Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
Vielleicht bringst du ja das Tier in ihm zum Vorschein«, fügte sie mit einem vieldeutigen Lächeln hinzu.
»Also gut, das reicht«, warnte Lauren. »Lass gut sein. Aber wenn ich das nächste Mal einen Subunternehmer benötige und dich um Hilfe bitte, dann such bitte jemanden aus, der etwas weniger … alles ist.«
Sadie kicherte. Lauren beschloss, dass es am besten wäre, das Thema zu wechseln, aber schon verkündete Sadie, sie werde gehen. Laurens Simmung sank. »Du willst mich schon verlassen?« Sie hatte natürlich selbst vor, früh zu gehen, aber sie war noch nicht einmal eine Stunde hier.
»Ich habe meine Aufwartung gemacht«, sagte Sadie. »Aber jetzt möchte ich lieber nach Hause zu Arthur. Mal sehen, was er heute Abend mit seinem Metalldetektor am Strand gefunden hat.«
Lauren seufzte. Wenn sie einen Arthur gehabt hätte, wäre sie auch lieber nach Hause gegangen. »Wünsch mir Glück unter diesen Piranhas«, sagte sie und brachte Sadie zur Tür.
»Dann halt dich vom Wasser fern«, sagte Sadie neckend.
Doch als sie gegangen war, beherzigte Lauren ihren Rat, holte sich noch ein Glas Wein und ging dann zurück zu der Ecke, wo sie eine Minute zuvor zusammengesessen hatten, mehr als zufrieden, dass sie sich so lange wie möglich vom Partygeschehen ferngehalten hatte. Sie setzte sich ein wenig verdeckt hinter eine Topfpalme.
Nur ein Mann störte sie. »Na, verstecken Sie sich hier hinten, Schätzchen?«, fragte er und schob einen Palmzweig zur Seite. Er war blond, um die dreißig und ziemlich süß, aber...
»Ja.«
»Vor wem?«
»Vor Männern, die ich nicht kenne und die mich ›Schätzchen‹ nennen?«
Er erbleichte, dann ging er davon, und sie war stolz auf ihre Schlagfertigkeit, auch wenn die wahrscheinlich nur dem Wein zuzuschreiben war.
Als Lauren Phils Frau sah, machte sie die Runde durch das Zimmer voll mit den »Schönen« von Tampa Bay, um sie zu begrüßen. »Hallo.«
»Selber hallo«, sagte Jeanne, drehte sich um und musterte sie kurz. »Du siehst toll aus!«
Sie zuckte die Achseln. »Danke.« Jeanne machte immer Komplimente über ihre Kleidung und bat sie in Modefragen um Rat, richtete sich aber selten danach. Heute trug sie helle Farben, die sich eher bissen und weniger ergänzten, und das schulterlange braune Haar wirkte zu schlicht – hinter die Ohren geklemmt.
»Entschuldige, ich konnte dich erst jetzt begrüßen. Aber leider«, sie stellte sich auf die Zehenspitzen und warf einen Blick durch den Raum, »kann ich Phil nirgendwo entdecken.«
»Ich hab ihn gesehen … na ja, vor einer Weile.« Lauren legte den Kopf schief und grinste. »Aber beeil dich, er könnte inzwischen überall sein.«
»Das hast du gesagt. Ich kenne niemanden mit mehr Energie als mein Mann.«
»Jeanne!«, ließ sich eine männliche Stimme aus dem angrenzenden Zimmer vernehmen. »Gibt es nichts anderes als diese winzigen Hors d’oeuvres mit Shrimps?«
»Kommt gleich!« Sie drehte sich wieder zu Lauren um. »Also, wenn du Phil siehst, richte ihm bitte aus, er soll mich suchen – ich könnte ein wenig Hilfe hier draußen an der Front gebrauchen.«
»Mach ich«, versprach Lauren, dann sah sie, wie Jeanne durch eine Tür verschwand.
Wieder gestrandet, dachte sie – in einem Raum voller Geier. Der leichteste Ausweg wäre, in ihre vertraute Ecke zurückzukehren, was sie dann auch tat; sie füllte ihr Weinglas nach und versuchte, sich aus dem Partygeschehen zurückzuziehen.
Draußen war es dunkel geworden, so dass es im Zimmer ein wenig schummrig war, als Nick Armstrong erschien. Er hatte sich passend für die Nacht angezogen: eng anliegendes schwarzes T-Shirt, schwarze Jeans und schwarze Stiefel. Ausnahmsweise trug er kein Kopftuch, die dunklen Haare fielen, wild und sexy, um sein Gesicht. Lauren rührte sich nicht, aber dass sie sich verbarg, verhinderte nicht, dass ihr dies bewusst wurde. Sie trank rasch einen Schluck Wein und versuchte ihre Gefühle zu unterdrücken, aber vergebens.
Trotz ihres Verstecks hinter einer Topfpflanze fand Nick Armstrong sie. Sofort kreuzten sich ihre Blicke. Aber sie wandte den Blick ab, irgendein Impuls der Selbsterhaltung regte sich in ihr. Ihn hier zu sehen – er nun kein Anstreicher, sie nun nicht Auftraggeber, die ihn für eine Arbeit bezahlte – war anders, noch beängstigender als sonst. Sicher, ihr hedonistisches Ich hatte sich tatsächlich auf diesen Augenblick gefreut, aber jetzt, da er Wirklichkeit geworden war, wäre sie am liebsten davongelaufen.
»Was macht
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