wirklich unangenehme Dinge.« Dann zuckte er mit den Achseln. »Aber vermutlich ist es am besten, wenn man gar nicht darüber nachdenkt. Hast du Hunger? Möchtest du etwas Trockenfleisch?«
    Nathan nickte, weil er wusste, dass Kleft den Knebel entfernen müsste, wenn er ihn füttern wollte, was Nathan dann die Möglichkeit geben würde, sich irgendeine brillante Flucht auszudenken.
    »Zum Teufel mit dir!«, rief Kleft. »Das ganze Trockenfleisch wandert in meinen eigenen Magen!«
    Aber im Laufe der Reise besserte sich Klefts Laune scheinbar. Dann fiel ein Kutschenrad ab, und seine Laune verschlechterte sich wieder. Als sich das letzte Rad löste, ließ er die Pferde die Kutsche auf dem Erdboden entlang ziehen (die Pferde, so muss wiederholt werden, waren unverletzt und genossen das Training), bis Kleft schließlich aufgab, und sie den

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