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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Flusswelt der Zeit
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wenn es zur Verteidigung meines Lebens oder um andere zu beschützen notwendig ist«, sagte Burton. »Aber ich bin kein Mörder.«
    »Einen Juden zu töten ist nichts anderes als ein Akt der Selbstverteidigung«, erwiderte Göring. »Wenn Sie es nicht tun wollen, werden Sie an seiner Stelle sterben – auch wenn es etwas länger dauert.«
    »Ich werde es nicht tun«, sagte Burton.
    Göring seufzte. »Ihr Engländer! Nun, ich hätte euch lieber an meiner Seite gehabt. Aber wenn ihr euch weigert, rational zu handeln, dann eben nicht.«
    Zu Frigate gewandt, sagte er: »Und was ist mit Ihnen?«
    Frigate, der immer noch nicht wieder ganz Herr seines Körpers war, erwiderte: »Nach dem, was Sie angerichtet haben, landete Ihre Asche auf einer Müllkippe von Dachau. Haben Sie vor, dieselben verbrecherischen Dinge, die Sie schon auf der Erde trieben, hier zu wiederholen?«
    Göring lachte und sagte: »Ich weiß, was aus mir wurde. Eine Menge meiner jüdischen Sklaven hat mir darüber berichtet.« Er deutete auf Monat: »Wer ist dieses Ungeheuer?«
    Burton erklärte ihm, wer Monat war. Göring schaute ihn sich verwundert an und meinte schließlich: »Er kommt ebenfalls zu den Sklaven. Ich könnte ihm nicht über den Weg trauen. He, du da, Affenmensch. Wie entscheidest du dich?«
    Zu Burtons Überraschung trat Kazz vor. »Ich für dich töten. Will kein Sklave sein.«
    Während die Wachen die Lanzen auf ihn richteten, nahm er die Keule in die Hand. Offenbar trauten die Männer ihm nicht so recht und fürchteten, er werde sie angreifen. Kazz warf ihnen einen finsteren Blick zu, dann hob er die Waffe. Er führte einen heftigen Schlag, dann fiel der Sklave mit dem Gesicht in den Schmutz. Kazz gab Campbell die Keule zurück und stellte sich zur Seite. Er vermied es, Burton anzusehen.
    Göring sagte: »Wir, werden die Sklaven heute Abend zusammentreiben und ihnen zeigen, was mit ihnen geschieht, wenn sie einen Fluchtversuch unternehmen. Wir werden die Flüchtlinge für eine Weile über dem Feuer rösten und dann von ihren Leiden erlösen. Mein werter Kollege wird es sich nicht nehmen lassen, persönlich die Keule zu führen. Er mag solche Dinge gern.«
    Dann deutete er auf Alice. »Diese da. Die nehme ich.«
    Tullius stand auf. »Nein, nein. Sie gefällt mir. Nimm du die anderen, Hermann. Ich gebe dir alle. Aber die… die möchte ich gerne haben. Sie sieht aus wie – wie sagst du? – eine Aristokratin. Ist sie… eine Königin?«
    Sein Englisch war entsetzlich. Burton brüllte auf, riß die Keule aus Campbells Hand und sprang mit einem Satz auf den Eichentisch. Göring zuckte zurück; die Keulenspitze hatte seine Nase nur um einen Zentimeter verfehlt.
    Gleichzeitig warf der Römer Burton eine Lanze entgegen, die ihn an der Schulter verletzte. Aber er ließ die Keule nicht fallen, wirbelte herum und schlug Tullius eine andere Waffe aus der Hand.
    Brüllend warfen sich die Sklaven auf die Wachen. Frigate hatte plötzlich einen Speer in der Hand und drosch Kazz mit dem stumpfen Ende über den Schädel. Kazz taumelte. Monat trat einem der Wächter in den Magen und entriß ihm den Speer.
    Was danach geschah, entzog sich Burtons Kenntnis. Als er wieder zu sich kam, war es dunkel. Sein Kopf schmerzte noch mehr als zuvor, und Schultern und Rippen waren beinahe gefühllos geworden. Er lag innerhalb eines von Palisaden umzäunten Hofes, etwa zwanzig mal zwanzig Meter groß. Fünf Meter über ihnen befand sich ein Wehrgang, auf dem bewaffnete Wächter patrouillierten.
    Stöhnend setzte er sich auf. Frigate, der neben ihm kniete, sagte: »Ich hatte schon befürchtet, du würdest nie mehr erwachen.«
    »Wo sind die Frauen?« fragte Burton.
    Frigate begann zu weinen. Burton schüttelte benommen den Kopf und sagte: »Hör mit dem Gewinsel auf. Wo sind sie?«
    »Wo, zum Teufel, vermutest du sie denn?« fuhr Frigate ihn an. »Oh, mein Gott!«
    »Du solltest besser nicht daran denken«, sagte Burton. »Wir können jetzt doch nichts für sie tun. Jedenfalls nicht jetzt. Wieso hat man mich nicht umgebracht, nachdem ich Göring angriff?«
    Frigate wischte sich die Tränen ab und sagte: »Ich habe keine Ahnung.
    Vielleicht sparen sie dich und mich für das Feuer auf. Als abschreckendes Beispiel. Ich wünschte, sie hätten uns umgebracht.«
    »Was denn«, erwiderte Burton verächtlich. »Da hast du gerade erst ein Paradies gewonnen und wünschst dir schon, es wieder zu verlieren?« Er lachte, hielt es aber wegen der starken Kopfschmerzen nicht allzu

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