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Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das magische Labyrinth
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setzte sich hin und rang nach Atem.
    Die Gesegnete Croomes beschwerte sich darüber, daß man sie nicht hatte springen lassen, und meinte, damit habe man sie der Möglichkeit beraubt, dem Herrn die Festigkeit ihres Glaubens zu demonstrieren.
    »Niemand hat dich davon abgehalten«, sagte Frigate. »Aber um die Wahrheit zu sagen, mir hätte es auch nicht gefallen. Alles, was mich zurückhielt, war der Gedanke, daß die Gruppe geschwächt worden wäre, hätte ich mein Ziel nicht erreicht. Vielleicht versuche ich es aber trotzdem noch einmal, nur um zu beweisen, daß ich es kann.«
    Er sah Tai-Peng an, und beide brachen in ein lautes Gelächter aus.
    »Mich legt ihr nicht rein«, sagte Croomes auf Englisch. »Ihr beide hattet vor etwas, zu dem eine Frau bereit war, Angst.«
    »Das unterscheidet uns eben von dir«, sagte Frigate. »Wir sind nämlich nicht verrückt.«
    Als sie einigermaßen wieder bei Atem waren, banden sie die Enden eines langen, dicken Seils um die Felsen und sicherten letztere mit kleinen Steinen ab. Joe glitt über den Rand des Abgrundes, packte das durchhängende Seil und zog sich Hand über Hand darüber hinweg. Um sicherzugehen, daß sein immenses Körpergewicht den- diesseitigen Felsen nicht ins Rollen brachte, hielten einige Leute das Seil fest. Zum Glück erwiesen sich ihre Bemühungen aber als unnötig. Als Joe den gegenüberliegenden Rand erreicht hatte, ließen ein paar Mann das Seil los und halfen ihm hoch.
    »Jungejunge«, keuchte Joe. »Ich hoffe, daf ich daf nicht noch einmal machen muf! Ich hab’ euch fwar noch nie waf davon erfählt, aber jedef Mal, wenn ich irgendwo hoch oben bin, habe ich daf Gefühl, ich müfte da runterfpringen.«

43
    Es kostete sie zwei Stunden, den Sims zu erreichen, der innerhalb des Gebirgsringes den See umzog.
    »Hier ift ef fwar schon fiemlich eng«, sagte Joe, »aber wartet erft mal ab, bif wir da find, wo die beiden Ägypter abftürften. Mann, da ficht ef noch ganf anderf auf!«
    Tausend Meter unter ihnen breitete sich eine undurchdringliche Wolkenmasse aus. Sie schliefen acht Stunden, nahmen das übliche eintönige Frühstück ein und gingen weiter. Obwohl die Ägypter diesen Weg auf allen vieren hinter sich gebracht hatten, ging man aufrecht, wandte das Gesicht der Steilwand zu und tastete sich, nach Löchern und Vorsprüngen greifend, Meter um Meter weiter voran.
    Die Luft wurde ein wenig wärmer. Nach der langen Reise durch die arktischen Regionen und dem Durchqueren des Polarsees gab der Fluß an dieser Stelle immer noch etwas Wärme ab.
    Sie überquerten den Sims ohne Schwierigkeiten. Irgendwann erreichten sie ein anderes Plateau und befanden sich nun, wie Joe ausführte, in der Nähe des Sees. Auf schmerzenden Füßen marschierte er auf einen Abhang zu und richtete den Strahl seiner Lampe auf einen neuen Sims, der diesmal unter ihnen lag.
    Der Sims lag in einer Tiefe von eineinhalb Metern, war etwa sechzig Zentimeter breit und führte in ein dünnes Nebelfeld hinab. Wäre ein Horizont vorhanden gewesen, hätte man sagen können, er führe in einem Winkel von fünfundvierzig Grad genau darauf zu.
    »Wir müssen einige Sachen hier zurücklassen, damit unser Gepäck weniger wird«, sagte Burton. »Der Weg ist zu eng, als daß wir alles mitschleppen könnten.«
    »Yeah, ich weif«, sagte Joe. »Waf mir allerdingf Angft macht, Dick, ift, Daf die Ethiker irgendwo unterbrochen haben. Heiliger Bimbam, waf ift, wenn fie die Höhle da unten entdeckt haben?«
    »Dann müssen wir uns, wie ich vorher schon sagte, auf den aufblasbaren Kajak verlassen, der in deinem Gepäck ist. Er kann zwei von uns zum Turm rüberbringen.«
    »Ja, ficher. Aber auch der kann mich nicht davon abhalten, darüber fu fprechen. Reden löft nämlich Fpannungen.«
    Obwohl die Sonne sich nie über die den See umgebenden Berge erhob, herrschte in dieser Gegend ein gewisses Dämmerlicht. »Bevor ich weit genug kam«, sagte Joe, »bin ich abgeftürft. Defwegen weif ich gar nicht, wie weit diefer Pfad überhaupt geht. Vielleicht brauchen wir einen ganfen Tag oder noch länger, um unten anfukommen.«
    »Tom Mix erwähnte einmal, der Ägypter Paheri habe ihm erzählt, daß sie eine Essenspause einlegten, bevor sie unten waren«, sagte Burton. »Aber das muß nicht viel heißen. Da die ganze Reise ziemlich erschöpfend war, haben sie vielleicht eher Hunger bekommen als gewöhnlich.«
    Sie fanden eine kleine Höhle. Um den Wind draußen zu halten, rollte Joe mit der Hilfe einiger anderer einen

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