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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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Ägypter, hatte einer Gruppe angehört, die von einem Pharao namens Echnaton angeführt worden war. Du weißt schon, wen ich meine, der Pharao, der im dreizehnten Jahrhundert vor Christus versuchte, eine monotheistische Religion zu gründen. Echnaton war in einem Gebiet, in dem die Leute seiner eigenen Zeit dominierten, zum Leben erweckt worden. Der Geschichtenerzähler, ein Adeliger namens Paheri, wurde zusammen mit vierzig anderen in Echnatons Dienste genommen. Sie bauten ein Boot und fuhren davon, ohne daß jemand von ihnen wußte, wie weit die Reise sie führen mochte. Sie wußten nicht einmal, wo ihr Ziel lag, ausgenommen, daß sie versuchen wollten, die Quelle des Flusses zu erreichen. Echnaton, der an Aton, den Sonnengott, glaubte, war der festen Überzeugung, daß dieser dort leben müsse und eine Pilgerreise in diese Zone nur dazu dienen könnte, sein Image bei den Göttern aufzupolieren, damit sie ihm den rechten Weg ins Paradies wiesen, denn in seinen Augen konnte die Flußwelt lediglich eine Zwischenstation sein.
    Im Gegensatz zu Echnaton war Paheri allerdings ein konservativer Polytheist. Er glaubte an die »wahren« Götter: Ra, Horus, Isis, die ganze alte Bande, und folgte Echnaton nur deswegen, weil er glaubte, daß dieser, nachdem er sie an den Hof der Götter geführt hatte, von diesen schon sein Fett abkriegen würde, nachdem er sie auf der Erde hatte in die Rumpelkammer bringen lassen. Letzten Endes würde die ausgleichende Gerechtigkeit Echnaton auf die Müllkippe des Opportunismus schmettern – und ihn, Paheri, für seine Standhaftigkeit in Glaubensfragen belohnen.
    Glücklicherweise befand sich der Ort ihres zweiten Lebens ziemlich hoch im Norden, was ihre Fahrt nicht übermäßig lange ausweiten würde; drüber hinaus waren die Zonen, durch die sie kamen, hauptsächlich von Skandinaviern aus dem späten zwanzigsten Jahrhundert bevölkert, die sich nicht nur friedlich, sondern sogar entgegenkommend verhielten und es der ägyptischen Expedition bereitwillig erlaubten, ihre Gralsteine zur Auffrischung der Vorräte zu benutzen.
    Als sie der Polregion näher kamen, drangen sie in ein Gebiet ein, in dem gigantische Frühmenschen lebten, die möglicherweise mit einer Spezies identisch waren, deren Fossilien man auf der Erde niemals gefunden hatte. Sie waren zweieinhalb bis drei Meter groß, ob man das nun glaubte oder nicht, und hatten Nasen, die an Schnabelaffen erinnerten. Sie kannten zwar eine Sprache, verfügten aber über keinen besonders großen Wortschatz.
    Jeder einzelne dieser haarigen Gestalten hätte die ganze Mannschaft mit einer Hand fertigmachen können, aber seltsamerweise fürchteten sie sich vor dem Boot der Ägypter und hielten es für ein lebendes Wesen oder irgendein Seeungeheuer. Des weiteren war das Gebiet, in dem sie lebten (es war mehrere tausend Kilometer lang), von der dahinterliegenden Zone durch eine sehr schmale Enge abgetrennt, durch die der Fluß mit solcher Kraft schoß, daß es keinem Ruderer möglich gewesen wäre, sie zu bezwingen.
    Dadurch wurden die Ägypter aufgehalten. Es kostete sie zwar sechs Monate harter Arbeit, aber schließlich schafften sie es doch. Unter Benutzung einiger Feuerstein- und Eisenwerkzeuge – es gab ein wenig Eisen in diesem Gebiet, das sie gegen Schnaps und Tabak eintauschten – schlugen sie etwa drei Meter oberhalb des Wasserspiegels einen Sims in das Gestein. Sie zerlegten das Boot in seine Einzelteile, packten es sich auf den Rücken und legten so eine Strecke von etwa einem Kilometer zurück.
    Im Land der Giganten gelang es ihnen weiterhin, einen Riesen zu rekrutieren, dessen Namen niemand aussprechen konnte. Sie nannten ihn Djehuti (die griechische Form dieses Namens lautet Thoth), weil seine lange Nase an den Gott gleichen Namens erinnerte. Thoth hat den Kopf eines langschnäbeligen Vogels, den man Ibis nennt.
    Das Boot machte seinen Weg weiter flußaufwärts, bis die Gralsteine endeten und man in eine Landschaft dichter Nebel kam. Obwohl der Fluß auf seinem Weg durch den hinter den Bergen liegenden See viel von seiner Wärme verloren hatte, gab er immer noch genügend ab, um Dünste zu erzeugen, sobald er auf kältere Luftschichten traf.
    Sie erreichten einen Wasserfall, der groß genug war, um den Mond darauf herabschwimmen zu lassen, berichtete Paheri. Man ließ das Boot stehen, das nach allem, was man darüber weiß, immer noch dort liegen muß, wenn es nicht inzwischen bei der dort herrschenden Feuchtigkeit verrottet

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