Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
andere anglotzte, die ihm ähnlicher war als sie. Wenn’s nach ihr ginge, konnten er und Carolyn bis zur Besinnungslosigkeit vögeln.
Am Tisch angekommen, wich sie den Blicken der Anwesenden aus und sah Nick nur aus den Augenwinkel heraus an. Entschlossen ignorierend, dass sein Tank-Shirt wie angegossen saß, stellte sie Holly ein Glas hin, schenkte ihren Weinmix in ein anderes und setzte sich wieder an den Tisch. Über das Klirren hinweg schaltete sie sich in das Gespräch ein.
»Und was ist mit dir, Holly?«, fragte Carolyn mit einem vielsagenden Lächeln.
Holly brütete immer noch, als sie zu Jimmy hochsah. »Sag du’s ihnen.«
»Ich weiß nicht, welchen Ort du …«
Holly stellte ihr Glas etwas heftig auf dem Tisch ab. »Im Badezimmer im Haus deines Vaters. Wo denn sonst?«
»Was auch immer«, murmelte er.
»He, Jungs, regt euch nicht auf«, sagte Carolyn beruhigend und spielerisch. »Wir albern hier doch bloß rum.«
Da brach Mike in Lachen aus.
»Was ist daran so komisch, Alter?«, fragte Jimmy und klang angewidert.
»Ich hab nur gedacht, dass ich es auch mal im Badezimmer im Haus deines Vater getrieben habe.«
Jimmy stand der Mund offen, als Mike berichtete, wie er im letzten Jahr während einer Party mit einem Mädchen im Bad im Haus von Jimmys Vater gelandet war. Endlich begriff Lauren, worüber sie redeten. Sie richtete den Blick auf Mike, dann sah sie in ihr Glas, weil sie nicht wollte, dass Nick Armstrong glaubte, das Thema interessierte sie. Nein, wirklich nicht. Wie war sie nur in diese Situation geraten?
»Und wie ist’s mit dir, Lauren?« Carolyn hob die Brauen und lächelte sie an. »Was ist der ungewöhnlichste Ort, an dem du’s getrieben hast?«
Lauren wurde rot. Carolyn meinte es bestimmt nicht böse, aber das half ihr auch nicht. »Du weißt, wie diskret ich in solchen Dingen bin«, antwortete sie und versuchte dabei freundlich zu wirken.
Carolyn neigte den Kopf. »Ach, komm, Lauren-Schätzchen, wir sind doch alle Freunde hier. Und ich kenne einige interessante Orte, an denen du’s getan hast.« Ihre Freundin warf einen vielsagenden Blick in die Runde, als wäre sie versucht, auszuplaudern, was Lauren für sich behalten wollte.
»Carolyn, nicht .« Sie hatte zwar keine Ahnung, was Carolyn vorhatte, aber sie legte auch keinen Wert darauf.
»Lasst sie in Ruhe, wenn sie es nicht will«, meldete Nick sich unerwartet zu Wort. »Es ist allein ihre Sache.«
Carolyn richtete ihr Lächeln an den Mann, der soeben gesprochen hatte. »Wie lautet also Ihre Antwort?«
Laurens Stimmung sank. Auch wenn er sie soeben verteidigt hatte – sie wollte nicht mehr hier sein. Sie wollte von diesem Gespräch nichts mehr hören.
Als Nick hochsah, hob sie ihr Glas und tat einen langen, kalten Zug.
»Der ungewöhnlichste Ort, an dem ich je Sex hatte, ja?« Er schaute in Carolyns Augen, und Lauren nahm sich einen Tortillachip – irgendwas, nur um die Hände zu beschäftigen.
»Das ist die Frage, Macho-Mann«, antwortete Carolyn, und wie. Als sie Carolyn vorhin im Pool beobachtet hatte, hatte Lauren das gleiche furchtbare Gefühl gehabt wie bei der Party am Abend zuvor – das Gefühl, Zeugin von etwas viel zu Intimem zu sein.
»Hm …« Nick kratzte sich am Kinn, blickte in die Ferne.
»Die Entscheidung fällt mir schwer, weil es so viele gegeben hat.«
Lauren trank noch einen Schluck von ihrem Weinmix, wollte plötzlich betrunken sein, unbedingt.
»Du musst dich nicht auf eine Antwort beschränken«, sagte Carolyn, der das Spiel sichtlich Spaß bereitete.
»Nein, nein«, erwiderte Nick langsam, wie üblich. »Die Frage lautet: ›Was ist der ungewöhnlichste Ort, an dem du Sex hattest?‹ Ort . Nur einen. Ich möchte die Regeln einhalten und die beste Antwort geben.« Er zeigte den gleichen Hauch eines Lächelns, den sie schon vorhin in seinen Zügen bemerkt hatte.
»Na, wo denn nun?«, half Carolyn nach.
Er trank einen Schluck Bier, dann nickte er schließlich. »Ich glaube, ich hab’s.«
»Und?«, fragte Carolyn ungeduldig. »Ich platze vor Neugier.«
»Einmal«, er sah Lauren an, »hab ich’s auf dem Rücken eines Pferdes getan.«
5
Nick sah, wie sämtliche Farbe aus ihrem hübschen Gesicht wich.
Trotz ihrer Verärgerung zuvor hatte er nichts sagen wollen, was sie so sehr erschreckte. Er hatte es gesagt, damit sie überlegte, ob Fantasie und Wirklichkeit wirklich übereinstimmen konnten. Er hatte es gesagt, um sie zu erregen.
Obgleich er sich bemüht hatte, es zu vermeiden
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