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Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das magische Labyrinth
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lauter Stimme sagte Burton: »X hat offenbar an Teller und Besteck keinen Gedanken verschwendet! Aber das ist schon in Ordnung. Wir können auch mit den Fingern essen!«
    Der Hunger trieb die anderen dazu, den Blick von den anderen Gegenständen loszureißen und seinem Beispiel zu folgen. Gierig schlangen sie das warme Fleisch mit den Fingern hinunter. Andere Büchsen enthielten Brot. Sie aßen, bis ihre Mägen gefüllt waren. Es gab nun keinen Grund mehr, sich irgendwelche Selbstbeschränkungen aufzuerlegen. Die Vorräte waren mehr als reichlich.
    Burton saß auf dem Boden, hatte den Rücken gegen die Höhlenwand gelehnt und beobachtete die anderen.
    Wenn einer von ihnen X war, warum offenbarte er ihnen dann nicht seine Identität?
    Etwa deswegen, weil er die Leute aus dem Flußtal nur als Statisten brauchte? Sollten sie nur die Kastanien für ihn aus dem Feuer holen, wenn er sich in einer Situation befand, in der er ohne sie hilflos war?
    Wenn das stimmte: Warum hatte er ihnen dann nicht schon zu Anfang gesagt, was er von ihnen erwartete?
    Oder hatte er das tun wollen und war lediglich von zu vielen unerwarteten Ereignissen überrollt worden? Befand er sich nun in einer Position, in der er ohne ihre Hilfe auskam? Sah er in ihnen möglicherweise sogar eine Behinderung?
    Warum war er überhaupt abtrünnig geworden?
    Burton glaubte die Geschichte nicht, die X über die Wiedererweckungsmotive der anderen Ethiker verbreitet hatte.
    Er war sich nicht einmal darüber im klaren, ob er sich nicht mit jemandem verbündet hatte, dessen Ziele – wenn er sie erfuhr – er ebenso verabscheute.
    Vielleicht war das auch der Grund, aus dem der geheimnisvolle Fremde sich so rätselhaft aufführte, ihnen die Wahrheit verschwieg und ständig maskiert auftrat.
    Wenn er das noch war.
    Wie immer auch die Wahrheit aussehen mochte: Der Zeitpunkt, sich zu offenbaren, war längst überfällig. Außer – wenn X wußte, daß sich in ihrer Gruppe Agenten oder andere Ethiker befanden. In dem Fall mußte er natürlich davon ausgehen, daß es besser war, seine Maske solange aufrechtzuerhalten, bis sie in das Turminnere eingedrungen waren. Und warum? Weil er dort die Möglichkeiten hatte, seine Gegner zu überrumpeln oder zu töten. Oder weil jemand unter ihnen war, der seine Pläne – mochten sie nun ehrenhaft oder hinterhältig sein – zunichte machen konnte.
    Wenn er unehrenhafte Ziele verfolgte, war es vielleicht sogar nötig, daß er sich seiner eigenen Helfershelfer entledigen mußte. In einem solchen Fall hatte er sie nur benutzt, um zum Turm zu kommen.
    Wie war er überhaupt auf den Gedanken verfallen, daß er ihre Hilfe brauchte?
    Nun… Als man Spruce verhört hatte, hatte dieser den Operateur eines gigantischen Computers erwähnt. Burton hatte zwar keine Ahnung, wer dieser Operateur war, aber man konnte nicht ausschließen, daß X vor oder während des Wiedererweckungsprojekts heimlich einen Computer eingesetzt hatte. Vielleicht hatte er der Maschine alle seinen illegalen Plan betreffenden Informationen eingegeben und sie ausrechnen lassen, auf welche Hindernisse er im Verlauf seines Vorhabens stoßen könnte. Vielleicht hatte ihn der Computer sogar mit Möglichkeiten konfrontiert, an die X nicht einmal im Traum gedacht hatte.
    Vielleicht hatten eine oder mehrere der durchgerechneten Möglichkeiten den Einsatz von Helfershelfern unabdingbar gemacht. Die gegenwärtige Lage mußte also das Resultat irgendwelcher Berechnungen sein.
    Na gut.
    X hatte sich also Helfer angeworben und sämtliche Fragen und Antworten aus dem Computer gelöscht. Irgendwie war ihm dies gelungen, ohne daß der Operateur davon erfahren hatte. Vorausgesetzt, Spruce hatte die Wahrheit gesagt und es gab überhaupt so etwas wie einen Computer und einen Operateur.
    Momentan bestand Burtons großes Problem darin, daß X ihm nicht gesagt hatte, wer er war. Was wiederum bedeutete, daß der geheimnisvolle Fremde bald etwas unternehmen mußte – und zwar nicht für, sondern gegen sie.
    Burton war der Meinung, daß sie, bevor sie mit den Booten hinausfuhren, erst einmal schlafen sollten. Da alle damit einverstanden waren, breiteten sie ihre Kleider auf dem Boden aus und rollten andere zu Kissen zusammen. Da es in der Höhle ziemlich warm war, erübrigte es sich, daß sie sich zudeckten. Die warme Luft entströmte einigen Schlitzen im Boden nahe der Höhlenwände.
    »Möglicherweise wird die Höhle mit Atomenergie geheizt«, sagte Frigate. »Das gilt auch für die

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