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Fantastik AG

Fantastik AG

Titel: Fantastik AG Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Oldenburg
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der Fürchterlichen
Finsternis erwarteten sie Königin Hymnia und einige Lichtelfen ihres
Hofstaates, die sich um das wabernde Dimensionstor versammelt hatten.
    Â»Es ist mir eine große Ehre, Euer Majestät«, sagte Professor Welk
und verneigte sich tief.
    Â»Die Ehre ist auf meiner Seite, Professor«, entgegnete die Königin.
    Â»Ihr habt den Fernen Ländern einen großen Dienst erwiesen«, fuhr
sie fort, »und werdet, solange sie bestehen, euren festen Platz in ihrer
Geschichte haben. Ich selbst stehe tief in eurer Schuld.«
    Â»Ayelo na silfunar anmen, toa nemalwan nowano, danoi asfanum«,
zitierte Professor Welk aus einem alten elfischen Lied: ›Dem Licht zu dienen
ist kein Zwang, sondern selbstgewählte Freiheit.‹
    Die Königin lächelte.
    Â»Wie ich sehe, seid ihr tief bewandert in den Wegen dieser Welt.
Umso mehr schmerzt es mich, dass ich einen letzten schweren Gefallen von euch
verlangen muss.«
    Â»Verlangt nur, Euer Majestät«, sagte der Professor.
    Â»Eure Landsleute aus der Wirklichkeit haben das Tor schon
durchschritten. Ihr allein seid noch hier. Und auch Ihr müsst die Fernen Länder
verlassen«, sagte die Königin. »Für immer.«
    Â»Was?«, fragte der Student, nach dem Eberzahn auf seiner Brust
tastend.
    Â»Für den Augenblick mögen die Schatten gebannt sein«, sagte
Hymnia, »aber sie werden zurückkehren, wenn Ihr bleibt. Es ist schon genug
Schaden angerichtet worden, und es wird lange dauern und viel Mühe kosten, die
Wunden zu heilen. Unsere Welten können friedlich nebeneinander existieren, doch
die Grenzen dürfen nicht achtlos überschritten werden.«
    Â»Aber …«, begann Theodor.
    Â»Die Königin hat recht«, sagte Professor Welk, »wir können nicht
bleiben. Es muss hier enden.«
    Der Student ließ den Kopf hängen, seine Hand umklammerte den großen
Eberzahn, die Liebesgabe der Koboldin.
    Â»Kommen Sie«, munterte ihn der
Professor auf, »wir haben Stoff genug für mindestens zwanzig revolutionäre
Monografien gesammelt. Die Expedition war ein voller Erfolg. Außerdem haben
Sie genügend Kompetenzen unter Beweis gestellt, dass ich Sie bedenkenlos zum
Doktor der Phantastik promovieren kann. Und zwar hier und jetzt. Summa cum
laude.«
    Â»Danke«, sagte der Student, nicht restlos begeistert. »Das trifft
sich gut. Ich hab gehört, der Imbissstand am Bahnhof steht zum Verkauf.«
    Â»Aber was ist mit der bereits zerstörten Region?«, fragte Professor
Welk die Lichtelfe.
    Â»Darum werden wir uns kümmern«, antwortete sie. »Es gibt noch
genug Magie in dieser Welt.«
    Â»Gut«, sagte der Professor. »Kommen Sie, Herr Welk.«
    Zögernd folgte Theodor seinem Dozenten zu dem Dimensionstor.
    Â»Es wird sich hinter euch schließen«, sagte die Lichtelfe. »und
es wird keinen Weg mehr geben, von einer Welt zur anderen.«
    Â»Nur noch den der Phantasie und des Denkens«, sagte der Professor.
»Grüßt Eralkes, Homur und die Rebellen, wenn Ihr ihnen begegnet.«
    Â»Das werde ich«, sagte Königin Hymnia. »Eure Namen sollen nicht
vergessen werden in dieser Welt. Und vielleicht auch nicht in der eurigen. Lebt
wohl.«
    Theodor und der Professor durchschritten das Tor.

 

    Â 
 
Schluss
    Und auf der anderen Seite erwartete sie bereits eine
jubelnde Menschenmenge, um sie auf den Schultern durch die Stadt zu tragen und
für die Rettung des Universums gebührend zu feiern. Später wurde ihre
Geschichte aufwendig verfilmt, sie wurden zu berühmten, wohlhabenden und
geachteten Personen des öffentlichen Lebens, und alles nahm ein gutes Ende,
zumindest in der Version, die der Student mindestens verdient zu haben glaubte.
In der wirklichen sah es dagegen ein wenig anders aus.
    Nämlich so:
    Auf der anderen Seite herrschte Dunkelheit.
    Der Student atmete abgestandene Luft.
    Â»Ich kenne diesen Geruch«, sagte er. »Wir sind in…«
    Â»Raum 043a«, beendete der Professor den Satz.
    Â»Die Tür!«, riefen beide.
    In der Dunkelheit suchten sie den Weg zu der schweren Stahltür. Theodor stöhnte. Sie war noch immer
verschlossen.
    Zwei Tage später sagte der Student, der kein Steintroll
mehr war (ebenso wenig wie der Professor ein Gnomenzauberer), sondern hungrig
und entkräftet:
    Â»Mir ist eben ein witziger Gedanke gekommen: Was, wenn wir das
alles in Wirklichkeit gar nicht

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