Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
Wanne, nahm den Pieper von seinem Gürtel und sah, dass Tommy Marsden ihn sprechen wollte: Wahrscheinlich hatte er seinen aktuellen Auftrag beendet und wollte wissen, wo Nick ihn als Nächstes hinschickte.
Er ging zum Lieferwagen zurück, um sein altes Autotelefon zu holen, als er plötzlich ein Geräusch hörte, so dass er mitten auf dem Rasen stehen blieb. Das Garagentor. Nach dem gestrigen Tag erkannte er das Geräusch unter Tausenden. Er sah, wie der schicke kleine Z4 zurücksetzte, eine modische Sonnenbrille verbarg Lauren Ashs Augen, aber der Rest von ihr sah so prachtvoll aus wie immer. Die langen blonden Locken fielen ihr auf die Schultern wie Wellen heller Seide, die ärmellose Bluse zeigte die leicht gebräunten Schultern und die schönen Arme, die zum Lenkrad reichten. Er hob die Hand zu einer kleinen, unentschiedenen Geste, ihre Antwort war ebenso unverbindlich. Dann zog er die Beifahrertür des Lieferwagens auf und griff zwischen die Sitze nach dem Telefon.
Das, wie sich herausstellte, außer Funktion war – er hatte vergessen, es aufzuladen. Er blickte auf, überlegte kurz, ob er die Prinzessin fragen sollte, ob er ihr Handy benutzen dürfe – sah aber gerade noch rechtzeitig, wie sie auf dem Bayview Drive davonbrauste.
Er ging um den Lieferwagen herum und fragte sich, ob er zum nächsten Münzfernsprecher fahren sollte – wodurch er eine Viertelstunde vergeuden würde. Da fiel ihm ein, dass er ihr Telefon ja trotzdem nutzen konnte. Es würde nur eine Minute dauern und viel Zeit sparen.
Er ging ums Haus herum und holte den Schlüssel unter dem Übertopf hervor.
Im selben Moment, als er durch den Hintereingang das Haus betrat, kam ihm die unabweisbare Erkenntnis, dass er es nun, da er im Haus war, nicht schaffen würde, nur kurz ihr Telefon zu benutzen und sofort danach wieder hinauszugehen.
Weil er wusste, dass niemand im Haus war, bekam er vor Schamgefühl rasendes Herzklopfen. Er wollte mehr und spürte gegen seinen Willen, wovon er mehr wollte.
Er blickte aufs Telefon, das an der Wand in der Küche hing, dann in den Flur, der zur Treppe führte. Er konnte Tommy ja in ein paar Minuten anrufen. Das starke, unnachgiebig schlechte Gewissen hämmerte in seiner Brust.
Während er sich der gewundenen Treppe näherte und nach oben spähte, klopfte sein Herz wie verrückt. Die ganze Sache war verdammt gefährlich: Er sollte nicht hier sein, und er wusste es. Es war nicht nur gefährlich, sondern schlicht verwerflich.
Aber allem Anschein nach hatte ihn schon ein kurzer Blick in ihre geheimen Gedanken süchtig gemacht. Es war weniger eine bewusste Entscheidung als vielmehr eine Kapitulation, die ihn schließlich die Treppe hinaufgehen ließ.
Nur eine Fantasie, ich lese nur noch eine , dann geh ich wieder nach unten, ruf Tommy an und mach, dass ich von hier verschwinde .
Schließlich gelangte er ins Büro und griff nach dem roten Tagebuch. Diesmal setzte er sich nicht, denn er hatte es eiliger als gestern.
Er schlug das Buch hinten auf – die Seiten waren leer, dann blätterte er nach vorn, wo sie in ihrer hübschen Schrift und in grüner Tinte eine ganze Seite vollgeschrieben hatte.
Ich liege auf einem Bett, unter einer besonders weichen Daunendecke, inmitten eines dichten Laubwaldes, über mir bilden große Bäume ein Blätterdach. Der Waldboden ist ein dichter Teppich aus tiefgrünem Farn. Der Tag bricht an, und ich schlage die Augen auf, aber im kühlen Schatten und unter dem noch nicht verklungenen Zirpen der Zikaden versinke ich wieder langsam in Schlaf.
Da schließen sich große Hände um meine Brüste, durch mein dünnes Nachthemd hindurch; ich schlage erschrocken die Augen auf und sehe einen absolut faszinierenden Mann, der rittlings auf mir sitzt und mich lässig liebkost. Seine Berührungen lassen Empfindungen von meiner Brust hinab zum Dreieck zwischen meinen Schenkeln fließen – noch mehr, als er seine Stellung ändert und sein erigiertes Glied gegen mein Nachthemd drückt. Er ist schlank, muskulös und nackt, und sein offener Gesichtsausdruck lässt mich an einen Waldkobold denken, der von Bett zu Bett huscht und nichtsahnenden Jungfrauen Lust spendet.
Nur: er ist kein Kobold – sondern ganz Mann, kräftige Muskeln an den Armen, auf der Brust, den Schenkeln, und seine Augen blicken ganz leidenschaftlich, begehrlich, während er auf mich hinabschaut.
»Mehr«, flüstere ich unwillentlich.
Er lächelt, hocherfreut, dann zieht er sich zurück, zum Fußende des Betts.
»Mehr«,
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