Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Blake
Vom Netzwerk:
zu sehen – das hohe Immergrün um Phils Haus sperrte den Himmel aus -, doch sie fühlte die Nacht ringsum, die sie einhüllte. »Vertrauen Sie mir«, hatte er gesagt. Sie hatte nicht reagiert, sondern ihm lediglich gestattet, sie an der Hand in die Dunkelheit hinauszuführen. Sadies Warnung zum Trotz wollte sie gemeinsam mit Nick Armstrong im Meer baden.
    Nachdem er aufs Motorrad gestiegen war, machte er ihr ein Zeichen, ihm zu folgen, und sie schwang das Bein über den Sozius, ohne dabei auf ihren kurzen Rock zu achten. Er streckte den Arm aus und schloss seine starke Faust um ihr linkes Fußgelenk – nackt bis auf ein Perlenkettchen und das bis zu den Hacken reichende Lederriemchen -, dann hob er ihren Fuß an, um ihr zu zeigen, worauf sie die Füße stellen sollte. Er blickte gerade lang genug über die Schulter, dass sie den Schimmer in seinen dunklen Augen sah. »Schlingen Sie die Arme um mich, und halten Sie sich fest.«
    Ihr blieb nichts anderes übrig, und so schlang sie die Arme um seine Taille. Sie war nervös, weil sie zum ersten Mal auf einem Motorrad fuhr, aber sie verschränkte trotzdem die Arme vor ihm und drückte sich mit den Brüsten an seinen Rücken. Überall, wo sie ihn berührte, war sein Körper hart und modelliert. Vertraute Gefühle – Begierde – krochen ihre Schenkel hinauf -, die Arme hinab, durch die Brüste. Die heftigen Vibrationen des schweren Motorrads verstärkten all diese Empfindungen.
    »Sind Sie bereit?«
    »Ja.« Und erst jetzt, als Nick mit einem Stiefel den Motorradständer hochstellte, ehe er das Motorrad auf die einsame gewundene Auffahrt vor Phils Haus steuerte, merkte Lauren, was das hier war. Hingabe.
    Sie war nicht stolz darauf; sie bereute schon jetzt, wie sie sich später fühlen würde, wenn er fort und sie allein wäre. Doch warum sonst hatte sie ihm erlaubt, dass er sie aus dem Haus führte und auf seinem Motorrad mitnahm? Warum sonst würde sie durch die Nacht rasen, ihre Arme um diesen Mann geschlungen, den sie kaum kannte? Das konnte doch nur heißen, dass sie sich ihm hingab.
    Moment mal. Nur weil er sich unwiderstehlich fest und warm in deinen Armen anfühlt, heißt das ja noch lange nicht, dass du Sex mit ihm haben wirst. Er hat dich gebeten, mit ihm am Strand spazieren zu gehen. Das ist alles, was du ihm versprochen hast. Mehr nicht.
    Vielleicht gab es da die Verheißung auf mehr, doch es blieb ihre Entscheidung – die auf ihr lastete. Ungeachtet ihrer hitzigen Begegnungen mit Nick Armstrong fühlte sie tief im Herzen, dass er kein barbarischer Vergewaltiger war. Wenn sie Nein sagte, würde er das akzeptieren; sie spürte das. Vertrauen Sie mir. Vielleicht hatte er dies gemeint. Vertrauen Sie mir – ich überlasse Ihnen die Entscheidung. Vertrauen Sie mir, dass ich Sie zu dem Glauben verführe, dass das in Ordnung ist.
    Einerseits nahm ihr dies ein wenig die Furcht, andererseits verstärkte es die Befürchtungen auch. Es bedeutete nämlich, dass sie nur eine Person fürchten musste: sich selbst .
    Das Motorrad neigte sich, als Nick bei Grün über eine Kreuzung fuhr und rechts auf die Alternate 19 bog, Richtung Norden nach Tarpon Springs. Die Straße war fast leer, so dass er die Geschwindigkeit erhöhte. Sie spähte über seine Schulter, hielt ihn noch immer umklammert wie ein Liebespaar und vergaß all ihre Ängste, zumindest vorerst. Während sie so durch die warme Nacht fuhren, schloss sie die Augen und genoss es einfach: den Fahrtwind, den männlichen Fels vor sich, das wilde Gefühl des Abenteuers – auch wenn es von Ungewissheit begleitet war. Oft deutete Lauren Freiheit als Flucht, vor einer Party oder vor einem Mann, mit dem sie nicht zusammen sein wollte. Doch heute Abend bedeutete Freiheit für sie, auf etwas zuzufliegen, einem unbekannten Ziel entgegen, und ihr Herz schlug schneller, als sie die Ungewissheit mit einer beinah begierigen Vorfreude akzeptierte – so etwas hatte sie nicht erwartet.
    Als sie die Augen aufschlug, hatten sie die Alternate 19 verlassen, und zum ersten Mal fragte sie sich, wohin er sie mitnahm. Als er »zum Strand« gesagt hatte, hatte sie angenommen, er meine Clearwater, aber er war in die entgegengesetzte Richtung gefahren. Einige Minuten später fuhren sie durch Wohnviertel, und schon bald näherten sie sich dem Eingang zum Fred Howard Park, einem Strand, den nur die Einheimischen kannten und der allabendlich bei Einbruch der Dunkelheit geschlossen wurde.
    Während sie langsam an die Schranke heranfuhren, die

Weitere Kostenlose Bücher