Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
fröhlich, mit geröteten Wangen. »Was ist denn los?«
»Ich suche eine Toilette.«
Sie deutete über die Schulter auf die Tür, aus der sie soeben gekommen war, und zwinkerte. »Ganz für dich allein.«
Im pompösen, tief burgunderfarbenen Bad mit jeder Menge Marmor sah Nick in dem kleinen Abfalleimer ein benutztes Kondom. Mann, dass es auf einer Party von Ash Builders so wild zuging, hatte er nicht erwartet.
Als er in das große Wohnzimmer zurückkehrte, in dem die Musik plärrte und die Gäste in dicken Trauben zusammenstanden, suchte er nach Lauren und fand sie an einem Glas Wein nippend nahe einem Kamin stehend, der groß genug war, dass man ein Zelt darin hätte aufschlagen können. Neben ihr stand ein Mann ungefähr in Henrys Alter und redete auf sie ein, sein Blick huschte immer wieder von ihrem Gesicht zu ihren Brüsten. Mit ärgerlicher Miene wandte sie sich schließlich ab – aber nur, um sofort von einem Mann in mittleren Jahren angequatscht zu werden, der sehr oft blinzelte und sie immer wieder am Arm fasste. Sie nickte, während der Typ sprach, schien aber gereizt. Nick beobachtete das alles und wartete, weil er herausfinden wollte, was Lucky beobachtet haben wollte, aber abgesehen von ihrer Kleidung war nichts davon zu erkennen, zumindest noch nicht.
»Du vergeudest deine Zeit, Kumpel«, sagte irgendjemand rechts von ihm. Nick schaute hin – und sah einen hageren Typ mit hellbraunem Haar, ungefähr in seinem Alter, der wissend zu Lauren hinüberschaute. Auch Nick blickte zur Prinzessin hinüber. »Das Mädchen ist eine Schneekönigin. Ich glaube, sie ist lesbisch.«
»Ach ja?«
»Ich habe vorhin einen Annäherungsversuch gestartet, aber sie hat mich abblitzen lassen.«
Nick beugte sich ein wenig vor. »Schon mal daran gedacht, dass es an dir gelegen haben könnte?«
Der Typ lachte. »Mag sein, aber ich glaube, sie mag keine Jungs. Ich meine, schau sie dir doch mal an.«
Und es stimmte, irgendetwas ergab keinen Sinn, wenn er über Luckys Einschätzung nachdachte, aber der Typ, der neben ihm stand, hielt ihn offensichtlich für dämlich. »Wenn es dir nichts ausmacht«, sagte Nick. »Ich versuch mal mein Glück bei ihr.«
Er schlängelte sich durchs Zimmer, bis er die Bar gefunden hatte, wo er einen Jack Daniels mit Cola bestellte. Er stand zwar mehrere Schritte hinter Lauren, spürte aber trotzdem, dass sie ihn entdeckt hatte.
»Erinnern Sie sich an mich?« Die Stimme gehörte zu einem geleckten Typ, der Lauren hoffnungsvoll in die Augen schaute.
»Hm … Jeff, richtig? Phils Freund.« Sie nickte. »Ja, ich erinnere mich.«
Jeff ließ ein dynamisches Lächeln aufblitzen. »Wussten Sie eigentlich, dass ich Sie schon immer mal zum Essen einladen wollte?«
»Nein. Aber vielen Dank.«
Er zog ein langes Gesicht. »Was? So schnell?« Er bemühte sich, sein Lächeln wiederzufinden. »Sie wollen mir nicht mal eine zweite Chance geben?«
»Tut mir leid, Jeff«, antwortete sie, ganz sachlich und nüchtern. »Aber als wir uns das letzte Mal trafen, saß eine Nackte auf Ihrem Schoß, und Sie haben ihr mit den Zähnen einen Fünfdollarschein zwischen die Brüste gesteckt. Sie war ein Geburtstagsgeschenk, glaube ich. Ich fürchte, das hat mein Bild von Ihnen auf ewig verdorben.«
Und damit drehte sie sich um und ging weg. Nick musste ein Lächeln unterdrücken. Ihm war gar nicht klar gewesen, dass die Prinzessin so viel Mumm besaß.
Während er sie von seinem Platz an der Bar aus im Auge behielt, entdeckte er den alten Mann von vorhin; er kam näher, tippte ihr auf die Schulter und drängte sie an die Wand. Sie verdrehte sichtlich angewidert die Augen, aber der alte Knacker merkte es nicht, immer noch viel zu sehr gefesselt von ihren Brüsten, als dass er etwas anderes wahrnahm. Nick hielt es einfach nicht mehr aus, dabei zuzusehen; er trank aus, stellte das Glas auf die Bar und durchquerte den Raum.
Er legte Lauren die Hand auf die Schulter. »Kommen Sie, machen wir einen Spaziergang am Strand.«
Völlig verdutzt starrte sie ihn an. »Der Strand ist meilenweit entfernt.«
»Ich weiß.« Er nahm ihre kleine Hand in seine. »Vertrauen Sie mir.«
6
Lauren fand, sie hätte erstaunter reagieren sollen, als sie sich Nicks Motorrad näherte, aber alles war so rasch passiert. Sie blickte zu ihm hoch, während er den Gurt unter ihrem Kinn festzurrte und seine Finger dabei über ihre Haut streiften. Er besaß nur einen Helm, hatte aber darauf bestanden, dass sie ihn trug. Die Sterne waren nicht
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