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Farben der Sehnsucht

Titel: Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaugth
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Sloan, indem sie ihm ein kurzes Lächeln schenkte und sich dann wieder ihren Notizen zuwandte. Die Wahrheit war, daß sie ebenso wie die meisten ihrer Kollegen nach Kräften zum Gelingen seiner zunächst aussichtslos verlaufenen Bemühungen um seine zukünftige Ehefrau beigetragen hatte. Mary Beths wohlhabende Eltern waren anfangs wenig begeistert über die Heirat ihrer Tochter mit einem Police-Officer gewesen, dessen berufliche und finanzielle Aussichten eher bescheiden waren. Aber Pete war hartnäckig geblieben, und seine Kollegen hatten ihn maßgeblich unterstützt, indem sie ihm alle nur erdenklichen - wenn auch teilweise nicht sehr erfolgreichen - Ratschläge gegeben hatten, wie er über alle Hindernisse hinweg Mary Beths Herz und Hand gewinnen konnte. Jetzt, da seine Hochzeit unmittelbar bevorstand, zeigte er eine ehrliche und fast kindliche Begeisterung, die Sloan sehr rührte.
    »Vergiß nicht, heute zu meinem Polterabend am Strand zu kommen«, erinnerte er sie. Jess Jessup, Leo Reagan und Ted Burnby hatten ursprünglich eine typische Junggesellenparty mit dem Auftritt einer Stripperin und einem anschließenden wilden Besäufnis geplant, aber davon hatte Pete nichts hören wollen. Seine Heirat mit Mary Beth bedeutete ihm zuviel, hatte er erklärt, um irgend etwas zu tun, was er später bereuen könnte... oder was sie ihn später, bereuen lassen würde , fügte Jess Jessup hinzu. Um ganz sicherzugehen, daß alles in geregelten Bahnen verlaufen würde, hatte Pete sogar darauf bestanden, daß jeder seinen »Anhang« mitbringen konnte; er selbst wollte selbstverständlich Mary Beth dabeihaben.
    »Ich dachte, daß die Party erst morgen abend stattfindet«, log Sloan und tat so, als wäre sie nicht sicher, ob sie kommen konnte.
    »Sloan, du mußt kommen! Es wird eine ganz phantastische Party werden. Wir machen ein Lagerfeuer am Strand und grillen und...«
    »Klingt mir ganz nach einer Gesetzesübertretung«, scherzte sie.
    »Du kannst soviel Bier trinken, wie du willst«, konterte Pete.
    »Trunkenheit und ungebührliches Verhalten in der Öffentlichkeit... Wir werden bei einer Razzia aufgegriffen werden und als weitbekannte Skandaltruppe in die Geschichte unseres Landes eingehen.«
    »Es wird doch gar niemand im Dienst sein, um eine Razzia zu machen«, entgegnete er fröhlich.
    »Doch, ich werde im Dienst sein«, sagte Sloan. »Ich teile mir heute abend eine Schicht mit Derek Kipinski, so daß zuerst er zu deiner Party kommen kann und später ich.« Als Pete sie ziemlich enttäuscht ansah, fügte sie ernster hinzu: »Es muß jemand dasein, um den Strand zu überwachen, Pete; wir haben dort ein ernsthaftes Drogenproblem, vor allem an den Wochenenden.«
    »Das weiß ich doch, aber wir werden dem Problem nicht Herr werden, wenn wir ein paar kleine Fische am Strand festnehmen. Das Zeug kommt per Schiff herein. Wenn wir es wirklich loswerden wollen, müssen wir es noch auf See abfangen.«
    »Das ist der Job der Drogenfahndung, und ich zweifle nicht daran, daß sie sich darum kümmert. Unser Job ist es, den Strand und die Straßen sauberzuhalten.«
    Sie warf einen Blick zur Tür und sah, daß Sara gerade hereinkam; dann überprüfte sie nochmals kurz ihre Liste für den Selbstverteidigungskurs. »Mein Unterricht beginnt in zehn Minuten.«
    Pete drückte ihr freundschaftlich die Schulter und schlenderte zurück zu seinem Schreibtisch, um einen Anruf zu erledigen. Sobald er außer Hörweite war, stand Leo Reagan auf und kam herüber zu Sloans Schreibtisch. »Ich wette zehn zu eins, daß er Mary Beth anruft«, sagte er. »Das hat er heute schon dreimal getan.«
    »Er ist völlig verrückt nach ihr«, stimmte Jess zu.
    Sara war inzwischen hinzugekommen, setzte sich lässig auf Sloans Schreibtisch und schenkte den beiden Männern ein Begrüßungslächeln; dann warf sie einen amüsierten Blick vorbei an Leo auf Pete, der sich mit dem Hörer in der Hand gemütlich in seinem Stuhl zurückgelehnt hatte und versonnen die Decke angrinste. »Ich finde ihn wirklich süß«, sagte sie. »Seinem Gesichtsausdruck nach zu schließen, telefoniert er gerade mit Mary Beth.«
    Leo warf einen prüfenden Blick auf Pete, sah, daß er beschäftigt war, und zog dann einen Briefumschlag aus seiner Hemdtasche, den er Jess reichte. »Wir machen eine kleine Sammlung, um Pete und Mary Beth ein Hochzeitsgeschenk zu kaufen. Jeder von uns steuert fünfundzwanzig Dollar bei.«
    »Wollen wir ihm etwa ein Haus kaufen?« fragte Jess, griff aber bereitwillig

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