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Fangonia (German Edition)

Fangonia (German Edition)

Titel: Fangonia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Talbiersky
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kein Riese bist!“
    Dina rollte mit den Augen.
    „Rubeus hat dich übrigens gerettet.“
     
    ~ ~ ~

    Roberta hatte den Fisch zubereitet und servierte ihn mit Brot und frischen Kräutern. Die Freunde waren alle zu klein, um am großen Marmortisch zu sitzen. Roberta brachte ihnen große, weiche Kissen, und ließ sie auf dem Boden Platz nehmen. Rubi betrachtete staunend die Gäste hinter den Steingittern seines Bettchens und lallte vor sich hin. Muschelstaub ließ ihn nicht aus den Augen. Er traute dem Kind nicht, selbst in diesem Käfig nicht.
    „Wieso ist es eigentlich so warm in dieser Höhle? Ich sehe gar kein Feuer!“, fragte Dina verwundert.
    Draußen war es doch so stürmisch und kalt gewesen.
    „Ja, das ist eine tolle Sache“, erwiderte Rubeus. „Wir haben eine echte Fußbodenheizung! Ein wirklicher Luxus. Die Zwerge haben das für uns arrangiert. Sie haben dafür extra einen Lavastrom unterirdisch umgeleitet. Tolle kleine Kerle!“
    Er war sichtlich begeistert von dem technischen Fortschritt. „So haben wir auch deine Sachen rasch trocken bekommen!“
    „Warte“, rief Muschelstaub. „Hast du gesagt, die Zwerge hätten das für euch gemacht?“
    „Ja, sie wollten uns etwas Gutes tun.“
    „Wieso? Ihr seid doch Riesen.“, fragte Muschelstaub etwas taktlos.
    „Ich meine, ähm, ich dachte die Riesen und die Zwerge würden sich nicht verstehen. Ihr habt euch damals am Strand doch immer in die Haare gekriegt.“  
    „Das ist doch Schnee von gestern. Nein, wir haben längst Frieden geschlossen. Wir helfen den Zwergen den Steinschutt aus ihren Minen weg zu tragen, dafür bessern die Zwerge unsere Wohnhöhlen aus und heben unseren Lebensstandard. So läuft das nun: eine Hand wäscht die andere. Wir helfen uns gegenseitig! – Wir haben sogar eine Dusche mit warmem Wasser!“, fügte Rubeus stolz hinzu. „Übrigens, Loki müsste gleich hier sein. Ich habe ihm von euch erzählt.“
    „Ein Zwerg kommt hierher? Was ist mit euren Grenzen?“ Muschelstaub war verblüfft. Doch bevor er eine Antwort bekam, klopfte es an der Felswand.
    „Was hab ich gesagt? Da ist er!“ Rubeus ging zu der Wand und öffnete eine schwere Steintür. Herein trat ein Männlein mit zotteligem, dichtem, braunem Haar. Es trug einen graubraunen Arbeitsanzug. In seinem breiten Gürtel steckte neben vielerlei Werkzeug auch eine kleine Spitzhacke. Der Zwerg war etwa so groß wie Dina und betrachtete die Neuankömmlinge mit großem Interesse. „Wir haben uns, ehrlich gesagt, schon gewundert, wann die ersten von euch eintreffen würden. Ihr habt wirklich lange gebraucht. Wir hatten euch wesentlich früher erwartet.“, sagte er nach einer Weile.
    „Ihr habt uns erwartet?“
    „Ja, sicher. Ihr seid doch wegen der Abmachung hier, nicht wahr? Die Grenzen sind wieder offen.“
    „Ihr wisst davon?“
    „Natürlich. Schon seit einer Ewigkeit.“
    Komisch, dachte Dina. Ein paar Tage machten ja wohl keine Ewigkeit aus. Aber vielleicht tickten die Uhren auf Fangonia ja anders. Falls es überhaupt welche gab.
    Muschelstaub kam aus dem Staunen jedenfalls nicht mehr heraus.
    „Aber das besprechen wir alles nachher. Rubeus, ich danke dir. Jetzt erweise ich unseren Gästen die Gastfreundschaft der Zwerge.“
    Loki winkte die Freunde durch die offene Steintür.
    „Immer gern, Loki. Und viel Erfolg bei deinem Vorhaben heute Abend. Ich halte mich bereit! Ach, und falls du demnächst mal wieder Zeit hast, guck dir doch bitte mal unseren Abfluss an. Das Wasser läuft zurzeit so schlecht ab.“  

Smaragde und Diamanten

    D er Weg führte durch einen runden Tunnel direkt in das Innere des Feuerbergs.
    „Ich hoffe, ihr hattet alle eine gute Reise.“ Loki war sehr höflich.
    Muschelstaub erzählte ihm von Dinas und Joes Ankunft am Strand und von den vielen Hindernissen, die sie bisher hatten überwinden müssen. Als Muschelstaub die beiden Kinder erwähnte, blickte Loki Dina überrascht an, drehte sich dann aber schnell weg.
    Das Mädchen war also nicht von Fangonia. Ja, das hatte sich der Zwerg gleich gedacht. Sie passte irgendwie nicht hierher. Sie hatte zu viel Ähnlichkeit mit…
    „Da sind wir, das ist das Zwergenreich.“ Loki wies stolz auf das Ende des Tunnels.
    Dina und ihre Freunde rissen die Augen auf. So etwas hatten sie noch nicht gesehen: Sie standen auf einer Art Balkon, und vor ihnen öffnete sich eine große Säulenhalle. Viele Treppen führten in die unterschiedlichen Stockwerke, die alle einsichtig waren. Der kostbarste Marmor

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