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Fast geschenkt

Fast geschenkt

Titel: Fast geschenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Menschen um sich machen. Sie ist so eine Art Schickeria-Regengott.
    »Hi!«, sagt sie und platzt in mein Zimmer. Sie hat einen richtig hübschen, rosafarbenen Samtrock von Whistles an (ich habe übrigens den gleichen), aber sie hat ihn mit einem unmöglichen, braunen Rollkragenpulli mit Lurex kombiniert. »Hi Becky! Kommst du mit?«
    »Nein, heute nicht«, sage ich. »Ich habe zu tun.«
    »Schade.« Fenella macht genauso ein enttäuschtes Gesicht wie Suze vorher. Doch dann hellt sich ihre Miene auf. »Kann ich dann deine Jimmy Choos leihen? Wir haben doch dieselbe Schuhgröße, oder?«
    »Okay . sage ich. »Sind im Kleiderschrank.« Ich zögere und bemühe mich um Taktgefühl. »Möchtest du dir auch ein Oberteil leihen? Ich habe nämlich sogar genau das, das zu deinem Rock gehört. Rosa Kaschmir mit kleinen Perlen. Wirklich schön.«
    »Das hast du?-, sagt Fenny. »Au, ja! Das hier habe ich angezogen, ohne weiter drüber nachzudenken.« Und als sie es auszieht, kommt eine Blonde in einem schwarzen Etuikleid herein und strahlt mich an.
    »Hi. äh... Milla.« Mir fällt der Name gerade noch ein. »Wie geht‘s?«
    »Gut«. sagt sie und sieht mich hoffnungsvoll an. »Fenny hat gesagt, ich könnte deine Stola von English Eccentrics leihen.«
    »Die habe ich schon Suze geliehen«, bedauere ich. »Aber wie wär‘s denn mit... einem lila Umhang mit Pailletten?«
    »Au ja, bitte! Und Binky fragt, ob du noch diesen schwarzen Wickelrock hast?«
    »Tja.« sage ich nachdenklich. »Aber ich glaube, ich habe da einen anderen Rock, der ihr noch viel besser stehen würde...«
    Es vergeht etwa eine halbe Stunde, bis alle sich geliehen haben, was sie wollen. Danach verlässt die ganze Horde endlich wieder mein Zimmer und versichert lautstark, dass ich morgen früh alles wiederbekomme. Und dann kommt Suze herein und sieht einfach umwerfend aus mit ihrer Hochfrisur und den vereinzelt heraushängenden blonden Locken.
    »Bex, bist du wirklich ganz sicher, dass du nicht mit willst? Tarquin kommt auch und ich weiß, dass er sich freuen würde, dich zu sehen.«
    »Aha.« Ich habe Mühe, kein allzu entsetztes Gesicht zu machen. »Er ist also in London?«
    »Nur für ein paar Tage.« Suze sieht mich etwas traurig an. »Also, wenn Luke nicht wäre, Bex... Ich glaube, Tarkie mag dich immer noch.«
    »Ach, so ein Quatsch«, beeile ich mich zu widersprechen. »Das ist doch Ewigkeiten her. Ewigkeiten!«
    Mein erstes und letztes Rendezvous mit Tarquin ist eine der Begebenheiten, an die ich mich am liebsten nie, nie wieder erinnern möchte.
    »Schade.« Suze zuckt mit den Schultern. »Also, bis später dann. Und übertreib‘s nicht mit dem Arbeiten!«
    »Nein, nein«, sage ich und schicke einen Stoßseufzer hinterher. »Oder sagen wir, ich werde es versuchen.«
    Ich warte, bis die Wohnungstür ins Schloss gefallen ist und ich die wartenden Taxis davonbrausen höre. Dann trinke ich einen Schluck Cola Light und wende mich wieder meinem ersten Kapitel zu.
    Erstes Kapitel... Geld ist sehr... Ach, jetzt bin ich gar nicht mehr in der Stimmung für das hier. Suze hatte doch Recht. Ich muss mal Pause machen. Ich meine, wenn ich hier stundenlang vor der Kiste sitze, werde ich ja ganz rammdösig und kann nicht mehr kreativ sein. Und ich habe einen guten Anfang gemacht.
    Ich stehe auf und strecke mich, dann gehe ich ins Wohnzimmer und nehme mir die Tatler. In einer Minute kommt East Enders, dann wahrscheinlich Changing Rooms oder so, oder vielleicht die Doku-Serie über Tierärzte. Das sehe ich mir eben an und dann arbeite ich weiter. Ich meine, ich habe schließlich noch den ganzen Abend vor mir! Ich muss mich zügeln.
    Gedankenverloren schlage ich die Zeitschrift auf und überfliege das Inhaltsverzeichnis - und schon habe ich etwas Interessantes gefunden: Ein kleines Bild von Luke. Mit der Bildunterschrift Alles über Brandon, S. 74! Wieso hat Luke mir nicht erzählt, dass er im Tatler sein würde?
    Das Bild ist sein neuestes offizielles Foto, und ich habe ihm höchstpersönlich bei der Kleiderauswahl dafür geholfen (blaues Hemd, dunkelblaue Fendi-Krawatte). Er blickt sehr ernst und geschäftsmäßig in die Kamera - aber wenn man etwas genauer hinsieht, umspielt ein winziges Lächeln seine Augen. Ich betrachte dieses mir so vertraute Gesicht und werde überschwemmt von einer Woge der Zuneigung. Suze hat Recht. Ich sollte ihm vertrauen. Ich meine, was weiß Alicia Biest-Höschen denn schon?
    Ich schlage Seite 74 auf und finde einen Artikel über

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