Fantastisches Grün (German Edition)
Zeit nehmen mich aufzuklären. Blasiert, eingebildet, herrisch, dachte ich mir und versuchte ihm das zumindest mit meinem Blick zu vermitteln. Doch er achtete nicht darauf.
„Auch in dieser Nacht wollte ich nur dein Bestes und dir Informationen zukommen lassen.“ Er machte eine kurze Pause. „Mein Motiv war ein ehrbares, aber du ... “. Er stockte und sein Blick wurde für einen Moment weicher „Du hast nicht aufgehört mich mit diesen leuchtend grünen Augen anzuschmachten.“ Was? Ich schnappte entrüstet nach Luft. Das ist jetzt nicht sein Ernst. Schlagartig kehrte meine Wut zurück und zeichnete sich in roten Flecken auf meinem Gesicht ab.
„Wie kannst du es wagen ...“, platzte ich empört hervor, doch er zog mich einfach näher zu sich, ob ich wollte oder nicht. Und ich wollte nicht , wehrte mich und versuchte mich zu befreien. Doch er war viel stärker und ich hatte keine Chance. Sein Gesicht war ganz nahe und sein Körper umschloss den meinen so fest, dass ich kaum amten, geschweige denn mich noch länger wehren konnte. Doch er küsste mich nicht. Er flüsterte mir etwas ins Ohr und zauberte mir damit Gänsehaut auf meinen ganzen Körper.
„Du warst wie ein Wirbelwind für meine Sinne und ich diesem Sturm machtlos ausgeliefert.“ Sein Atem kitzelte mich, seine Worte waren zärtlich und ein Kompliment, aber ich kämpfte dagegen an, wollte ihm nicht glauben und mir nicht schon wieder auf der Nase herumtanzen lassen. Nie wieder sollte er die Macht haben mich zu verletzen. Nie wieder meine Zuneigung sehen, wenn er doch keine empfand. Ich durfte ihm nicht glauben, doch ich spürte schon jetzt, wie sehr seine Worte mir schmeichelten, mich einlullten. Mein Verstand schrie NEIN, aber mein Herz wollte so gerne glauben. So gerne. Irgendwann gab ich den Widerstand tatsächlich auf und lehnte mich mit einem lauten Seufzen an ihn. Der Mann roch einfach so verdammt gut.
„Jetzt bringe ich dich zurück, damit deine Wunden versorgt werden können und danach werde ich tun was in meiner Macht steht, um dir zu helfen. Oder warum glaubst du bin ich geritten wie der Teufel, damit ich dieser aufgehetzten Meute zuvorkomme?“ Überrascht blickte ich auf.
„Ist das wahr? Und ich dachte ...“
„Du dachtest ich hetzte dir Höllenhunde hinterher? Mädchen, du hast wirklich keine Ahnung.“ Sein Blick war ernst, seine Stimme leicht grollend. Ich schniefte. Mein Herz wollte das alles so gerne annehmen, doch wie konnte er der Gute sein, wenn er mich zurückbringen wollte, um mich für einen Mord zur Verantwortung zu ziehen, den ich nicht begangen hatte?
„Ist das denn wirklich wahr? Du bist hier um mich zu retten?“ Es war eine naive Frage, aber ich wollte seine Antwort hören, wollte so sehr, dass ich jemandem wichtig war und ihm etwas bedeutete. Sein Blick wurde eine Spur dunkler.
„Die Herzogin war außer sich und absolut davon überzeugt, dass du den Herzog getötet hast. Ihre genauen Befehle kannte ich nicht, doch ich fand es ratsam ihren ausgeschickten Männern zuvorzukommen. Denn, glaube mir! Ihnen wärst du nicht entkommen, egal wie sehr du dich bemüht hättest. Diese Hunde finden dich, egal wo du dich versteckst und sie sind nur von wenigen zu beherrschen. Die Männer, die bei den Hunden waren, hätten dich nicht retten können und wie einfach wäre es für die Herzogin eine tote Rumarin als die Täterin hinzustellen, die sie vielleicht gar nicht ist.“
„Vielleicht? Ich habe mit dem Mord wirklich nichts zu tun. Was hätte ich denn für einen Vorteil, wenn der Herzog stirbt?“
„ Scht! Der Wald hat Ohren. Wir dürfen hier nicht darüber reden“, meinte er, sah mich dabei aber so an, als könnte er sich durchaus vorstellen, dass ich die Wahrheit sprach. Mein Herz schlug vor Freude schneller, meine Augen waren voller Tränen und seine so nah und klar, dass ich meinte darin versinken zu müssen. Ehe ich mich versah, küsste er mich doch noch. Vielleicht hatte er gerade das Blaue vom Himmel gelogen, doch seinem Kuss konnte ich mich nicht entziehen. Dabei war es kein leidenschaftlicher Kuss, sondern eine sanfte Zärtlichkeit, eine Wiedergutmachung und es fühlte sich an, als würde ich nach Hause kommen. Immer wieder dachte ich daran,
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