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Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Götter der Flußwelt
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Phantasie täuschen lassen.«
    »Ja, aber hat er es wirklich?«
    Es war nicht nötig, die Konsole einzusetzen. Burton stellte dem Computer -der sich von den kleinen Hilfscomputern deutlich unterschied - ein paar Fragen. Ein kreisrunder Abschnitt der Wand leuchtete auf, und die darauf befindlichen Worte deuteten an, daß keine unbefugte Person Logas Raum betreten hatte. Sie stellten in Abrede, daß seine Befehle umgestoßen worden waren.
    »Eine Antwort, die nur logisch ist, wie ich eingestehen muß, wenn dieser geheimnisvolle Fremde es ihm so befohlen hat«, sagte Burton. »Sollte es so gewesen sein… Bei Gott, dann haben wir Probleme!«
    Er bat um eine Wiederholung der Szene, die sie auf den Sichtschirmen beobachtet hatten. Es gab keine. Loga hatte den Computer nicht angewiesen, sie aufzuzeichnen.
    »Ich dachte, von nun an würde alles klar, ohne Geheimnisse und geradlinig vonstatten gehen«, sagte Frigate. »Ich hätte es besser wissen müssen. Es geht niemals so vonstatten.« Er machte eine Pause und fuhr dann leise fort: »Er brach auf wie Humpty Dumpty, nur daß Humpty Dumpty zerbrach, nachdem er fiel, und nicht vorher. Und dann verwandelte er sich in Wasser, wie die Böse Hexe des Westens.«
    Burton, der 1890 gestorben war, verstand die letzte Anspielung nicht. Er machte sich im Geist die Notiz, sich bei dem Amerikaner danach zu erkundigen, sobald er Zeit dazu fand.
    Burton wollte den Computer bitten, einen Roboter zu schicken, um die Flüssigkeit aufzuputzen. Nach einigem Nachdenken faßte er jedoch den Entschluß, den Raum so zu hinterlassen, wie er ihn vorgefunden hatte. Er würde die Tür mit einem Codewort verschließen, das nur er kannte. Und dann, wenn jemand sie öffnete…
    Was konnte er tun?
    Nichts. Aber dann wußte er wenigstens, daß es einen Eindringling gab.
    »Wir haben vorausgesetzt«, sagte Nur, »daß das, was wir hier beobachtet zu haben glaubten, wirklich stattgefunden hat.«
    »Glaubst du, wir haben eine Computer-Simulation gesehen?« fragte Frigate.
    »Schon möglich.«
    »Aber was ist mit der Flüssigkeit?« sagte Burton. »Die ist nicht simuliert.«
    »Sie könnte synthetisch sein, ein falscher Hinweis. Logas Stimme ist vielleicht reproduziert worden, um uns zu täuschen und zu verwirren.«
    »Wäre es nicht logischer«, fragte Alice, »Loga einfach zu entführen? Wir hätten glauben können, Loga sei aus dem einen oder anderen Grund einfach fortgegangen.«
    »Warum, in aller Welt, hätte er das tun sollen, Alice?« fragte Burton.
    »Wir wollten übermorgen ins Tal zurückkehren«, sagte Li Po. »Hätte Loga uns loswerden wollen, hätte er es in zwei Tagen bewerkstelligen können. Nein, die Flüssigkeit… Diese ganze Sache… Da ist noch jemand im Turm.«
    »Dann wären insgesamt zehn hier«, sagte Nur.
    »Zehn?« fragte Burton.
    »Wir acht. Plus der Unbekannte, der mit Loga verschwunden ist, obwohl es vielleicht mehr als nur einer bewerkstelligt hat. Plus die Angst. Das ergibt mindestens zehn.«

2
    »In gewisser Hinsicht sind wir Götter«, sagte Frigate.
    »Götter in einem Gefängnis«, sagte Burton.
    Wenn sie sich gottähnlich vorkamen, zeigten ihre Gesichter jedenfalls nicht die unermeßliche Zuversicht und das Glück, das die Götter vom Menschengeschlecht unterscheiden mußte. Sie waren, nachdem sie Logas Räume verlassen hatten, sofort zum höchsten Stockwerk des Turms hinaufgestiegen. Hier, in einer gewaltigen Kammer, befand sich der Hangar der Ethiker. Es gab hier zweihundert Flugzeuge - beziehungsweise Raumschiffe - der verschiedensten Art, und mit jedem davon hätten sie jeden beliebigen Ort im Tal erreichen können. Doch die Hangarschotts mußten geöffnet werden, und das zu tun weigerte sich der Computer, noch konnten sie die Schottmechanismen manuell bedienen.
    Der Unbekannte, der Loga verflüssigt hatte, hatte dem Computer einen übergeordneten Befehl gegeben. Nur er - oder sie, oder diejenigen - hatte die Macht, die Hangarschotts zu heben.
    Sie standen eng zusammen in einer Ecke des gewaltigen Raumes. Boden, Wände und Decke waren in einem monotonen, alleserdrückenden Grau gehalten - der Farbe von Gefängniszellen. Ihre Fluchtmittel, die untertassen-, wurst-und insektenförmigen Maschinen, schienen in der Dunkelheit zu lauern. Sie warteten darauf, benutzt zu werden. Aber von wem?
    Vor der gegenüberliegenden Wand, dreihundert Meter entfernt, befand sich ein dickes zigarrenförmiges Gefährt, das größte der Raumschiffe. Es war ein-hundertundfünfzig Meter lang und

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