Fangboys Abenteuer (German Edition)
Umstände nicht miterlebt, die mich zu dieser Handlung gezwungen haben!«
»Nur das Endergebnis zählt«, würde sie sagen und seine Eier verbrennen lassen. »Und das Endergebnis sieht so aus, dass du mehrere Tage lang häusliche Pflichten liegengelassen hast, um diesen Reißzahn-Jungen zu holen, den du dann ermordet hast. Wenn du losgezogen wärst, um ihn zu ermorden, dann könnte man deine Reise erfolgreich nennen, aber da du beabsichtigt hast, ihn zurückzubringen, ist deine Reise ein Reinfall. Wie willst du weiterhin Geld verdienen, wenn dir deine Pflichten so gleichgültig sind?«
Er würde streiten wollen. Jedoch würde er es nicht tun, weil ihn das Wissen belastete, dass seine Frau absolut recht hatte, dass es eine erbärmliche Idee gewesen wäre, so weit zu reisen, nur um Nathan dann in den Kopf zu schießen, und dass trotz seiner besten Bemühungen, bestimmte Individuen davon zu überzeugen, dass alles nicht so schlimm war, es wirklich nichts darüber zu debattieren gab, dass ein toter Reißzahn-Junge mit einem Loch im Kopf einem zahlenden Publikum wenig oder gar keine Unterhaltung bot.
Also schoss er Nathan nicht in den Kopf.
Er hatte auf Nathans Bein gezielt. Schließlich war es wesentlich schwieriger, vor Kidnappern davonzurennen, wenn man einen Beinschuss erlitten hatte. Aber Kleft rannte selbst, und Nathan hüpfte auf und ab, und Kleft war noch nie ein überragender Scharfschütze gewesen, also traf die Kugel nicht wie gewünscht Nathans Bein.
Nathan schrie, als die Kugel ihn am linken Arm traf, zwei Zoll unterhalb der Schulter.
Er war angeschossen worden! Von einer Kugel! Mit Absicht!
War da Blut? Natürlich. Da musste Blut sein. Er wollte nicht hinsehen. Er brauchte nicht hinzusehen. Es war Blut.
Er konnte es auf den Zügeln sehen.
Könnte er an einem Armschuss sterben?
Er schaute seinen Arm an.
Oh, ja, das war wirklich schlimm. Selbst wenn er in der Vergangenheit ein paar Mal angeschossen worden wäre, was nicht der Fall war, vermutete er, dass dies die schlimmste Schussverletzung wäre, die er je gehabt hatte.
Er war jedoch nicht von der Kutsche gefallen.
Wenn er dieses Chaos überlebte, hätte er eine wunderbare Geschichte, die er Penny, Mary und Jamison erzählen könnte. Er könnte die Qualität seiner künftigen Geschichte aufbessern, indem er seine Finger in die Wunde bohrte, die Kugel herauszog, und sie zurück auf den bösartigen Professor Kleft schleuderte. Er berührte die Wunde, schrie vor Schmerzen, und beschloss, dass die Geschichte gut war, wie sie war.
Die Kutsche fuhr den Abhang hinunter, die Pferde galoppierten in höchstem Tempo. Nathan hüpfte so heftig auf seinem Sitz herum, dass er befürchtete herunterzufallen, und hinter ihm wackelte und knarzte die Kutsche und schien gleich umzukippen.
Kleft fluchte, als er zurückfiel. Es kümmerte ihn nicht mehr, dass er seine Reise verschwendete und bestimmte Individuen unglücklich machte. Er brüllte wutentbrannt und feuerte die übrigen Kugeln auf die Kutsche.
Sein Kutscher, der Abner Yauncey III. hieß, war seit dreißig Jahren mit seiner Jugendliebe verheiratet. Sie hatten sechs wunderschöne Kinder und ein siebtes, das nicht besonders attraktiv war, aber das sie genauso liebten wie die Wunderschönen. Abners Großmutter wohnte bei ihnen, jedoch bedurfte sie ständiger Pflege, aber Abner konnte den Gedanken nicht ertragen, sie wegzuschicken, damit sie bei Krankenschwestern leben sollte. Sein Hund, Runner, holte nicht mehr so gut Stöckchen wie in seinen goldenen Jahren, aber blieb ein treuer Begleiter. Wegen seiner ganzen Pflichten konnte Abner nicht so viel seiner Zeit oder seines Geldes an wohltätige Zwecke spenden, wie er es gerne gemacht hätte, aber er tat, was er konnte.
Abner zog aus Klefts Amoklauf keinen Nutzen.
Er hatte gerade auf den Kutschersitz springen wollen, von wo aus er problemlos die Kutsche hätte anhalten und Nathan ohne große Schwierigkeiten hätte überwältigen können. Leider machten die drei Kugeln, die ihn in den Rücken trafen, diesem Vorhaben ein Ende. Mit einem letzten Gedanken daran, wie sehr er seine Familie liebte, verließ Abner Yauncey III. unsere Welt und ging in die nächste über.
Dann kippte die Kutsche um.
Jenen, die die Geschichte von Fangboy hören, und die großes Interesse am Schicksal der Pferde überkommt, soll gesagt sein, dass die Pferde bei diesem Sturz nicht zu Schaden kamen. Nathan wurde aus seinem Sitz in den Dreck geschleudert und blieb unversehrt, wenn man die
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