Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Titel: Faszinierend wie der Kuss des Herzogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE
Vom Netzwerk:
dankbar, weil Sie für solche … Amüsements sorgen, Lady Riverton.“
    „Nun, ich lade sehr gern Gäste ein. Mein Mann pflegte zu betonen, meine Partys seien überaus elegant. Hoffentlich erscheinen Sie alle auf meiner nächsten Soiree. Da werden einige Theaterszenen aufgeführt – von Amateuren. Sie haben doch alle Ihre Einladungen erhalten?“
    „O ja, Lady Riverton.“ Clio nippte an ihrem Tee. „Und wir kommen sehr gern.“
    „Es war so freundlich von Ihnen, uns einzuladen“, ergänzte Thalia. „Das vermisse ich am allermeisten, wenn ich nicht in London bin – das Theater.“
    „Genauso geht es mir auch, Miss Thalia“, betonte die Hausherrin. „Bei der Soiree werden einige Gäste ihr Talent beweisen. Die Manning-Smythes haben sich bereit erklärt, eine Szene aus Shakespeares ‚Romeo und Julia‘ aufzuführen. Sehr passend, wo sie doch gerade ihre Flitterwochen erleben. Und Miss Darby wird Ophelias Wahnsinnsszene spielen.“
    „Da wir in Sizilien sind …“, begann Clio. „Sollten wir nicht auch die Literatur des klassischen Altertums einbeziehen? Damals haben sich Ovid und Aischylos hier aufgehalten.“
    „Die Griechen und Römer sind so blutrünstig“, murmelte Lady Riverton.
    Im Gegensatz zu Shakespeare, dachte Clio ironisch.
    „Aber so aufregend!“ Lady Elliott nahm sich ein Sandwich. „Studieren Sie nicht gerade eine Rolle aus einem Sophokles-Drama ein, Miss Thalia?“
    „In der Tat, die Antigone. Jeden Tag probe ich im Amphitheater und genieße die wunderbare Akustik. Und in diesem Stück fließt kein einziger Blutstropfen.“
    „Weil nicht auf der Bühne gestorben wird“, warf Mrs. Darby ein. „Trotzdem äußerst dramatisch.“
    „Also kein Blut?“, fragte Lady Riverton. „Wie interessant! Vielleicht beehren Sie uns an meinem kleinen Theaterabend mit einem Monolog, Miss Thalia?“
    „Wenn Sie glauben, das würde den Gästen gefallen …“, erwiderte Thalia lächelnd.
    Nachdem der Zweck des Besuchs erreicht war, plauderte sie mit der Gastgeberin über die neueste Hutmode – Federn oder Früchte? –, und Clio wandte sich zu Mrs. Darby. Auf einer Tour ins „Tal der Tempel“ bei Agrigento hatten sie sich angefreundet, sahen sich aber nur selten, weil Mr. Darby sich nicht mehr an den Ausgrabungsarbeiten beteiligte und stattdessen einen Roman über die Zerstörung jener alten griechischen Stadt während der Punischen Kriege schrieb.
    „Wie kommt Mr. Darby mit seinem Buch voran?“, erkundigte sich Clio.
    „Recht gut.“ Seine Frau lachte leise. „Jeden Morgen zieht er sich nach dem Frühstück in die Bibliothek zurück und taucht den ganzen Tag nicht mehr auf. Also muss er irgendetwas zustande bringen.“
    „Und was tun Sie während seiner schriftstellerischen Aktivitäten?“
    „Ich mache Besuche und nehme an Exkursionen teil. Für die arme Susan ist das furchtbar langweilig.“ Mrs. Darby warf einen Blick auf ihre Tochter, die verträumt an einem Stück Kuchen knabberte. „Deshalb überlegen wir, ob wir eine Jacht mieten sollen, die uns zu einigen Inseln bringen könnte, zum Beispiel zu den phönizischen Ausgrabungen auf Motya. Würden Sie uns begleiten?“
    So verlockend es auch wäre, dem Duke of Averton zu entrinnen, der sicher sehr lange in Sizilien bleiben würde – Clio durfte ihre Arbeit nicht vernachlässigen. Noch nicht. „Das ist sehr freundlich von Ihnen, Mrs. Darby. Aber im Augenblick habe ich leider keine Zeit.“
    „Ja, wir haben gehört, wie eifrig Sie in einer abgeschiedenen Ruine arbeiten, während Ihr Vater die Villa erforscht.“
    „In diesem alten Bauernhaus finde ich Gebrauchsgegenstände aus dem täglichen Leben, und das bereitet mir große Freude.“
    „Gewiss, aber ich würde mich um Susan sorgen, wenn sie sich Tag für Tag an einem so abgelegenen Ort aufhielte. Außerdem liegt ein Fluch auf der Ruine.“
    Über Clios Rücken rann ein Schauer. „Ein Fluch, Mrs. Darby? Verfasst Ihr Mann einen Gruselroman?“
    Lächelnd schüttelte Mrs. Darby den Kopf. „An so einen Unsinn glaube ich nicht. Ich hörte nur zufällig Ihre Köchin mit ihrer Tochter reden, unserem Hausmädchen. Anscheinend wissen die beiden nicht, dass ich die italienische Sprache beherrsche. Die Mutter erklärte, dass sie Ihre Tapferkeit bewundert, Miss Clio, weil der Fluch Ihnen keine Angst einjagt.“
    Aus unerklärlichen Gründen fröstelte Clio. Aber sie lächelte trotz ihres Unbehagens. „Amüsant … Und wie kam es zu diesem Fluch?“
    Miss Darby zuckte die Achseln. „In

Weitere Kostenlose Bücher