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Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Faszinierend wie der Kuss des Herzogs

Titel: Faszinierend wie der Kuss des Herzogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE
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ja, so viele Geheimnisse …“ Und das wichtigste von allen stand vor ihm.
    „Noch vor Aphrodites Fest wird das Demeters gefeiert – eine nützlichere Göttin. Jetzt sollten wir zur Villa zurückkehren. Mein Vater wird schon nach uns Ausschau halten.“
    „Natürlich.“ Sie setzten ihren Weg fort. Auf dem schmalen Pfad konnten sie nicht nebeneinandergehen, sich nicht an den Händen halten. Trotzdem fühlte er sich mit Clio verbunden.
    „Werden Sie Lady Rivertons Theaterabend besuchen, Edward?“, fragte sie.
    „O ja. Von ihr habe ich meine erste Einladung in Santa Lucia erhalten. Die muss ich annehmen, sonst würde man mich in dieser Stadt schneiden.“
    Lachend schüttelte sie den Kopf. „Einen reichen, attraktiven Duke? Niemals! Bald wird man Sie mit Einladungen überschütten, und Sie werden die meisten ablehnen müssen. Nicht, dass in Santa Lucia grandiose gesellschaftliche Ereignisse stattfänden …“
    „Also finden Sie mich attraktiv?“, fragte er in beiläufigem Ton.
    Die Brauen hochgezogen, warf sie einen Blick nach hinten. „Das sind Sie. Sicher wissen Sie’s.“
    „Das weiß ich nicht . Meine Mutter nannte mich ihren Barbaren, ihren räuberischen Wikinger.“
    „Tatsächlich? Und meine Mutter meinte manchmal, ich sei eine Amazone – größer und stärker und wilder als meine Schwestern – und sie hätte mich besser Hippolyta genannt. Aber nach der Taufe Calliopes beharrte mein Vater auf seinem Musenthema, und meine Mutter fühlte sich verpflichtet, ihm viele Töchter zu schenken.“
    „Dann sollten Sie Sizilien vielleicht verlassen und sich an eine kältere Küste begeben, wo man Ihre kriegerischen Neigungen schätzen würde.“
    „Gibt es einen solchen Ort?“ Nun bogen sie um eine Kurve des Wegs und schauten ins Tal hinab. Sir Walter und seine jüngere Tochter saßen im Segeltuchpavillon, wo sie vorhin gepicknickt hatten, die Köpfe über Bücher gebeugt. Und Lady Rushworth beaufsichtigte Lakaien, die das benutzte Geschirr und Silber einpackten.
    Nachdenklich runzelte Clio die Stirn. „Ich stelle mir manchmal vor, ich würde mein Leben lang um die Welt reisen und herausfinden, was sich hinter jedem neuen Horizont verbirgt, andere Lebensweisen kennenlernen, neue Geschichten entdecken. Aber wann immer ich ein Schiff verlasse, erwartet mich das gleiche Einerlei – ich gehe auf Partys und trinke Tee.“
    Was sie empfand, verstand Edward sehr gut. Auch er konnte niemals vor sich selbst flüchten – ganz egal, wohin er sich wandte. Überall begegnete er dem Alltag eines Dukes, gesellschaftlichen Verpflichtungen, unausweichlichen Einladungen. Obwohl er sich nur eins wünschte – für immer mit Clio Chase auf einem Turm zu stehen, von einem kühlen Wind umweht. Wie seltsam, dachte er.

10. KAPITEL

    Hell erleuchtet strahlte Lady Rivertons Palazzo in der dunklen sizilianischen Nacht. Nachdem Clio aus der Kutsche gestiegen war, schaute sie zu den Fenstern hinauf und sah Gestalten vorbeiwandern, wie Schauspieler in einer Pantomime. Lautlos lachten und redeten sie hinter den Glasscheiben, hoben Weingläser und inspizierten Tabletts voller Delikatessen.
    Ein livrierter Lakai öffnete den Chases die Haustür, und Clio trat ins Licht und in den Lärm. Wie schrecklich zivilisiert, dachte sie. Als wäre sie Millionen Meilen von dem windumwehten mittelalterlichen Turm entfernt, von den grauen Steinen, die von Schlachten wisperten, von Tod und uralten Göttern … Sie erinnerte sich an die Gefahr, vor der Edward sie gewarnt hatte.
    Nun, in diesen Mauern wagte die Gefahr gewiss nicht, ihr furchterregendes Gesicht zu zeigen. Hier würde die einzige Bedrohung von Lady Rivertons geschwätzigem Freund Ronald Frobisher ausgehen, der Clio in eine Ecke drängen und mit einem Wortschwall überschütten könnte. Da zog sie Flüche und Geister bei Weitem vor.
    Sie übergab ihr Cape einem anderen Lakaien und betrachtete sich in einem der goldgerahmten Spiegel an den Marmorwänden des Foyers. Für diesen Abend hatte sie ihre braune Arbeitskleidung mit einer Robe aus jadegrüner Seide vertauscht, am Oberteil und an den kurzen angeschnittenen Ärmeln mit goldener Spitze verziert. Ihr Haar hatte sie hochgesteckt und mit einem passenden Spitzenband umwunden. Über den langen Handschuhen trug sie antike goldene Armreifen aus Mykene, Erbstücke von ihrer Mutter. In dieser Aufmachung glich sie den anderen fashionablen jungen Damen auf der glanzvollen Party, während ihre wahren Gedanken verborgen blieben.
    Die blauen

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