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Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das magische Labyrinth
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um sich bei dem Mann, der ihm das Leben gerettet hatte, für seine Undankbarkeit zu entschuldigen.
    »Ich hätte Sie nicht verhöhnen sollen, nachdem Sie mich gerettet und aufgenommen haben. Ich bitte Sie tausendmal um Entschuldigung und hoffe, daß Sie mir wenigstens einmal verzeihen.«
    »Ich verzeihe Ihnen«, sagte Malory ernst. »Sind Sie, nachdem Sie sich unserer Kirche auf Erden entsagten und Gott gelästert haben, vielleicht daran interessiert, an der Messe teilzunehmen, die heute Abend zugunsten der Seelen Ihrer verstorbenen Kameraden abgehalten werden soll?«
    »Das könnte ich zumindest tun«, sagte de Bergerac.
    Während der Messe weinte er in einem fort, so daß Malory anschließend eine Möglichkeit sah, ihn auf seine Gefühle hin anzusprechen. Er fragte ihn, ob er bereit sei, zu Gott zurückzukehren.
    »Ich bin mir nicht bewußt, daß ich ihn jemals verlassen habe, wenn er wirklich existiert«, sagte der Franzose. »Ich habe um jene geweint, die ich an Bord der Parseval liebte, aber auch um die, die ich respektierte. Ich habe aus Wut über Thorn geweint – oder wie immer sein wahrer Name lauten mag. Und außerdem habe ich geweint, weil immer noch so viele Männer und Frauen unwissend und abergläubisch genug sind, um an diesen Mummenschanz zu glauben.«
    »Meinen Sie damit die Messe?« fragte Malory eisig.
    »Ja, verzeihen Sie mir noch einmal!« rief de Bergerac aus.
    »Nicht bevor Sie aufrichtig bereuen«, sagte Malory, »und jenen Gott anrufen, den Sie so geringschätzig behandelt haben.«
    »Quelle mérde!« sagte de Bergerac. Aber schon kurz darauf umarmte er Malory und küßte ihn auf beide Wangen. »Wie sehr ich mir doch wünsche, daß Ihr Glaube der Wahrheit entsprechen möge! Aber wenn er das täte – wie könnte ich dann Gott vergeben?«
    Er verabschiedete sich von Malory und sagte ihm, daß er ihn möglicherweise nie wiedersehen würde. Am nächsten Morgen reiste er flußaufwärts ab. Malory vermutete, daß de Bergerac ein Boot stehlen würde, um rascher zum Ziel zu kommen, und irrte sich nicht.
    Malory dachte oft an den Mann, der aus dem brennenden Luftschiff gesprungen war und wirklich den Turm gesehen hatte, von dem so viele sprachen, ohne ihn je zu Gesicht bekommen zu haben. Nur der Franzose und seine Mannschaftskameraden hatten ihn gesehen – und wenn man der Geschichte Glauben schenken konnte, eine Gruppe von Altägyptern und ein großer behaarter Frühmensch.
    Knapp drei Jahre später kam das zweite große, von Schaufelrädern angetriebene Schiff vorbei. Es war nicht nur größer als die Rex, sondern auch luxuriöser, schneller und besser gepanzert und bewaffnet. Aber es hieß nicht Mark Twain. Samuel Clemens, der Kapitän, hatte ihm den Namen Nicht vermietbar gegeben. Offenbar hatte er davon gehört, daß König John sein Schiff, die erste Nicht vermietbar, in Rex Grandissimus umgetauft hatte. So hatte Clemens sich den Namen zurückgeholt, der ursprünglich auf der Hülle seines ersten Schiffes gestanden hatte.
    Das Schiff legte an, um seinen Batacitor aufzuladen und die Gralzylinder zu füllen. Malory hatte zwar keine Möglichkeit, mit dem Kapitän zu sprechen, aber er sah ihn in Begleitung seines ungewöhnlichen Leibwächters. Joe Miller wirkte auf ihn wie ein Scheusal. Er war fast drei Meter groß und wog achthundert Pfund. Allerdings war er nicht so behaart, wie die Legenden berichteten. In Wahrheit unterschied er sich in dieser Beziehung nicht viel von den meisten behaarten Männern – nur war sein Haar länger. Sein Gesicht war mit einem massiven, vorstehenden Kinn ausgestattet, und er hatte eine Nase, die wie eine Gurke oder der Zinken eines Affen aussah. Trotzdem wirkte er intelligent.

4
    Der Verfolger war unterwegs.
    Es war eine Stunde vor Mittag. Noch eine Stunde, dann würde das wunderbare Flußschiff vor Anker gehen und das dicke, mit einer Kupferkappe versehene Aluminiumkabel einen Gralstein mit dem Batacitor verbinden. Nachdem der Stein eine anständige Ladung abgegeben hatte, waren die Speicher wieder voll, und auch die Gräle, die an Bord auf einer Kupferplatte standen, gefüllt mit Nahrung, Schnaps und anderen Dingen.
    Die Schiffshülle war – abgesehen von den Schaufelkästen – weiß. Auf den Schutzblechen, die die Schaufelräder teilweise abdeckten, stand in großen, schwarzen Buchstaben: Nicht Vermietbar. Und darunter, in kleineren Lettern: Samuel Clemens, Kapitän. Darunter wiederum stand, in noch kleineren Buchstaben: Inhaber & Betreiber: Die Rächer,

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