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Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das magische Labyrinth
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eines Menschen getreten. Es lag mit dem Gesicht auf dem Boden und hielt den rechten Armknochen – als wolle es nach irgend etwas greifen – ausgestreckt. Burton hob den Schädel des Skeletts auf, sah hinein und suchte schließlich den Boden ab. Aber ein kleines, schwarzes Kügelchen war nirgendwo zu erblicken.
    Das Licht kam aus neun großen, metallenen Kugeln, die auf ebensolchen, vier Meter hohen Dreibeinen standen. Das Licht wirkte kalt.
    In zehn V-förmigen Gestellen ruhten schwarze Metallboote. Eins der Gestelle war leer. Darin hatte sich das Boot befunden, mit dem die Ägypter auf den Turm zugerudert waren.
    Die Boote waren unterschiedlich groß. Das längste konnte dreißig Personen aufnehmen.
    Links von ihnen befanden sich Metallregale, in denen graue Büchsen standen. Sie waren fünfundzwanzig Zentimeter hoch und hatten einen Durchmesser von zwölf.
    Alles war so, wie Paheri es beschrieben hatte.
    Außer den drei Skeletten, die in blauen Kleidern neben einem der Boote lagen.
    Die anderen traten nun auch ein. Sie unterhielten sich leise. Gewiß, die Umgebung flößte ihnen allen Unbehagen ein, aber Burton war entschlossen, jegliche Gefühle dieser Art so lange zu ignorieren, bis er wußte, wer die drei Unbekannten waren.
    Ihre Kleidung schien aus einem Stück zu bestehen. Sie verfügten weder über Taschen noch über Knöpfe oder Nähte. Das Material fühlte sich an, als sei es gepreßt; dort, wo er es mit den Fingern berührte, blieben Vertiefungen zurück. Burton rollte die Schädel beiseite und schüttelte die Knochen aus den Kleidern. Einer der Toten war hochgewachsen und starkknochig gewesen. Er hatte überdimensional große Augenwülste und schwere Kinnbacken. Möglicherweise ein Mann aus dem frühen Paläolithikum. Die Knochen der beiden anderen deuteten auf Menschen modernerer Zeiten hin. Eins der Becken gehörte einer Frau.
    In jedem der Schädel befand sich eine kleine, schwarze Kugel. Würde er nicht danach gesucht haben, er hätte sie nie gefunden.
    Es gab keinerlei Anzeichen, daß die Unbekannten eines gewaltsamen Todes gestorben waren. Aber was hatte diese Agenten dann niedergestreckt?
    Und womit waren sie hierher gekommen?
    Mit einer dieser Flugmaschinen, die er vor vielen Jahren einmal kurz gesehen hatte? Aber vor dem Höhleneingang hatten sie nicht Derartiges gefunden. War sie abgetrieben worden? Oder im See versunken?
    Wer oder was hatte die drei überrascht? Warum waren die Turmbewohner nicht irgendwann gekommen, um nach ihnen zu sehen?
    Sie waren nicht gekommen, weil sie genug eigene Probleme hatten. Oder weil sie tot waren – da das gleiche Ereignis, das die drei Unbekannten auf dem Gewissen hatte, auch für ihr Ableben verantwortlich war.
    X mußte seine Hände in diesem Spiel gehabt haben.
    Burton fragte sich, ob das, was den Tod dieser drei verursacht hatte, auch dafür verantwortlich war, daß X und die anderen Agenten und Ethiker nun auf der Flußwelt umherirrten.
    Wenn dem so war, dann gab es auch keine Flugmaschine mehr, die vom Turm aus zu ihnen herüberkommen und sie auflesen konnte. Der Abtrünnige konnte den Turm ebenso wenig mit einer versteckten Maschine erreichen. Wie Barry Thorn wäre auch er gezwungen gewesen, sich an Bord des von Firebrass gebauten Luftschiffes zu begeben. Und auch dann hätte er sein Ziel nicht erreicht.
    Von Burtons Standpunkt aus betrachtet, hatte dieses Ereignis X und ihm gewisse Vorteile verschafft. Die Agenten hatten offensichtlich die von den Steilwänden herabhängenden Seile ebenso gefunden wie die Tunnels. Auch mußte ihnen klargeworden sein, daß es einigen Talbewohnern gelungen war, über den schmalen Sims zum Polarsee hinabzusteigen. Und letztlich hatten sie auch die Höhle gefunden und dafür gesorgt, daß kein Unbefugter sie mehr erreichen konnte.
    Wären die drei nicht umgekommen, hätte man den Höhleneingang versiegelt.
    Burton ging auf die mit Büchsen gefüllten Regale zu. An der Seitenwand eines jeden befand sich ein dreißig mal dreißig Zentimeter großer Plastikbogen. Die darauf abgebildeten Zeichnungen demonstrierten, wie man die Büchsen öffnen konnte. Da Burton aufgrund der Erzählung Paheris wußte, was er tun mußte, waren die Zeichnungen für ihn überflüssig. Er umrundete den oberen Rand einer Büchse mit der Fingerspitze und wartete ein paar Sekunden. Der äußerlich wie Metall wirkende Deckel krümmte sich, wurde durchsichtig und zu einem gelatineartigen Film, den man mit den Fingern leicht durchstoßen konnte.
    Mit

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