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Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Titel: Faszinierend wie der Kuss des Herzogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE
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diesem Bauernhaus geschah irgendetwas Schreckliches, bevor es zerstört wurde – etwas, das die Götter erzürnte. Dem Fluch zufolge wird jeder Nichtswürdige, der den Grund und Boden zu entweihen wagt, grausam bestraft. Deshalb blieb das Anwesen in all den Jahren zumeist unberührt.“
    „Vielleicht gibt es für den Fluch eine zeitliche Begrenzung“, wandte Clio ein. „Denn ich bin immer noch hier.“
    „Oder Sie werden für würdig befunden. O Miss Clio, ist Sizilien nicht faszinierend?“
    „O ja“, bestätigte Clio. Wenigstens wusste sie jetzt, warum es ihr nicht gelang, Hilfskräfte anzuheuern. Wie erfreulich wäre es, könnte der alte Fluch auch Averton fernhalten …
    Die Tür öffnete sich, und der Butler meldete: „Mylady, der Conte di Fabrizzi.“
    Klirrend landete Clios Teetasse auf der Untertasse. Nein! Gab es zwei Fabrizzis in Italien? Ja, das musste es sein. An einem einzigen Tag würde sie nicht zwei unangenehme Begegnungen verkraften. Bevor sie zur Tür schaute, bemühte sie sich um eine ausdruckslose Miene.
    Zu ihrem Leidwesen gab es keine zwei Fabrizzis. Nur den einen, den sie kannte – Marco, ein Mitstreiter der Liliendiebin, voller Sorge um das verlorene Erbe seiner Heimat. Und da stand er. Höflich zog er die mit feiner Spitze verhüllte Hand der errötenden, kichernden Hausherrin an die Lippen.
    In England hatte sich der Aristokrat aus einer alten Florentiner Familie als Zigeuner verkleidet, das lange schwarze Haar mit einem roten Tuch bedeckt. Jetzt war sein Haar kurz geschnitten. Zu einem maßgeschneiderten flaschengrünen Gehrock trug er Wildlederbreeches und eine golden gestreifte Seidenweste.
    Die Hände im Schoß gefaltet, beobachtete Clio die Szene. Diesmal war sie nicht so heftig erschrocken wie beim Wiedersehen mit dem Duke. Niemals würde Marco ihre Geheimnisse verraten, das wusste sie. Aber seine Ankunft in Lady Rivertons Salon beeinträchtigte ihre Pläne. Was machte er hier? Was hoffte er in Sizilien zu gewinnen?
    Versuchte er die Liliendiebin zu neuem Leben zu erwecken?
    „Heiliger Himmel“, murmelte Mrs. Darby, „was für ein schöner Mann.“
    Kichernd hielt ihre Tochter einen Fächer vors Gesicht.
    „Zweifellos.“ Clio wandte sich zu ihrer Schwester. In Thalias Augen erschien ein beängstigender nachdenklicher Ausdruck. Wollte sie Marco für eine Rolle in ihrem Theaterstück engagieren?
    Lady Riverton stand auf, ergriff seinen Arm und führte ihn zu Clios kleiner Gruppe. „Darf ich den Damen den Conte di Fabrizzi vorstellen? Er kam eigens aus Florenz hierher, um unsere kleine englische Gemeinde zu zieren. So gut war er mit meinem lieben Lord Riverton befreundet.“
    „Niemals würde er mir verzeihen, wenn ich seiner schönen Witwe nicht die Ehre erwiese.“ Marco schenkte ihr ein charmantes Lächeln, das ihre hübschen Wangen noch rosiger färbte. „Leider kann ich nur ein paar Tage in Santa Lucia bleiben, weil ich in Palermo dringende Geschäfte erledigen muss.“
    „O nein!“, rief sie. „So wichtig können Ihre Geschäfte gar nicht sein. Und Santa Lucia ist in diesem Frühling wirklich unterhaltsam. Das werden meine Freundinnen bekräftigen. Lady Elliott und die Misses Elliott, Mrs. Darby und Miss Darby, die Misses Chase, Clio und Thalia. Sicher haben Sie von den beiden schon gehört – die berühmten Chase-Musen. Bitte, meine Damen, helfen Sie mir, den Conte zu einem längeren Aufenthalt in unserer schönen Stadt zu überreden.“
    „Natürlich!“, betonte Lady Elliott. „Wenn Sie mit Lord Riverton befreundet waren, müssen Sie Altertümer lieben , Conte. Und hier werden Sie sehr viele finden.“
    Lady Riverton drängte Marco, in dem Sessel an ihrer Seite Platz zu nehmen, reichte ihm eine Tasse Tee und bot ihm Sandwiches an.
    „Ganz recht“, antwortete er, „die Geschichte des Altertums gehört zu den großen Passionen meines Lebens.“
    Als Miss Darby wieder hinter ihrem Fächer kicherte, warf die Mutter ihr einen strengen Blick zu.
    „Dann müssen Sie hierbleiben und unsere Ehemänner kennenlernen“, entschied Lady Elliott. „Auch Mr. Frobisher und die Manning-Smythes. Die meisten Engländer arbeiten in der Ausgrabungsstätte einer alten griechischen Stadt und haben schon viele exquisite Gegenstände gefunden. Nun erwarten wir weitere Entdeckungen, und Ihr fachmännisches Urteil wäre uns hochwillkommen, Conte.“
    „Vor allem ein kostenfreier Mitarbeiter“, flüsterte Thalia ihrer Schwester zu.
    „Das klingt sehr … interessant.“ Marco

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